Das von der Verwaltung erstellte Seniorenpolitische Konzept, welches dem Sozial- und Jugendausschuss für die Sitzung am 06.07.2015 vorgelegen hat, wird vom Gemeinderat zu den Punkten

 

5.) Handlungsfelder und

6.) Maßnahmen

 

als Konzept für die Gemeinde Wiefelstede verabschiedet.

 


 

Ausschussmitglied Schnörwangen ist erfreut darüber, dass es in der Gemeinde Wiefelstede überwiegend zufriedene Senioren gibt. Auch seien bereits einige Anregungen aus dem Konzept auf den Weg gebracht. Problematisch sei aus ihrer Sicht zum einen, dass die Gemeinde Wiefelstede nicht als Arbeitsvermittler o. ä. auftreten solle (Dienstleistungsbörse). Darüber hinaus wird angefragt, ob nun eine weitere Erweiterung des MGH CASA beabsichtig sei. Zudem sei der Generationendialog bereits zum jetzigen Zeitpunkt immens wichtig.

 

Bürgermeister Pieper teilt hierzu mit, dass dieses Konzept eine Untermauerung dessen darstellt, was teilweise bereits beschlossen wurde (CASA-Erweiterung).

 

Frau Lemp ergänzt, dass dieses Konzept ein Fazit eines Projektes beinhaltet, welches Grundlage für weitere Entwicklungen darstellen könnte. Selbstverständlich seien bereits viele Dinge angeschoben, aber dennoch gebe es auch vieles noch zu verbessern. Hinsichtlich einer Dienstleistungsbörse gebe es viele verschiedene Modelle.

 

FBL Schmacker ergänzt hierzu, dass ein Generationendialog sehr wichtig sei, denn bis zum Jahre 2030 werde sich die Zahl der Menschen von über 80 Jahren verdoppelt haben. Dies müsse bereits heute bei den weiteren Planungen berücksichtigen. Selbstverständlich dürfe eine Dienstleistungsbörse nicht zu einer verdeckten Schwarzarbeit führen. Die Gemeinde dürfe hier keine Auszahlungen vornehmen.

 

Für Ausschussmitglied Bäcker stellt dieses Konzept einen Leitfaden dar, mit dem man sich in den nächsten 15 Jahren beschäftigen müsse. Sie stimme dem Beschlussvorschlag zu.

 

-Ausschussmitglied Rohde übergibt den Vorsitz an Ausschussmitglied Geerdes-

 

Herr Rohde führt aus, dass eine Ehrenamtsbörse hinsichtlich der demographischen Entwicklung sehr wichtig sei. Es gebe eine große Angst vieler Menschen, ihre eigenen vier Wände im Alter verlassen zu müssen. Darüber hinaus gebe es viele Menschen im Rentenalter, die sinnstiftende Aufgaben suchen und die gerne ehrenamtlich anderen Menschen helfen möchten. Eine Ehrenamtsbörse dürfe keine Konkurrenz zu Unternehmen darstellen. Man sollte offen an diese Fragen herangehen und Menschen, die Hilfe brauchen und Menschen, die bereit sind, zu helfen, zusammenbringen.

 

-Ausschussmitglied Rohde übernimmt wieder den Vorsitz-

 

Frau Hots bemerkt zu dieser Diskussion, dass der Fokus nicht nur auf die Senioren gelenkt werden sollte, sondern dass hier generationenübergreifend agiert werden sollte.

 

Ausschussmitglied Geerdes bemerkt, dass er in der Vergangenheit bereits einige Anfragen erhalten habe von Menschen, die bereit seien, sich ehrenamtlich zu engagieren. Von daher würde auch er einer solchen Ehrenamtsbörse positiv gegenüberstehen.

 

Ausschussmitglied Würdemann teilt mit, dass das Jahr 2030 schnell kommen werde. Das Konzept stelle das Ergebnis des Workshops dar und soll als Anschub dienen. Es sei eine Absichtserklärung, dass man sich mit dem demographischen Wandel beschäftigen müsse.

 

Ausschussmitglied Teusner ergänzt, dass sich seines Wissens nach bislang aus dem Ammerland einzig die Gemeinde Wiefelstede mit dieser Thematik auseinandersetze. Die fachübergreifenden Workshops seien in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Es plädiert dafür, dass der Seniorenbeirat frühzeitig in alle relevanten Planungen einbezogen werde. Zudem müsse sich auch der Einzelhandel auf den Wandel einstellen. Er fragt an, ob dies im Einzelhandelsentwicklungskonzept berücksichtigt worden sei. Abschließend führt er aus, dass man allen Generationen gerecht werden müsse. Es müsse auch daran gearbeitet werden, dass Jugendliche in Wiefelstede offensichtlich mit den vorhandenen Angeboten nicht zufrieden seien.

 

Herr Eikers erläutert, dass das Jugendhaus inzwischen anders ausgerichtet werde. Die Angebote der offenen Jugendarbeit werden immer weniger von Jugendlichen angenommen. Daher wird das Angebot für Jugendliche an drei Tagen konzentriert. An den anderen Tagen werden generationenübergreifende Aktivitäten angeboten (Nähkurs, Generationencafè).

 

Bürgermeister Pieper teilt mit, dass die Thematik nicht Gegenstand des Einzelhandelsentwicklungskonzeptes sei. Für entsprechende Maßnahmen seien die Geschäftsinhaber verantwortlich.

 

Ausschussmitglied Bäcker bittet darum, darauf zu achten, dass sich auch die Jugend in Wiefelstede wiederfindet. Eine Diensleistungsbörse dürfe nicht ohne die Zusammenarbeit mit Handel und Wirtschaft ins Leben gerufen werden. Zudem sollte man sich auch relativ zeitnah (nicht erst mittelfristig) mit der Thematik Bürgerbus etc. beschäftigen.

 

Ausschussmitglied Teusner bemerkt, dass hinsichtlich der Jugendarbeit ggf. nicht nur die Tage, sondern auch Inhalte verändert werden sollten. Zudem wird ausgeführt, dass die AWO bereits eine Ehrenamtsbörse führt.

 

Frau Hots erläutert, dass Einigkeit zwischen den Senioren und den Jugendlichen dahingehend besteht, dass hier in Wiefelstede ein kulturelles Angebot fehle bzw. das vorhandene noch ausgebaut werden sollte. Sollte dies nicht möglich sein, sollten Möglichkeiten geschaffen werden, andere Orte mit besserem Kulturangebot aufzusuchen (Busverbindungen).

 

Auf Nachfrage des Ausschussmitgliedes Schnörwangen teilt Bürgermeister Pieper mit, dass im Rahmen einer Ehrenamtsbörse eine Entlohnung oder Aufwandsentschädigung durch denjenigen gezahlt werde, der eine Leistung in Anspruch nehme.

 

Frau Heerwagen befürwortet den Beitrag von Herrn Teusner, die Senioren in die Beratungen frühzeitig einzubinden. Daher sollte auch ein beratendes Mitglied in den Bauausschuss sowie in den Sport- und Kulturausschuss entsandt werden.

 

Ausschussvorsitzender Rohde bedankt sich bei Herrn Eikers für die Ausarbeitung des Konzeptes.

 

Sodann ergeht einstimmig folgende Beschlussempfehlung an den Gemeinderat: