Sitzung: 28.02.2022 Ausschuss für Generationen und Soziales
Vorlage: B/1988/2022
1.
Der
Verwaltungsausschuss stimmt dem Seniorenwohnkonzept Grote Placken, so wie in
der Ausschuss-Sitzung für Generationen und Soziales am 28.02.2022 vorgestellt,
grundsätzlich zu.
2. Die Verwaltung wird beauftragt,
hierfür ein
- Betreiberauswahlverfahren
für Betreutes Wohnen und eine Seniorentagespflege und anschließend ein
- Investorenauswahlverfahren
für die verschiedenen Wohn- und Pflegeeinrichtungen
auszuarbeiten.
Einleitend
erläutert BM Pieper, dass im Plangebiet Grote Placken ein Seniorenwohnprojekt
geschaffen werden soll. Er erinnert daran, dass die Eheleute Stühmer der
Gemeinde Wiefelstede ein erhebliches Vermögen hinterlassen haben mit dem
Auftrag, dieses für den Bau, die Förderung des Bauens und die Unterhaltung von
Seniorenwohnungen zu verwenden.
Das
Plangebiet Grote Placken umfasst ein Gebiet von rd. 20 ha, welches überwiegend
der Wohnbebauung dienen soll. Nur im Bereich der Landesstraße soll ein
Mischgebiet entstehen. Das Plangebiet werde in mehreren Bauabschnitten
vermarktet. Insgesamt können hier rd. 170 Grundstücke entstehen. Das
Seniorenwohnprojekt könne rd. 100 Wohneinheiten umfassen.
Herr
Frerichs vom Architekturbüro 9grad erläutert anhand einer Präsentation zwei
Varianten des Seniorenwohnprojektes. In der Variante A wurde viel Wert auf
Individualität und Privatsphäre gelegt (Reihenhausbebauung). In der Variante B
wurden Nachbarschaftshöfe sowie Reihenhauseinheiten angelegt sowie weitere
Wohneinheiten im Obergeschoss des Gemeinschaftsgebäude.
Ausschussmitglied
Kuck bedankt sich für den Vortrag und hält das Projekt für eine sehr gute
Sache. Sie gibt zu bedenken, dass sämtliche Objekte barrierefrei sein müssten
und auch die Erreichbarkeit mit dem ÖPNV gegeben sein müsse. Zudem fragt sie an, ob ggf. auch die
Schaffung einer Demenz-WG angedacht wurde.
FBL
Lemp teilt mit, dass es sich hier zunächst um eine grobe Vorplanung handelt.
Eine Demenz-WG könne ebenso wenig ausgeschlossen werden wie beispielsweise auch
eine Wohngemeinschaft im Bereich der Intensivpflege. Letztlich komme es aber
auch auf die Intention und die Schwerpunkte des künftigen Betreibers an.
Ausschussmitglied
Koch bedankt sich für die Vorstellung und fragt an, ob es sich um Mietwohnungen
oder auch um Eigentumswohnungen handeln würde. Zudem möchte er wissen, ob es
bereits Ideen für Bewertungskriterien bei den Auswahlverfahren Träger und
Investoren gebe.
BM
Pieper führt aus, dass angestrebt werde, die Seniorenwohnungen zu vermieten, da
es die nachhaltigere Variante ist. Aber auch andere Modelle seinen denkbar. Es
gebe noch viele Fragen, die im Rahmen des Auswahlverfahrens zu klären sind.
Heute sollte zunächst eine Grundidee beraten werden, die zur Vorbereitung eines
Auswahlverfahrens (Betreiber und/oder Investor) dienen soll. Die weitere
Ausarbeitung werde dann wieder im Ausschuss vorgestellt.
Auf
Anfrage des Ausschussmitgliedes Geerdes wird ausgeführt, dass die
Betreiberauswahl dem des Auswahlverfahrens für die Kita Lüttje Padd oder Am
Brinkacker ähneln werde. Ohne dieses Verfahren würde vermutlich eine
europaweite Ausschreibung erfolgen müssen. Im Vorlauf zum Verfahren würden
Bewertungskriterien vorgegeben, die dann für den potentiellen Träger maßgebend
sind, ob man sich für dieses Auswahlverfahren bewirbt. Hier seien für den
Betreiber selbstverständlich auch wirtschaftliche Interessen von Bedeutung.
Zudem müsse der Betreiber seine eigenen Konzeptionen mit unseren
Bewertungskriterien unter einen Hut bringen. Ein zweistufiges Verfahren wie bei
der Kita werde es nicht geben, da das damalige Interessenbekundungsverfahren
darauf abzielte, die Kita selbst zu bauen oder einen Investor zu finden.
Ausschussmitglied
Dierks bedankt sich für den Vortrag und dass nunmehr diese Idee des
Seniorenwohnprojektes ins Leben gerufen wurde. Der Bedarf an entsprechenden
Wohnungen sei definitiv vorhanden. Sie fragt an, ob derartige Anlagen bereits
bestehen und wie es sich mit den Trägerschaften verhält.
Herr
Frerichs teilt mit, dass bislang seitens des Architekturbüro nur Planungen
erfolgt seien, noch keine Bauten.
Die
Verwaltung werde für den nächsten Ausschuss im Mai 2022 versuchen,
entsprechende bereits bestehende Anlagen vorzustellen.
Auf
Anfrage des Ausschussmitgliedes Niemeier wird erläutert, dass
Besucherparkplätze vorgesehen seien und dass die Energieversorgung über das
Nahwärmenetz erfolgen müsse. Hierzu laufe bereits die Ausschreibung. Auch der
im Planentwurf bezeichnete Speisesaal solle multifunktional nutzbar sein.
Nochmals wird darauf hingewiesen, dass es sich hier nur um Grünzüge einer
Planung handelt. Weitere, detailliertere, Planungen stehen noch aus.
Ausschussmitglied
Stolle bedankt sich ebenfalls für die Vorstellung des Projektes und favorisiert
die Variante B mit den Nachbarschaftshöfen. Eine „Garagenbauweise“ wie in
Variante A dargestellt, sollte vermieden werden. Auf der Grundlage der Variante
B sollte eine Weiterentwicklung erfolgen. Es sei ein interessantes Projekt und
sie sei gespannt darauf wie sich das Projekt weiterentwickeln werde.
Herr
Schönbrunn erläutert den bisherigen Verlauf in der Arbeitsgruppe zu dieser
Thematik. Auch er spreche sich für die Variante B aus. Allerdings sei er gegen
ein „Seniorenghetto“ oder ein Wohnviertel für Hochbetagte. Er favorisiert ein
generationenübergreifendes Wohnen, was auch in der Arbeitsgruppe für Zuspruch
sorgen würde. Man solle hier nicht nur ein Viertel der Generation 50+ schaffen,
sondern weitere Generationen bereits im 1. Bauabschnitt mit hineinbringen. Er
führt weiter aus, dass das Baugebiet Grote Placken zwar nicht zentral im Ort
liegen werde, aber Apotheke, Supermarkt und Ärzte können in relativ kurzer
Entfernung aufgesucht werden. Darüber hinaus müsse eine Infrastruktur
geschaffen werden, damit die Senioren in die Ortsmitte gelangen können.
Abschließend bittet er darum, dass der Seniorenbeirat in die weiteren
Beratungen einbezogen werde.
Ausschussmitglied
Schnörwangen regt an, den Ausbau von Dachgeschossen zuzulassen, um
Übernachtungsmöglichkeiten von Angehörigen zu schaffen. Zudem müsse die
Müllentsorgung frühzeitig geregelt werden.
FBL
Lemp bemerkt, dass sie sehr für ein generationenübergreifendes Projekt sei. Die
Gemeinde werde allerdings nicht als Betreiber auftreten; potentielle Betreiber
müssen bereit sein, entsprechende Konzepte mitzutragen. Es sollen hier auch betreute Wohnformen
angeboten werden mit entsprechenden Serviceleistungen, die für alle vorgehalten
werden. Dafür brauche es eine bestimmte Anzahl an „Betreuten Wohnungen“, die
für die ambulante Pflege etc. auch ohne lange Wege erreichbar sein müssen.
Ausschussmitglied
Müller-Saathoff führt aus, dass es wohl auf ein Mietsystem hinauslaufe. Man
solle offen an dieses Projekt herangehen.
Herr
Frerichs teilt mit, dass bei der Grundlagenplanung Wert auf hohe Wohnqualität
gelegt wurde. Über Gebäudehöhen etc. könne selbstverständlich noch diskutiert
werden.
Ausschussmitglied
Dierks gibt aber auch zu bedenken, dass jeder Service Geld kosten würde. Das
Projekt stellt sich momentan doch so dar, dass hier für privilegierte Senioren
geplant werde. Man solle aber beachten, dass ein Projekt für Alle geschaffen
werde.
Sodann
ergeht einstimmig folgende Beschlussempfehlung an den Verwaltungsausschuss: