Der Verwaltungsausschuss nimmt die Ausführungen zur Anmeldesituation in den Wiefelsteder Kindertagesstätten zur Kenntnis.

 


 

FBL Lemp bittet um Entschuldigung, dass zu diesem TOP lediglich eine Tischvorlage vorliegt. Aufgrund der engen Terminplanung konnten im Vorfeld keine Zahlen geliefert werden.

 

Anschließend wird die Tischvorlage ausführlich erläutert.

 

Im Ergebnis ist festzuhalten, dass zusätzliche Plätze sowohl für Krippen- und auch für Kindergartenkinder fehlen. Im Krippenbereich fehlen in Wiefelstede 9 Plätze. Im Südbereich fehlen 15 Plätze. Im Kindergartenbereich fehlen im Ort Wiefelstede 16 Plätze während im Südbereich 24 Plätze fehlen.

 

Ausschussmitglied Schnörwangen bittet die Verwaltung nach Fertigstellung um Hergabe einer Liste der einzelnen Kindergärten mit vergebenen und freien Plätzen.

 

Frau Tekin teilt mit, dass es immer noch Anmeldungen gebe; alle Gruppen seien bis zum letzten Platz belegt.

 

Auf Anfrage des Ausschussmitgliedes Schröder wird verwaltungsseitig mitgeteilt, dass es hier einen grundlegenden Unterschied zur Schule gebe. Die Einschulung ist immer an einem bestimmten Tag im Jahr – zwischendurch gibt es keine Einschulungen. Im Kindergarten-/bzw. Krippenbereich besteht ein Rechtsanspruch ab dem 1. /3. Geburtstag des Kindes. Und vermehrt wollen oder müssen Eltern diesen geltend machen zu diesen Stichtagen. Um diesen Rechtsanspruch gerecht zu werden, müssten die Kommunen eigentlich Plätze zu Beginn des Kita-Jahres freihalten. Diese freien Plätze bis zu den jeweiligen Geburtstagen der Kinder würden jedoch enorme Kosten verursachen und derzeit können aufgrund der Anmeldezahlen keine Plätze frei bleiben.

 

In der Vergangenheit war es für den Krippenbereich so, dass Bund und Länder davon ausgegangen sind, dass es ausreichend sei, wenn die Kommunen entsprechende Plätze für 35 % der Kinder vorhalten. Dieser Wert wurde von der Gemeinde Wiefelstede immer erreicht. Inzwischen verhält es sich so, dass im Südbereich für rd. 56% der Kinder zwischen 1 und 3 Jahren Plätze vorgehalten werden. Benötigt werden allerdings Plätze für rd. 66,25%. In Wiefelstede haben wir Plätze für 50,67 % der Kinder, benötigt werden 56,75%.

 

Ausschussmitglied Müller-Saathoff fragt nach alternativen Zeitmodellen, z. B. der vermehrten Inanspruchnahme im Nachmittagsbereich.

 

Frau Lemp bestätigt dies. Die Nachmittagsgruppen müssten ggf. attraktiver gestaltet werden, damit hier eine vermehrte Inanspruchnahme erfolgen kann. Die Eltern werden den Nachmittag sicherlich nicht lieben und sicher gibt es hier auch Konflikte mit Arbeitszeiten. Dennoch sollte man hier interessante Gruppen schaffen und hoffen, dass es Eltern gibt, die diese Angebote annehmen werden.

 

Auf Anfrage des Ausschussmitgliedes Teusner wird verwaltungsseitig mitgeteilt, dass in den Zahlen die Plätze bei den Tagesmüttern bereits mit eingerechnet wurden. Neue Tagesmütter werden zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgebildet, da eine Selbstständigkeit als Tagesmutter sich finanziell nicht lohne.

 

Ausschussmitglied Teusner fragt nach der Berücksichtigung von Flüchtlingskindern im Kindergarten-/Krippenbereich.

 

Verwaltungsseitig wird mitgeteilt, dass es keine Kindergartenpflicht gebe. Allerdings sei es so, dass vereinzelt auch Flüchtlingskinder den Kindergarten besuchen.

 

Ausschussmitglied Bäcker teilt mit, dass man keine Unterschiede zwischen deutschen Kinder und Flüchtlingskindern machen sollte. Zudem verweist sie auf die Beratungsvorlage aus Oktober 2015 im Zusammenhang mit der Großtagespflege. Die Verwaltung ist damals davon ausgegangen, dass sich die Lage mit der Großtagespflege ein wenig entspannen würde. Sie sei besorgt darüber, dass sich die Situation nun nach relativ kurzer Zeit so dramatisch darstelle.

 

Bürgermeister Pieper führt aus, dass die Gemeinde dieser rasanten Entwicklung in dieser kurzen Zeit nicht nachkommen konnte. Die Wünsche der Eltern seien nachvollziehbar, aber so schnell könne keine Kommune reagieren. Zur Befriedigung des Rechtsanspruches ist die Verstärkung im Nachmittagsbereich sinnvoll.

 

FBL Lemp ergänzt, dass die U3-Betreuung nicht kalkulierbar sei.

 

Frau Tekin berichtet, dass der Kiga Metjendorf in den letzten 2 Jahren immer voll belegt war und dass es auch eine Warteliste gegeben habe. Sie vermutet, dass sich die Situation so fortsetzen werde. Zum einen, weil die finanzielle Not der Eltern die vermehrte Inanspruchnahme der Kindertageseinrichtung erfordert. Zum anderen aber auch, weil die Akzeptanz in der Bevölkerung, sein Kind in seine Krippe zu geben, deutlich gestiegen ist. Zudem verspürt sie eine Tendenz dahingehend, dass zunehmend Ganztagsplätze angefragt werden.

 

Ausschussmitglied Schnörwangen weist darauf hin, dass die Gemeinde Wiefelstede in den vergangenen Jahren nicht untätig gewesen ist und dass hier einige Gruppen geschaffen worden sind.

 

Ausschussmitglied Geerdes sieht hier ebenfalls eine Problematik bei der unsicheren Planbarkeit. Die Anforderungen im Arbeitsmarkt werden immer höher. Bei der Bereitstellung von Kindergarten-/Krippenplätzen laufe man immer der Wirtschaft hinterher.

 

Abschließend bittet Ausschussvorsitzender Rohde die Verwaltung in der kommenden Sozial- und Jugendausschusssitzung die einzelnen Bedarfe im Kindergarten- und Krippenbereich darzustellen.

 

Es ergeht einstimmig folgende Beschlussempfehlung an den Verwaltungsausschuss: