Der Verwaltungsausschuss nimmt das Raumnutzungskonzept zur Kenntnis und verweist dieses zur weiteren Beratung in die Fraktionen. Die Angelegenheit ist auf die Tagesordnung der nächsten Schulausschusssitzung zu bringen, in dem die weiteren Schritte beraten werden (z. B. Priorisierung von Maßnahmen, Auftrag für die Kostenermittlung von Gesamtmaßnahmen, Einteilung in Bauabschnitte).

 


 

Bürgermeister Pieper berichtet zunächst über den Werdegang des nunmehr vorliegenden Raumnutzungskonzeptes. Nunmehr liege eine zukunftsorientierte Ausarbeitung (erstellt von den Herren Spindler und Meyer) vor, die auf eine optimale Lehrtätigkeit beruhe, wenn man heute ein neues Schulgebäude bauen würde. Gleichwohl sei die räumliche und sachliche Ausstattung der Schulen der Gemeinde Wiefelstede gut und wird von der Schulinspektion als überdurchschnittlich bewertet. Voraussetzung für eine Umsetzung in der präsentierten Form, evtl. auch in Teilabschnitten, wäre aus heutiger Sicht eine durchgängige 3-Zügigkeit. Die Vorgabe für das Raumnutzungskonzept war zudem eine Beschulung mit bestehenden Räumlichkeiten in den kommenden Jahren. Bei prognostizierten zurückgehenden Zahlen in den nächsten Jahren bestünde zudem heute kein Zeitdruck.

 

Herr Spindler erklärt, dass das erstellte Gutachten aus mehreren Diskussionsabläufen/Diskussionszusammenhängen mit den Schulleitungen und dem Schulträger entstanden sei und bei den bisherigen Schülerzahlen von einer durchgängigen 4-Zügigkeit bei der Oberschule Wiefelstede und von einer durchgängigen 3-Zügigkeit bei der Grundschule Wiefelstede auszugehen war. Die Schülerzahlen gehen insbesondere für die Grundschule Wiefelstede von derzeit ca. 85 Schülern/-innen auf zukünftig 60 Schülern/-innen zurück. Die Abwanderungsverluste in der Oberschule lassen sich teilweise durch Zuwanderungsgewinne, hier insbesondere aus Ofen und Rastede kompensieren, so dass auch hier grundsätzlich von einer 4-Zügigkeit – auch auf die Tatsache hin, dass im Schuljahr 2014/2015 der 5. Jahrgang 5-zügig beschult wird - auszugehen ist. Die Realisierung einer Oberstufe, sofern die Landesregierung diesen Schritt zukünftig für die Oberschulen vorsieht, wäre mit dem vorhandenen Gebäudebestand nach Auffassung von Herrn Spindler nicht möglich. Er empfehle dann über einen separaten Bautrakt nachzudenken.

 

 

Die Grundschule Wiefelstede sei zurzeit hingegen räumlich ausgelastet, meint Herr Spindler. Eine jahrgangsbezogene Arbeit wird heute gelehrt und sollte auch favorisiert und langfristig umgesetzt werden, betont er weiter. Er bestätige die gute Ausstattung der Wiefelsteder Schulen, gibt jedoch auch zu bedenken, dass es noch besser ausgestattete Schulen gäbe, etwa in Emden. Hier seien zwei Grundschulen in einem Hauptschulgebäude mit den entsprechenden Fachräumen etabliert worden.

 

Frau Dr. Held teilt ihren Standpunkt aus schulischer Sicht mit und bittet bei der weiteren Meinungsfindung auch die pädagogischen Ansätze und Konzepte zu berücksichtigen. Die Vermittlungsmethoden von Wissen, Können, Lebensweisheit, Ausbildung oder Bildung haben sich in den vergangenen Jahren verändert und heute spricht man von selbstgesteuerten Unterrichtseinheiten, so Frau Dr. Held weiter. Das vorliegende Raumnutzungskonzept lässt Freiarbeit in Kombination mit unmittelbar gelagertem Arbeitsmaterial zu und berücksichtige zudem auch einen Ganztagesbetrieb, meint Frau Dr. Held in ihren weiteren Ausführungen. Das Raumnutzungskonzept sei mit dem Kollegium der Grundschule Wiefelstede besprochen und entspräche auch dem Idealbild, betont Frau Dr. Held. Aktuell sei eine Klasse der Grundschule aus Platzgründen in den Trakt der Oberschule ausgewichen. Aktuelle Not besteht insbesondere bei der Anzahl kleinerer Besprechungsräume (beispielhaft für Logopädie, Ergotherapie, Auszeitraum), die eine moderne Schularbeit ausmacht, teilt Dr. Frau Held mit. Einige Therapien würden die betroffenen Kinder andernfalls erst gar nicht erfahren und erforderliche Elterngespräche könnten nicht in ausreichender Anzahl durchgeführt, meint Frau Dr. Held. Sie schlage zunächst vor, den Musikraum aufzugeben und den Medienraum als Kombinationsraum (Medienraum/Musikraum) zu nutzen. Dadurch könne auch der dringend notwendige Maschinenraum, ein zusätzlicher Besprechungsraum und ein Behindertenbad mit Wickelmöglichkeit geschaffen werden, stellt Frau Dr. Held abschließend dar und bittet um dringende Unterstützung.

 

Ausschussvorsitzender Müller-Saathoff dankt für die umfangreichen Informationen zum Raumnutzungskonzept und die pädagogischen Ausführungen.

 

 

 


 

Ohne weitere Aussprache ergeht einstimmig folgender Beschlussvorschlag an den Verwaltungsausschuss: