Der Schulausschuss nimmt den Sachstandsbericht zur Einrichtung einer Ganztagsschule an der Grundschule Wiefelstede einstimmig zur Kenntnis.

 


 

Bürgermeister Pieper erläutert, dass ein Ganztagsangebot in der Grundschule Wiefelstede noch nicht umgesetzt sei. Der Gemeinderat habe einen Grundsatzbeschluss zur Einführung gefasst. Ein Antrag auf Einführung konnte aufgrund des fehlenden pädagogischen Konzeptes bisher nicht erfolgen. Der Verwaltung sei durchaus bewusst, dass die Einführung einer Ganztagsschule mit viel Arbeit verbunden sei. Derzeit werde eine gewünschte Ganztagsbetreuung mit zwei Hortgruppen aufgefangen. Anstelle einer offenen Ganztagsschule gebe es tatsächlich eine Verlässlichkeit bis 13:00 Uhr.

 

Ausschussmitglied Weden merkt an, dass eine grundsätzliche Unzufriedenheit bleibe, da über die Einführung einer Ganztagsschule in Wiefelstede bereits seit 2011 beraten werden. Die SPD-Fraktion möchte gerne für beide Grundschulen in der Gemeinde gleiche Möglichkeiten für die Schüler bieten. Die Erfahrung habe gezeigt, dass eine Einführung des Ganztagsangebots nur aufsteigend Jahrgangsweise möglich sei. Auch dadurch steige die Akzeptanz bei den Eltern. Nun wieder ein neues Konzept abzuwarten halte er nicht für glücklich.

 

Ausschussmitglied Nacke erklärt, dass der Schulausschuss bisher kontinuierlich Ganztagsangebote als freiwillige Angebote anbieten wolle. Dies sollte jedoch nicht an den Schulen vorbei umgesetzt werden. Wenn der Schulvorstand beschließe, zunächst das Hortkonzept abzuwarten, halte er dies für verständlich. Allerdings könne er nicht ganz nachvollziehen, was nun am Hortkonzept geändert werden soll. Nach seiner Einschätzung werde das Hortkonzept vorerst nicht geändert, da das Kultusministerium derzeit andere Probleme zu beseitigen habe.

 

Frau Gruh weist auf die E-Mail von Frau Dr. Held vom 14.03.2016 hin. Seit zwei Jahren arbeite der Hort verlässlich. Seinerzeit habe sich der Schulvorstand mehrheitlich für ein offenes Ganztagskonzept ausgesprochen, dann jedoch die Inklusion vorgezogen. Die zuständige Regierungsschuldezernentin habe inzwischen mitgeteilt, dass ein Entscheid zum Konzept ´kooperativer Hort` seitens der Landesregierung aufgrund eines veränderten Beschlussverfahrens von bisher Anfang Oktober auf Januar und nunmehr nicht vor Sommer 2016 zu erwarten sein werde. Es sei daher angeregt worden, dieses Konzept zunächst abzuwarten. Die Voraussetzungen zur Formulierung eines sinnvollen, tragfähigen pädagogischen Konzeptes für eine Ganztagsschule an der Grundschule Wiefelstede seien vorher nicht mit gutem Gewissen gegeben. Hier müsste das Raumkonzept und der Hort integriert werden.

 

Ausschussmitglied Nacke stellt fest, dass ein gut funktionierendes Hortsystem bei der Einführung eines Ganztagsangebotes aufgegeben werden müsse. Durch die Überarbeitung des Hortkonzeptes könne eine Kooperation mit einem Ganztagsangebot gesteuert werden.

 

Ausschussmitglied Würdemann erklärt, dass seinerzeit die Einführung eines Ganztagsangebotes seitens des Schulvorstandes gewünscht worden sei und der Rat diese Entscheidung unterstützt habe. Habe der Schulvorstand nunmehr eine andere Entscheidung getroffen und das Hortkonzept abwarten möchte, würden die Gremien dies zunächst akzeptieren. Er wirft die Frage auf, welche Bereiche in der Betreuung noch mit aufgenommen werden müssten.

 

Frau Gruh führt aus, dass der Hort nicht nur während der Schulzeit in Anspruch genommen werde, sondern auch als Angebot in den Ferien zur Verfügung stehe. Sollte dies entfallen, käme eine Ferienbetreuung nur in Metjendorf in Betracht. Des Weiteren wären im Hort feste Fachkräfte eingesetzt, bei einer offenen Ganztagsschule würde die Betreuung von verschiedenen Personen wahrgenommen. Die Verlässlichkeit auch mit den Betreuern sei für die Eltern sehr wichtig, daher sei es schade, wenn die Hortbetreuung aufgegeben werden müsste. Zu begrüßen wäre hier ein kooperatives Konzept.

 

Ausschussmitglied Weden stellt fest, dass hier nichts weggenommen werden sollte; die Verlässlichkeit des Horts sei vermutlich auch Personenbezogen. Die Ausführungen könnten den Eindruck erwecken, dass die offene Ganztagsschule in Metjendorf unzuverlässig sei. Fest stehe, dass es in Wiefelstede bereits jetzt zu wenige Hortplätze gebe und eine weitere Nachfrage bestehe. Eine Kooperationsmöglichkeit könne nachvollzogen werden, allerdings stelle sich nach wie vor die Frage nach einem Plan B. Wie sei die weitere Vorgehensweise im Schulvorstand falls die Überarbeitung des Hortkonzeptes weiter verschoben werde. Die Schule und der Rat seien den Eltern verpflichtet, hier eine Weiterentwicklung zu erreichen.

 

Frau Dr. Thom weist darauf hin, dass bei einer offenen Ganztagsschule eine Betreuung aller Schüler bis 15:30 Uhr vorgenommen werden müsse, somit auch für Schulanfänger. Evtl. frühere Abholzeiten seien nicht zulässig, daher wäre eine Hortlösung idealer. Auch finanziell seien die offenen Ganztagsschulen nicht gut ausgestattet, daher sei eine gebundene Ganztagsschule eine optimalere Ausstattung. Zu bedenken gibt sie weiter, dass bei einer offenen Ganztagsschule auch keine ganzen Klassen betreut würden; viele pädagogische Mitarbeiter würden eingesetzt, um Pausen zu füllen. Hier müsse politisch nachgebessert werden. Für die Eltern sei eine gesicherte Betreuung der Kinder wesentlich. Ein Hort biete hier viele Vorteile, da hierdurch mehr Leitungsressourcen geschaffen würden. Die Flexibilität eines Hortes sei vielfach gewünscht.

 

Ausschussmitglied Stolle sieht eine offene Ganztagsschule nicht so negative. Es gebe viele positive Aspekte, obgleich durchaus Verbesserungsbedarf bestehe. Sicherlich sei die gebundene Ganztagsschule die bessere Form. Sie respektiere die Entscheidung des Schulvorstandes, allen Eltern, die einen Bedarf hätten, ein entsprechendes Hortangebot zu bieten. Zu bedenken sei jedoch auch, dass die Hortplätze begrenzt und fest vergeben seien, so dass hier nicht allen Eltern, die einen Bedarf haben, diesem gerecht werden könne. Hier müssten die Eltern ohne einen Hortplatz die Betreuung anders sicherstellen. Ihr Wunsch wäre, sobald das überarbeitete Konzept vorliege, zügig in die Diskussion zu gehen.

 

Ausschussmitglied Nacke merkt an, das heute nicht in dieser Form diskutiert werden sollte. Die Einführung einer offenen Ganztagsschule sei mehrheitsfähig gewesen. Voraussetzung war jedoch auch immer die Freiwilligkeit.

 

Frau Gruh erläutert, dass seitens der Grundschule gerne eine Kombination gesehen werde. Auch sei der Schulvorstand mit der Beschlussfassung dem Wunsch der Dezernentin nachgekommen, die Entscheidung über das Hortkonzept abzuwarten. Sie halte diese Regelung sinnvoll für Kinder und Eltern.

 

Ausschussvorsitzender Müller-Saathoff fasst das Beratungsergebnis kurz zusammen und erteilt Frau Joy Vredenberg, Elternratsvorsitzende, das Wort.

 

Frau Vredenberg führt aus, dass das Konzept mit einer Hortlösung bei den Eltern sehr beliebt sei. Auch weist sie darauf hin, dass bei der durchgeführten Umfrage der Rücklauf im Verhältnis sehr gering gewesen sei.

 

Ausschussmitglied Weden macht nochmals deutlich, dass für Eltern und Schüler eine vergleichbare Situation an den Grundschulen erreicht werden sollte. An den Veränderungen der Schulen müsse stetig gearbeitet werden.