Es ergeht einstimmig folgende Beschlussempfehlung an den Verwaltungsausschuss:

 

Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Wiefelstede nimmt die Ausführungsplanung einschließlich Kostenberechnung für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Heidkamp, Kornweg zur Kenntnis.

Die Verwaltung wird beauftragt, die entsprechenden Genehmigungen einzuholen und die Hochbauarbeiten gemäß den Vergaberichtlinien der Gemeinde Wiefelstede auszuschreiben.


Ausschussvorsitzender Siemen begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Sven Bünting von 3ing Architektur + Ingenieurbüro GmbH und

Herrn Marco Vorpahl und Herrn Jürgen Sievers von Vorpahl Ingenieure GmbH & Co. KG.

 

Bürgermeister Pieper erläutert die Beratungsvorlage.

 

Herr Bünting berichtet über die Planung anhand der Präsentation. Er stellt heraus, dass eine spätere Erweiterung des neuen Feuerwehrgebäudes sowohl für den Umkleidebereich, als auch für den Verwaltungsbereich ermöglicht wird. Grundstück, Leitungen für Lüftung und Strom sind so gewählt, dass eine spätere Erweiterung einfach möglich sein wird und das Gebäude nachhaltig geplant ist. Technische Anlagen sind auf die derzeit geplante Größe ausgelegt.

Es sollen ortsübliche Baumaterialien wie beispielsweise Klinker verwendet werden.

Herr Bünting übergibt die Präsentation an Herrn Vorpahl, der die Einzelheiten zu der Gebäudetechnik erklärt. Das Gebäude werde mit Fußbodenheizungen und über Wärmepumpen beheizt. Über die Lüftungsanlage werde mit Wärmepumpen die Temperatur gesteuert. Für das Warmwasser werde man Durchlauferhitzer nutzen, da bei einer Feuerwehr nicht genug Warmwasser benötigt wird, um dieses mit Vorlauftemperatur vorzuhalten.

Herr Sievers erläutert anschließend die geplanten Elektroinstallationen. Die Beleuchtung wird mit Bewegungsmeldern geschaltet, um Beleuchtungszeitung niedrig zu halten und ist dimmbar. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage geplant. Außer in den Fahrzeughallen sind alle Räume mit Rauchmeldern ausgestattet.

 

Ausschussvorsitzender Siemen gibt die Gelegenheit für technische Fragen.

 

Ausschussmitglied Bruns sieht das Flachdach zwischen den beiden Gebäudeabschnitten kritisch. Die Regenentwässerung sei bei solchen Dachformen bedenklich. Er hinterfragt wieso die Rauchmelder nicht im Fahrzeugbereich eingeplant werden, obwohl auch dort viele technische Geräte, wie z.B. Akkus, Brände auslösen könnten.

Herr Bünting erklärt, dass heutige Flachdächer keine Probleme mehr bei der Oberflächenentwässerung, im Vergleich zu älterer Bauweise haben. Es sind ausreichend Abläufe und Regenrinnen geplant, die technisch so ausgerüstet sind, dass auch beispielsweise Schnee die Abläufe nicht verstopft. Mit dem Bau in dieser Ausführung hat man bereits gute Erfahrungen.

Herr Sievers erläutert, dass die Brandmelder in der Fahrzeughalle über rechtliche Vorschriften nicht gefordert sind, eine Einplanung ist aber möglich.

 

Ausschussmitglied Badet erfragt die Lebenserwartung des Neubaus.

Herr Bünting erwidert, dass die übliche Nutzungsdauer eines Neubaus bei 80 Jahren liege, das Gebäude aber weiteraus länger nutzbar wäre.

Frau Badet erfragt daraufhin, mit Blick auf den Klimawandel, ob bei der Planung auch die Folgen der Klimaerwärmung mit berücksichtigt wurden. Sie gibt als Beispiel hitzeresistente Baumaterialien und die Berechnung von steigenden Niederschlagswasser an.

Herr Bünting erklärt, man habe heutzutage bereits hohe Standards und Normen einzuhalten, bei denen auch diese Dinge mit berücksichtigt werden. Die Entwässerungsdaten werden bei der Ausarbeitung des Bauantrages ermittelt.

 

Ausschussmitglied Helm erfragt wie viele Kameraden aktuell bei den beiden Feuerwehren sind und für wie viele Kameraden der Neubau ausgelegt ist.

Bürgermeister Pieper informiert, dass es aktuell ca. 80 Feuerwehrkameraden sind die das neue Gebäude beziehen werden.

Herr Bünting ergänzt, dass die Umkleiden des Neubaus für 100 Männer und 30 Frauen ausgelegt sind. Eine Abstimmung der Pläne ist mit den Einheiten erfolgt.

 

Ausschussmitglied Teusner findet Lob bezüglich des Nachhaltigkeitsgedanken und der engen Abstimmung mit den Einheiten. Er erfragt die Kosten für das Vorhaben. Außerdem möchte er wissen, welche Anschlüsse für den Bau vorgesehen sind.

Herr Bünting erklärt, dass trotz des Einsatzes von Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen das Gebäude nicht gänzlich autark sein wird. Es werde also ein Strom- und Abwasseranschluss erforderlich sein. Ein Gasanschluss ist nicht nötig.

Ausschussvorsitzender Siemen verweist bezüglich der Frage zu den Kosten auf die weitere Präsentation der Ingenieure.

 

Alsdann erläutert Herr Bünting die Kosten für das geplante Feuerwehrgerätehaus anhand der beigefügten Übersicht.

Das Grundstück befindet sich bereits im Eigentum der Gemeinde Wiefelstede. Die Innenausstattung wird über ein anderes Budget finanziert und findet keine Berücksichtigung.

Bürgermeister Pieper ergänzt, dass für die Ausstattung 160.000,00 € geplant sind. Zusätzlich erläutert Bürgermeister Pieper auf Nachfrage von Ausschussvorsitzender Siemen, dass eine Anbindung für ein Notstromaggregat vorgesehen ist.

 

Ausschussmitglied Bruns erklärt die Notwendigkeit des Neubaus und richtet seinen Dank an alle Beteiligten und die Feuerwehr für die Planung und Zusammenarbeit.

 

Ausschussmitglied Badet möchte wissen, ob die Fahrzeughallen auch für elektrobetriebene Fahrzeuge oder zukünftig wasserstoffbetriebene Fahrzeuge ausgelegt sind.

Herr Bünting erklärt, dass dies bisher in der Planung nicht berücksichtigt wurde. Herr Sievers ergänzt, dass es technisch möglich ist, dass Elektrofahrzeuge in den Hallen geladen werden könnten, jedoch ist die Technik nicht für ein schnelles Laden dieser Fahrzeugmodelle vorgesehen.


Alsdann lässt Ausschussvorsitzender Siemen über den Beschlussvorschlag abstimmen.