Der Verwaltungsausschuss nimmt den Bericht über den Sachstand der geplanten Umbaumaßnahmen im Mehrzweckgebäude Gristede zur Kenntnis.

 


Fachbereichsleiter Habben geht zunächst auf die Beratungsvorlage und die zuvor bereits geführten Beratungen ein. Auftrag an die Verwaltung war es, die bisherige Planung unter Hinzuziehung eines externen Planers zu optimieren, die Kosten zu ermitteln und mögliche Förderanträge fristgerecht zu stellen. Durch zu erwartende höhere Baukosten ergeben sich auch andere haushaltsbedingte Rahmenbedingungen, so dass die ursprüngliche Finanzierung nicht sichergestellt sei. Der noch ausstehende Antrag beim Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (LEADER-EU) werde durch die Verwaltung bis zum 30.06.2020 fristgerecht eingereicht. Der Eingang der Förderbescheide bleibe aber weiterhin abzuwarten, um den gemeindlichen Eigenanteil abschätzen zu können, berichtet Fachbereichsleiter Habben abschließend.

 

Ausschussmitglied Claußen ist bestürzt über die neue Kostenentwicklung. Von der ursprünglichen Kostenschätzung von ca. 600.000 € belaufen sich die Kosten nunmehr bei gut 900.000 €. Es sei für ihn nicht verständlich, dass die Kosten von Baumaßnahmen ins Uferlose geraten, sobald die Kommune mit einbezogen werde. Evtl. wäre eine mögliche Variante, dass der Verein hier als „Bauträger“ auftrete und entsprechende Förderanträge (z. B. auch Landessportbund) stelle, um Gesamtkosten zu sparen. Bei der vorgebrachten Baukostenentwicklung sehe er nicht eine Umsetzung der Maßnahme in den kommenden Jahren, obwohl das Gebäude einen grundsätzlichen Sanierungsbedarf aufweise. Er wünsche sich, dass die Verwaltung nochmals in das Gespräch mit den Vereinsvertretern gehen würde.

 

Bürgermeister Pieper erinnert daran, dass die Verwaltung mehrfach mit den örtlichen Vereinen, insbesondere mit dem Vorstand des SSV Gristede Gespräche geführt habe. Aufgrund der Bausubstanz und der kleinen Räumlichkeiten sei vorrangig eine Neubeordnung der Innenerschließung vorzunehmen. Aufgabe der Verwaltung sei es, die Kosten realistisch zu ermitteln und zu bewerten. Eine überschlägige Kostenermittlung nach DIN 276 sei nicht wirklichkeitsgetreu, so dass von der aktuellen Kostenschätzung des externen Planers auszugehen sei. Gleichwohl werde die Verwaltung nach Beschlusslage erneut das Gespräch mit den örtlichen Vereinen aufnehmen.

 

Ausschussmitglied Geerdes greift den Vorschlag von Ausschussmitglied Claußen auf und berichtet in dem Zusammenhang von den Ergebnissen der damaligen Baumaßnahme „Erweiterung Mehrzweckgebäude Wiefelstede“. Hier sei der SVE Wiefelstede als Bauträger aufgetreten und die durch den Rat der Gemeinde gedeckelten Mittel seien entsprechend der Bauabschnitte mit der Verwaltung abgerechnet. Die Maßnahme sei deutlich günstiger geworden, als zuvor angenommen wurde. Vorteil sei es hierbei gewesen, insbesondere nur örtliche Firmen ansprechen zu können und auf aufwendige Ausschreibungen verzichten zu können. Der Verein habe damals tausende Arbeitsstunden investiert, die mit einem Geldbetrag in die Gesamtfinanzierung einfließen konnten, so dass erforderliche „Eigenmittel“ durch den Verein gegenüber dem Landessportbund als Förderer anerkannt worden seien. Heute sei diese Art der Eigenmittel jedoch nicht mehr vorgesehen, so dass ein finanzieller Geldbetrag durch den Verein vorgehalten werden müsse.

 

Ausschussmitglied Bruns berichtet über die Entwicklung des Mehrzweckgebäudes mit Kleinsporthalle in den letzten 40 Jahren, beginnend von kleinen Umkleideräumen mit Flachdach bis zum heutigen Gebäudekomplex. Das gesamte Gebäude sei zwischenzeitlich in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig bzw. den heutigen Anforderungen anzupassen. Mit dem Neubau des Feuerwehrhauses in Gristede habe die Gemeinde bereits den ersten Schritt in die richtige Richtung eingelegt, nunmehr solle auch der nächste Schritt folgen, meint Ausschussmitglied Bruns weiterhin. Sofern die Förderbeträge tatsächlich so eingehen würden, wie derzeit beantragt, solle seines Erachtens ein Geldbetrag/Fixbetrag dem Verein zur Verfügung gestellt werden, um ähnlich wie beim MZG Wiefelstede bzw. bei der Kleinsporthalle Spohle die Baumaßnahme dann durch den Verein als Bauträger durchführen lassen zu können.

 

Bürgermeister Pieper bestätigt die mühelose Abwicklung der Baumaßnahmen MZG Wiefelstede/Kleinsporthalle Spohle mit den Vereinen. Auch ihm seien die geänderten Förderbedingungen beim Landessportbund (Eigenmittel) bekannt. Zunächst sollten die ausstehenden Förderbescheide abgewartet und der Antrag an das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (LEADER EU) gestellt werden. Erst dann seien klare Aussagen über mögliche Finanzierungskonzepte denkbar. Aufgrund der COVID-19-Pandemie werde es allerdings in den kommenden Jahren zu erheblichen Fehleinnahmen kommen. Aufgabe der Verwaltung sei es gewesen, heute in der Sport- und Kulturausschusssitzung über die geänderten Bedingungen zu berichten.  

 


Es ergeht einstimmig folgender Beschlussvorschlag an den Verwaltungsausschuss: