Der Schulausschuss nimmt den Bericht über die Schülerzahlen zur Kenntnis.

 


Bürgermeister Pieper erläutert einleitend die Beratungsvorlage und das Zahlenwerk, welches in altbewährter Form aufgearbeitet wurde. Diesjährig wurden neben den absoluten Schülerzahlen auch mögliche Veränderungen (Zuwächse) berücksichtigt. Im Nordbereich bleiben die Schülerzahlen in den kommenden Jahren auf einem stabilen höheren Niveau. Im Südbereich werden die Schülerzahlen in den kommenden Jahren hingegen eher schwankend prognostiziert. Aus den voraussichtlichen Schülerzahlen ergeben sich dann auch die jeweils notwendigen Räumlichkeiten.

 

Ausschussmitglied Weden spricht zunächst die Entwicklung der Schülerzahlen der Grundschule Wiefelstede an. So sind die Anstiege nach 2015/2016 und 2016/2017 aufgrund der Zuwanderung (Flüchtlingszahlen) zurückzuführen und eine echte Bezugsgröße sei eher aus den Jahren 2011 bis 2015 erkennbar. Gleichwohl ist die Klassenzahl von 18 Schulklassen einschließlich Schulkindergarten mit einer Klasse höher als die Vierzügigkeit, stellt Weden fest. Auch wenn das Baugebiet in Wiefelstede „Hörne West“ im Jahr 2014 ausgewiesen wurde, ist die stabile Schülerzahl auch auf die Fluktuation in den Wohngebieten der „Alt-Immobilien“ und lediglich hier nur zum geringen Teil auf Mieterwechsel zurückzuführen, erklärt Weden weiterhin. Sofern der von der Verwaltung stimmige Verlauf zur Fünfzügigkeit eintreten wird, sind akute Raumprobleme feststellbar, betont Weden. Auch gibt er zu bedenken, dass eine Veränderung der Schuleinzugsbereiche nicht helfen würde, da auch an der Grundschule Metjendorf steigende Schülerzahlen zu erwarten seien (Baugebiete „Am Ostkamp“, „Küpker“, „Schwarting“). In der Grundschule Metjendorf werden derzeit 15 Klassen mit insgesamt 322 Schüler/-innen beschult, ausgelegt ist die Schule hingegen für eine Dreizügigkeit (12 Klassenräume), erwähnt Weden ausdrücklich. Auch die derzeitigen Geburtenzahlen von 10/2016 bis 10/2017 mit 93 bzw. 69 Geburten lassen erkennbar werden, dass Kinder dieses Geburtsjahrgangs noch hinzukommen werden. Zu den Schülerzahlen der Oberschule Wiefelstede bringt Ausschussmitglied Weden zunächst seinen Unmut gegenüber den „realitätsfremden“ Entscheidungen des Kultusministeriums bzw. der Landesschulbehörde Niedersachsen zum Ausdruck, dass eine Beschulung von Schüler/-innen im Sekundarbereich II an den Oberschulen nicht ermöglicht werde und auch die Oberschule Wiefelstede mit der Oberschule Bad Zwischenahn als „gleichgestellt“ betrachtet werde. Die Schülerzahlen im Jahrgang 5 aus den letzten Jahren belegen diese Entscheidungen (vor 3 Jahren waren noch 133 Schüler/-innen im 5. Jahrgang beschult, vor 2 Jahren noch 123 Schüler/.-innen und vor einem Jahr 93 Schüler/-innen, aktuell 72 Schüler/-innen). Aus seiner Sicht sind die Oberschulen Bad Zwischenahn (ohne gymnasialen Zweig) und Wiefelstede (mit gymnasialen Zweig) nicht vergleichbar. Ausschussmitglied Weden erklärt weiterhin, dass in der Gemeinde Wiefelstede ein Angebotsdefizit bestünde, welches sich anhand der Anmeldezahlen der KGS Rastede (51 Schüler/-innen im gymnasialen Bereich, weitere 20 Schüler/-innen an anderen Gymnasien) widerspiegelt. Letztendlich entscheiden die Eltern, trotz hervorragender Arbeit der Kolleginnen und Kollegen, über den Schulbesuch und definieren die Schule über „Erreichbarkeit“ und „mögliche Abschlüsse“, stellt Weden heraus. Insofern wirbt er für die Oberschule Wiefelstede mit gymnasialem Angebot und würde es begrüßen, wenn dieses ebenfalls flächenmäßig durch Lehrer/-innen, Eltern, Schulleitungen, Verwaltungsmitarbeiter/-innen usw. praktiziert werden würde. Darüber hinaus bleibt für Ausschussmitglied Weden abzuwarten, wie das Bildungskonzept der neuen Regierung in Hannover aussehen wird und er wünsche sich Vor-Ort eine über Partei-/Fraktionsgrenzen hinausgehenden gemeinsamen Ausbau des Schulstandorts Wiefelstede.

 

Auf Anfrage durch Ausschussmitglied Schnörwangen teilt Bürgermeister Pieper mit, dass die Gemeinde für die seinerzeit ergangene Resolution der Gemeinde Wiefelstede „Oberstufe an der Oberschule“ an das Kultusministerium keine Rückantwort erhalten habe.

 

Ausschussmitglied Kossendey erklärt, dass die Schülerzahlen einen Zeitstrahl von 12 Jahren wiedergeben und bittet die Hintergründe für den Rückgang aufzuzeigen. Bürgermeister Pieper teilt mit, dass sich das Zahlenmaterial aufgrund der tatsächlichen Schülerzahl und den Geburtenzahlen zusammensetze. Ein Grund für den rapiden Rückgang der Schülerzahlen an der Oberschule Wiefelstede (ca. 1 Klasse) ist dem Rechtsverfahren der Landesschulbehörde Niedersachsen (OBS Bad Zwischenahn) geschuldet. Für Bürgermeister Pieper sind die beiden Oberschulen mit unterschiedlichem Angebot noch immer nicht vergleichbar.

 

Hinzugewähltes Mitglied und Schulleiterin Klages erhofft sich durch die Änderung des Ganztagsbetriebes (von der teilgebundenen Ganztagsschule zur offenen Ganztagsschule) eine Zunahme der Schülerzahlen bereits zum kommenden Schuljahr.

 

Auf Anfrage durch Ausschussmitglied Würdemann erläutert Bürgermeister Pieper die derzeitig beschulten Schüler/-innen (Flüchtlingszahlen/ GS Metjendorf = 12; GS Wiefelstede = 46, OBS Wiefelstede = 54).

 

Ausschussmitglied Weden bedauert, dass 95 Schüler/-innen den Haupt-/Realschulzweig der KGS Rastede besuchen. Heute ginge es nicht um Schuldzuweisungen, betont Weden. Ein Gespräch mit dem Kultusministerium in Wiefelstede zum Bildungsangebot einer Oberschule hätte er sich jedenfalls gewünscht.

 

Auf Anfrage durch Ausschussmitglied Schnörwangen erklärt hinzugewähltes Mitglied und Schulleiterin Klages, dass zwei Informationsabende an der Oberschule Wiefelstede (jeweils für die Jahrgänge 4 der Grundschule Wiefelstede und Metjendorf) stattfinden. Die Resonanz für eine gezielte Werbung in der Grundschule Metjendorf war seitens der Elternschaft nicht sehr groß.

 

Hinzugewähltes Mitglied Kempermann teilt mit, dass in vielen Elterngesprächen seitens der Grundschule Metjendorf auf die Vorteile der Oberschule Wiefelstede hingewiesen werde. Die Terminierung der Informationsabende sollte hingegen frühzeitiger erfolgen, da in den meisten Fällen bereits eine Elternentscheidung stattgefunden hat.

 

Die Oberschule Wiefelstede wird im Kollegium der KGS beratend tätig, um neben den bekannten Schulsystemen auch das Bildungssystem der Oberschule darzustellen, führt hinzugewähltes Mitglied und Schulleiterin Klages aus.

 

Auf Anfrage durch Ausschussmitglied Stolle erklärt Bürgermeister Pieper, dass eine 9-Zügigkeit der KGS vorübergehend überschritten werden kann.

 

Ausschussvorsitzender Becker dankt für die offene Diskussion und stellt fest, dass die rückläufigen Schülerzahlen an der Oberschule Wiefelstede mit Blick auf die offene Ganztagsschule möglicher Weise wieder steigen werden.

 

 

 


Es ergeht einstimmig folgender Beschluss: