Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Wiefelstede nimmt den Bericht der Verwaltung zu Kenntnis.

 


Fachbereichsleiter Aukskel geht zunächst auf die Beratungsvorlage ein und merkt an, dass bereits ausführlich in der Schulausschusssitzung am 11.06.2018 über die Digitalisierung an den Schulen in der Gemeinde Wiefelstede beraten wurde. Hieraus resultierend wurde die Verwaltung beauftragt, den Stand der digitalen Infrastruktur in den Schulen zu ermitteln und den weiteren Ausbau zu prüfen. In den Grundschulen Wiefelstede und Metjendorf sind LAN-Anschlüsse in den Klassenräumen vorhanden und WLAN steht in wenigen Bereichen zur Verfügung. Die in der Schulausschusssitzung am 11.06.2018 angesprochene digitale Unterrichtsplattform einschließlich Hardware soll nunmehr beschafft werden. In der Oberschule sind flächendeckende LAN-Anschlüsse vorhanden und im Jahr 2017 Laptops angeschafft worden. Wie viele Laptops/PC´s  insgesamt ersetzt werden müssen, werde derzeit von der Oberschule Wiefelstede ermittelt.

 

Ausschussmitglied Weden teilt mit, dass der Landkreis Ammerland für den Breitbandausbau eine 6-stellige Zahl zur Verfügung gestellt habe und diese Mittel nunmehr auch für die Digitalisierung in den Schulen eingesetzt werden sollten. Er bittet hinzugewähltes Ausschussmitglied Schmacker den Bestand der digitalen Medien in der Oberschule aufzuzeigen.

 

Hinzugewähltes Mitglied Schmacker (2. Konrektor OBS Wiefelstede) überreicht die als Anlage beigefügte Übersicht zur weiteren Beratung. Ausführlich stellt er die positiven und die negativen Dinge im Rahmen des Istbestandes „Digitalisierung an der Oberschule Wiefelstede“ dar. Zusammenfassend stellt er fest, dass nach Auffassung der Schule rund 60 PC´s, Beamer, Projektionsflächen, Lautsprecher, Lehrercomputertische fehlen und der WLAN-Ausbau im gesamten Schulgebäude erforderlich sei. Außerdem ist ein schneller und professioneller Support in der Administration dringend notwendig. Derzeit besteht ein Administrationsteam von Lehrkräften, die außerhalb ihrer Arbeitszeit tätig geworden sind, aber auf Dauer diese zusätzliche Belastung nicht bewerkstelligen können. Unter den derzeitigen Voraussetzungen kann der Bildungsauftrag „Medien“ aktuell nicht erfüllt werden.

 

Bürgermeister Pieper dankt zunächst für die Darstellung, verweist in diesem Zusammenhang auf die notwendige Erstellung eines Medienkonzeptes durch alle Schulen der Gemeinde Wiefelstede. Unverständlich sei für ihn, dass von den 11 beschafften Smartboards lediglich noch 3 funktionsfähig sind und auch diese kaum genutzt wurden/werden. Letztendlich habe die Gemeinde hier viel Geld investiert. Nicht nachvollziehen könne er außerdem, dass trotz dieses hohen Hadwarebedarfes in den letzten zwei Jahren lediglich drei PC´s angeschafft wurden, obwohl das Schulbudget als auskömmlich betrachtet werden könne.

 

Fachbereichsleiter Aukskel ergänzt in diesem Zusammenhang, dass die Ausstattung der Wiefelsteder Schulen mit digitalen Medien/digitaler Hardware noch unter TOP 13 zu beraten wäre. Zwischenzeitlich vermischen sich die Tagesordnungspunkte 12 und 13. Aufgrund des ständigen Austausches zwischen der Verwaltung und den Schulen ist bekannt, dass in der digitalen Infrastruktur der Schulen Nachholbedarf bestünde, macht Fachbereichsleiter Aukskel deutlich. Der Verwaltungsvorschlag sieht eine Beschaffung von 60 PC´s für die Oberschule Wiefelstede in den kommenden 3 Jahren vor. Außerdem sollen für die Grundschulen Haushaltsmittel für die Beschaffung einer „pädagogischen Unterrichtsplattform“ sowie für die Neuanschaffung von PC´s zur Verfügung gestellt werden. In den letzten Tagen wurden intensive Gespräche mit den Schulen geführt und der Verwaltung der fehlende Support nahegelegt. Zwischenzeitlich sind erste Gespräche mit der KDO geführt worden. Um den Support zu verringern, sind weitere Lösungsansätze im Gespräch.

 

Ausschussmitglied Schröder spricht sich dafür aus, dass die Lehrkräfte ihren Lehrauftrag nachkommen sollen und nicht für Administrationsarbeiten zur Verfügung stünden. Es ist dringend erforderlich, dass die technische Ausstattung für alle Schulen der Gemeinde Wiefelstede vorgehalten werde, die nicht aus verschiedensten Hard- und Softwarekomponenten besteht und damit ein „Flickwerk“ darstellen würde. Insgesamt sollte nach vorne geschaut werden, damit eine erfolgreiche Bildungspolitik betrieben werde. Ein Medienkonzept sei auch für ihn unabdingbar. Er plädiert für die Bildung eines Arbeitskreises, bestehend aus der Verwaltung, den Schulvertretern und Fachpersonal (Fachinformatiker/Fachfirmen).

 

Die Ausschussmitglieder Kuck und Würdemann sprechen sich ebenfalls für den vorgeschlagenen Arbeitskreis aus.

 

Hinzugewähltes Mitglied Schmacker teilt mit, dass derzeit das angesprochene Medienkonzept für die Oberschule Wiefelstede erarbeitet werde. Letztendlich stellt die Ausarbeitung einige Hürden auf, da es hier unbekannte Größen (was wird wann vorgehalten) gebe. Ggfs. könnte auch die Waldschule Hatten besichtigt werden, die bereits über ein Medienkonzept und eine hervorragende digitale Medienlandschaft verfügt. Zu den regelmäßigen Anschaffungen in der EDV betont hinzugewähltes Mitglied Schmacker, dass die Oberschule Wiefelstede in den letzten Jahren die vorhandenen PC´s immer wieder instandgesetzt habe.

 

Ausschussmitglied Kossendey geht kurz auf die digitale Bildung in Niedersachsen sowie die Bildungs-/Schulrichtlinien der Landesregierung ein. Außerdem betont er, dass die erforderlichen Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt werden sollten.

 

Ausschussmitglied Schnörwangen führt aus, dass sie die gegenseitigen Vorwürfe nicht für förderlich halte. Letztendlich müsse entschieden werden, wie sich die Oberschule Wiefelstede ausrichten möchte. Die Oberschule Edewecht hat beispielhaft Computerklassen eingerichtet und dort ist jede/r Schüler/-in gehalten, einen eigenen Laptop zu erwerben. Im Fundus der Oberschule Edewecht stünde lediglich eine begrenzte Anzahl von Hardwaremedien zur Verfügung.

 

Fachbereichsleiter Aukskel dankt den Lehrkräften, die sich als Administrationsteam für die Oberschule Wiefelstede gefunden haben. Gleichwohl ist allen Beteiligten bewusst, dass dieses kein Dauerzustand sein könne und hierfür eine - auch wenn nicht befriedigende - Lösung mit der KDO gefunden wurde. Insofern sind dringend die angeforderten Medienkonzepte aller Schulen zu erstellen, damit eine Gesamtbetrachtung erfolgen könne. Die Haushaltsmittel sollten wie in der Beratungsvorlage vorgeschlagen, im Haushaltsplan 2019 zur Verfügung gestellt werden, damit auch die technischen Voraussetzungen nicht erst im Kalenderjahr 2020 geschaffen werden können.

 

Ausschussvorsitzender Becker übergibt den Vorsitz an Ausschussmitglied Kossendey und fasst die bisherigen Beratungsergebnisse zusammen. Er merkt an, dass derzeit an der Oberschule Wiefelstede ein „Flickwerk“ vorhanden sei. Auch er ist der Auffassung, dass ein Medienkonzept aller Schulen erforderlich sei und schließt dabei die Grundschulen explizit mit ein. Auch er spricht sich für den vorgeschlagenen Arbeitskreis aus. Die Haushaltsmittel sollten seines Erachtens – wie von der Verwaltung vorgeschlagen – zur Verfügung gestellt werden. In den vergangen Jahren sind die erforderlichen Räumlichkeiten an den Schulen überwiegende geschaffen worden, nunmehr sollte auch die digitale Landschaft Einzug finden, macht Ausschussvorsitzender Becker deutlich.

 

Der Vorsitz ergeht wieder an den Ausschussvorsitzenden Becker.

 

Hinzugewähltes Mitglied Tapken bezeichnet die Grundschule Wiefelstede als „PC-freie Schule“. Es sei für sie bedauerlich und unverständlich, wenn nunmehr ein Arbeitskreis gebildet werde, der die bisherigen Gespräche und das erarbeitete Ergebnis (Unterrichtsplattform) „auf den Kopf“ stellt. Sollte der Arbeitskreis erforderlich sein, könne möglicher Weise auch die Landesschulbehörde eine Unterstützung darstellen.

 

Ausschussmitglied Schröder erwähnt nochmals, dass er die Empfehlungen aus der Beratungsvorlage so nicht unterstützen werde. Hier sind dringend Fachleute in die Gesprächsrunden in der Gesamtbetrachtung aller Schulen einzubinden, so dass noch in diesem Schuljahr eine Umsetzung erfolgen könnte.

 

Die Medienkonzepte sind grundsätzlich durch die Schulen zu erstellen, merkt Ausschussmitglied Stolle an. Evtl. könnte dieses auch als „Digitale Ideenwerkstatt“ benannt werden. Für die Hard-/Software ist zudem eine Summe X zur Verfügung zu stellen, über die der Arbeitskreis dann eine entsprechende digitale Landschaft vorschlagen sollte.

 

Ausschussmitglied Kuck erklärt, dass mit diesen Vorgaben immer noch ein Administrator fehlen würde. Ggfs. wäre auch eine externe Lösung (wie sie in der Grundschule Metjendorf gelebt wird) denkbar.

 

Ausschussmitglied Schnörwangen regt die Beschaffung von Laptops durch Schüler/-innen an. Außerdem bittet sie um Prüfung, evtl. eingestellte Haushaltsmittel mit einem Sperrvermerk zu versehen. Wünschenswert ist die nochmalige Beratung im Schulausschuss, wenn die Gesamtkosten bekannt sind.

 

Lehrkräfte sind bekanntlich in erster Linie für die pädagogischen Aufgaben zuständig, betont Ausschussmitglied Weden und geht auf den von ihm eingereichten Antrag der SPD-Fraktion hinsichtlich der „Systemadministration“ ein. Den Lehrkräften fehlt es trotz jeglicher Bemühungen neben der zeitlichen Schiene oftmals an „Know How“ und sind darüber hinaus nicht für die Einrichtung, Wartung oder Reparatur von Digitalsystemen verantwortlich. Beispielhaft hält die BBS Rostrup 2,5 Vollzeitstellen für den Administrationsanteil vor. In der Gemeinde Rastede hat sich der Schulausschuss vor einer Woche für die Einstellung eines Systemadministrators einstimmig ausgesprochen. Die Prüfung der Ausstattung der Schulen in der Gemeinde Wiefelstede ist allein schon deshalb wichtig,  um die Anschaffung darstellender und verarbeitender Medien schulspezifisch realisieren zu können und notwendig, um einheitliche Standards, Durchlässigkeit und Vernetzung der beteiligten Schulen zu fördern und zu erreichen, bemerkt Ausschussmitglied Weden weiterhin. Die Schulen erstellen hierzu schuleigene Medienkonzepte bzw. Medienentwicklungspläne (beispielhaft führt Ausschussmitglied Weden hier eine Beschulung in Modulen auf), trotzdem sollte eine Standardisierung bei der Beschaffung möglich sein. Für die Systemadministration könne er sich zudem eine Kooperation mit anderen Gemeinden/Schulen vorstellen.

 

Hinzugewähltes Mitglied Wilksen berichtet, dass er für seine Tochter (Klasse 5, in Oldenburg beschult) ein Laptop nach Vorgabe der Schule eigen finanzieren muss. Dort wird der Lehrstoff derzeit mit ca. 30 % medientechnisch vermittelt. Die Anschaffungskosten belaufen sich hierbei auf ca. 500,00 Euro pro .

 

Ausschussmitglied Osterloh erklärt, dass kein Ausschussmitglied erwähnt habe, dass Lehrkräfte die Aufgaben einer Systemadministration durchführen sollen. Sie könne sich ebenfalls mit einem Zusammenschluss mit anderen Gemeinden anfreunden, wenn dieses zielführend ist.

 

Auch Ausschussmitglied Würdemann berichtet von der Schule, an der er unterrichtet. Dort wurden Anfang des Schuljahres 2018/2019 für den Jahrgang 5 Tablets durch Elternbeiträge Tablets beschafft. Erfahrungen mit dem Umgang und dem Handling gibt es bislang noch nicht.

 

Ausschussvorsitzender Becker übergibt den Vorsitz an Ausschussmitglied Kossendey und merkt an, dass vollumfänglich beraten wurde und letztendlich keine neuen Erkenntnisse entstehen. Er schlägt nunmehr ein Gesamtkonzept vor, welches der zu bildende Arbeitskreis (Schulvertreter, Verwaltungsvertreter und Fachpersonal/Fachinformatiker) ausarbeiten und dem Schulausschuss vorlegen möchte.

 

Der Vorsitz ergeht wieder an den Ausschussvorsitzenden Becker.

 

Nach kurzer weiterer Diskussion mit den Ausschussmitgliedern Weden und Stolle schlägt Bürgermeister Pieper vor, die Beschlussempfehlung zu ändern und für die IT-Infrastruktur an den Schulen im Jahr 2019 einen Betrag in Höhe von 100.000 € in den Haushalt einzustellen. Die Beschlussempfehlung findet sich unter TOP 13 wieder.

 

 


Folgende Beschlussempfehlung ergeht einstimmig an den Verwaltungsausschuss: