Betreff
Bedarfssituation in der Kinderbetreuung
Vorlage
B/0588/2016
Aktenzeichen
FB II-Le/Mei
Art
Beratungsvorlage

Vorschlag / Empfehlung:

 

Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Wiefelstede nimmt die Ausführungen zur Be­darfssituation in der Kinderbetreuung in der Gemeinde zur Kenntnis.

    


Situationsbericht / Bisherige Beratung:

 

Der Bedarf in der Kinderbetreuung und die Betreuungswünsche der Eltern haben mindestens seit Einführung des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz im Kindergarten und in der Krippe bzw. in der Tagespflege eine Wandlung durchlaufen, die auch in der Gemeinde Wiefelstede sichtbar ist.

 

Ein Betreuungsplatz in einer „Regelgruppe“, vormittags von 08:00 - 12:00 Uhr, wird kaum noch nachgefragt. Die Eltern haben sich analog zu den verbesserten Angeboten von Kinder­garten und Krippe meist beruflich so orientiert und darauf eingestellt, dass sie Frühdienste (in Wiefelstede ab 7:00 Uhr), längere Öffnungszeiten am Mittag mit Mittagessen  oder Ganztags­betreuung ebenfalls mit Essensverpflegung wählen.

 

Im Laufe der letzten Jahre wurden in fast allen Kitas in Wiefelstede Veränderungen im Betreuungsangebot durchgeführt, angepasst an die Wünsche der Eltern, um eine gute Verein­barkeit von Beruf und Familie zu gewährleisten.

 

Längere Betreuungszeiten mittags und Mittagessen

Die Kindergärten Thienkamp und Gristede sind inzwischen beide bis 14:00 Uhr geöffnet und bieten Mittagessen von einem externen Caterer an, für das fast die die Hälfte der Kinder angemeldet sind. Im Kindergarten am Thienkamp (40% Essenskinder) können zurzeit nicht alle Mittagessenwünsche bedient werden, da die räumlichen Voraussetzungen zum Essen zu beengt sind. Dieses wird sich durch die Erweiterung des Hauses ändern, weil hierdurch auch die Küche und die Essensplätze erweitert werden.

 

Im Kindergarten am Breeden ist das Mittagessenangebot mit Essensabholung aus dem Senio­renheim schon lange Jahre Standard, um aber auch hier dem gestiegenen Bedarf gerecht zu werden wurde im letzten Winter hier die Küche erneuert und vergrößert. Die ehemals als „Frühstücks- und Kakaoküche“ eingerichtete Küche für den 4-stündigen Regelgruppenbetrieb reichte bei weitem nicht mehr aus für die gewandelten Betreuungsanforderungen in der Kita.

 

In den Kitas Heidkamp, Metjendorf und Ofenerfeld gehört das Mittagessen auch schon seit langen Jahren zum Angebot. So essen alle 60 Krippenkinder in Metjendorf und Ofenerfeld in der Einrichtung zu Mittag, auch wenn sie nicht alle ganztags betreut werden. In den Kinder­gärten im Südbereich nehmen ebenfalls alle Ganztagskinder am Mittagessen teil. Hier gibt es im Kindergarten Heidkamp noch die Besonderheit, dass hier das Essen noch zum größten Teil in der eigenen Küche hergestellt wird, was von den meisten Eltern und Kindern sehr geschätzt wird.

 

Im Wiefelsteder Kindertreff bekommen alle Kinder in der Krippe Mittagessen, auch wenn sie nicht ganztags betreut werden. Das gleiche gilt für die Großtagespflege im Wieki und die beiden Großtagespflegen Meki I und II in Metjendorf.

 

Ganztagsangebote

Die Nachfrage nach Ganztagsbetreuung ist sowohl im Nord- und Südbereich in den letzten Jahren stetig gestiegen. Im Nordbereich bietet die Kita Am Breeden Betreuung an bis 17:00 Uhr, im Kindergarten Heidkamp wird bis 16:30 Uhr betreut, in der Kita Metjendorf bis 15:30 Uhr und im Kindergarten Heidkamp können die Kinder bis 16:30 Uhr bleiben.

Alle Ganztagsplätze im Betreuungsangebot in der Gemeinde sind zurzeit vollständig belegt.

 

Bei den Kindern, die im Südbereich der Gemeinde für das neue Kindertagesstättenjahr ab August 2016 angemeldet sind und gar nicht in der Krippe oder im Kindergarten aufgenom­men werden  können, wird zum größten Teil ebenfalls eine Ganztagsbetreuung gewünscht.

 

Dadurch, dass viele Kinder schon in Krippe und Kindergarten im Südbereich ganztags betreut werden, ergibt sich eine Problemsituation für die Betreuung der Kinder, die mit 6 Jahren nicht eingeschult werden können und dann ab Sommer 2016 den Schulkindergarten in Wiefelstede (bis mittags) besuchen. Die Eltern haben sich arbeitsmäßig auf eine Ganztagsbetreuung einge­stellt. Bislang konnten diese Kinder nachmittags das Nachmittagsangebot der Grundschule in Metjendorf nutzen, dieses ist aber ab August 2016 nicht mehr möglich. Damit die Eltern dieser nachmittags unbetreuten Kinder nicht ihren Arbeitsplatz aufgeben müssen, soll ver­sucht werden, die neue Nachmittagsgruppe im Kindergarten Metjendorf als „Familiengruppe“ einzurichten, so dass nachmittags hier die Betreuung der Schulkindergartenkinder stattfinden kann.

 

Betreuung durch Tagesmütter

Es existieren zwar drei Großtagespflegen in der Gemeinde, in der zum Teil Tagesmütter in Fest­anstellung beim Ammerländer Kindertreff die Kinder betreuen, aber insgesamt ist das Angebot an selbständig arbeitenden Tagesmüttern in der ganzen Gemeinde stark rückläufig.

Etwa die Hälfte der Tagesmütter hat ihre Tätigkeit aufgegeben, neue sind nicht hinzugekommen. Dieses ist zu bedauern, da in dieser Form von Betreuung eine Flexibilität (tageweise, Früh- und Spätbetreuung etc.) möglich ist, die die institutionelle Kinderbetreuung nicht verwirklichen kann.

Die Ursache in der Verminderung der Tagesmütter ist vor allem in der fehlenden Ausbildungs­möglichkeit sowie in der schlechten finanziellen Vergütung zu sehen.