hier: Auswertung der Fragebögen
Vorschlag /
Empfehlung:
Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde
Wiefelstede nimmt die Ergebnisse aus der Auswertung der durchgeführten
Elternbefragung zur Beschulung von Kindern in der Gemeinde Wiefelstede aus der
Beratungsvorlage B/2032/2022 nebst Anlagen 1 bis 7 zur Kenntnis.
Situationsbericht
/ Bisherige Beratung:
Es wird zunächst verwiesen auf die bisherigen
Beratungen zu diesem Thema:
̶
Rat
vom 19.07.2021, TOP 10, B/1754/2021
̶
Schulausschuss
vom 06.12.2021, TOP 9, B/1913/2021,
̶
Verwaltungsausschuss
vom 10.01.2022, TOP 8, B/1957/2021,
̶
Verwaltungsausschuss
vom 24.01.2022, TOP 6, B/1957/2021,
̶
Rat
vom 14.03.2022, TOP 13, B/1996/2022.
Vom
Rat der Gemeinde Wiefelstede wurde am 19.07.2021 beschlossen, im Schuljahr
2021/2022 eine Elternbefragung über den Besuch der weiterführenden Schulen für
die Kinder der 4. und 5. Klassen aus der Gemeinde Wiefelstede durchzuführen.
In
der Sitzung des Rates vom 14.03.2022 wurden sodann die konkreten Fragebögen A
und B beschlossen. Die Befragung und Auswertung erfolgte wie folgt:
1.) Ziel der Befragung
Ziel
der Befragung war es, möglichst viele Rückmeldungen darüber zu erhalten, was
sich Eltern für ein Schulangebot ab Klasse 5 wünschen und wovon ihre Wahl für
den Besuch einer weiterführenden Schule für ihre Kinder abhängt.
2.) Aufbereitung der Daten
Die
konkreten Daten der Schülerinnen und Schüler der 4. und 5. Klassen lagen/liegen
der Verwaltung nicht vor.
Aus
dem Einwohnermeldeprogramm „VOIS“ wurde daher eine Auswertung nach Maßgabe der
Geburtszeiträume (Name des Kindes, Geburtstag, Anschrift, Name des/der
Erziehungsberechtigten, Anschrift der/des Erziehungsberechtigten) erstellt. Die
Auswertung erfolgte unter der Annahme, dass Kinder der jetzigen 4. Klassen in
der Regel im Zeitraum vom 01.10.2011 bis zum 30.09.2012 und Kinder der jetzigen
5. Klassen in der Regel vom 01.10.2010 bis zum 30.09.2011 geboren wurden. Sog.
„Kann-Kinder“ wurden bei der Befragung insofern nicht gezielt berücksichtigt.
Es handelt sich bei dem Kreis der Befragten somit um eine sog.
„Quoten-Stichprobe“. Den Erziehungsberechtigten der Kinder der 4. Klassen wurde
dabei neben dem eigentlichen Anschreiben der Fragebogen A und den
Erziehungsberechtigten der Kinder der 5. Klassen der Fragebogen B beigefügt.
3.) Art der Befragung
Die
Elternbefragung erfolgte bewusst postalisch in Papierform, um eine möglichst
hohe sog. Rücklaufquote zu erzielen. Die Erziehungsberechtigten wurden dabei
namentlich angeschrieben. Es wurde ein bereits frankierter Rückumschlag
beigefügt, um die Rücklaufquote nochmals zu erhöhen.
Im
jeweiligen Fragebogen und auf den Rückumschlägen war eine Angabe von
personenbezogenen Daten ausdrücklich nicht erforderlich, so dass eine
Auswertung der Befragung ohne jeglichen Rückschluss auf diese Daten – und damit
anonymisiert – erfolgen konnte.
4.) Befragungszeitraum
Die
Befragung erfolgte im Zeitraum von Anfang April 2022 bis zum 30. April 2022.
Einzelne Fragebögen sind auch Anfang Mai 2022 noch postalisch bei der
Verwaltung eingegangen. Nach dem 3. Mai eingegangene Fragebögen wurden nicht
mehr mit in die Auswertung einbezogen (insgesamt sind dies 6 Fragebögen [4 x
Fragebogen A und 2 x Fragebogen B]; Stand: 05.05.2022 – Abschluss der Beratungsvorlage).
5.) Vorgehen bei der Auswertung
Die
Auswertung der Fragebögen erfolgte getrennt nach Fragebogen A und B. Die von
den Eltern zurückgesandten Fragebögen wurden dabei nach der Reihenfolge des
Eingangs fortlaufend nummeriert, damit jeder Fragebogen jederzeit konkret
zuordbar ist und bleibt.
Für
die Auswertung wurde das Programm „Excel“ der Fa. Microsoft verwendet. Die
Auswertung selbst erfolgte „händisch“ durch Mitarbeiter/innen der Verwaltung.
Hier wurde jeder Fragebogen unter der bereits verzeichneten fortlaufenden
Nummer einzeln erfasst und hinsichtlich der angekreuzten Felder unter Angabe
der Ziffern „0“ (= „Nein“) und „1“ (= „Ja“) in das Programm übertragen (sh.
hierzu Anlagen
4 und 5). Über Summenformeln u.
ä. erfolgte sodann eine Zusammenstellung der Ergebnisse.
Da
es sich um sog. teilstandardisierte Fragebögen handelt, wurde von Eltern
eingetragener Text separat in einer Tabelle unter Angabe der Fragebogennummer,
der Frage und der Antwortmöglichkeit erfasst.
In
mathematischer/statistischer Hinsicht wurde die Auswertung „nur“ auf Basis der
absoluten und relativen Häufigkeiten vorgenommen. Eine Auswertung mit Hilfe
weiterer mathematischer Operatoren (z. B. Modal- und Mittelwert, Median,
Standardabweichung, Varianz) wurde hingegen nicht vorgenommen. Auf Aussagen im
Rahmen der sog. Inferenzstatistik (Rückschluss von der Stichprobe auf die
Grundgesamtheit) wurde ebenfalls verzichtet.
6.) Ergebnisse der Auswertung
a.) Fragebogen A
Die
Auswertung der Fragebögen A ist der Beratungsvorlage als Anlage beigefügt.
Aus
Basis der Auswertung ergeben sich die folgenden (wesentlichen) Aussagen:
̶
Größe
der Stichprobe n = 160 (Anzahl der versendeten Fragebögen)
̶
Rücklaufquote
r = 91 (Anzahl der wieder eingegangenen Fragebögen)
̶
Die
Rücklaufquote beträgt somit 57 % und kann aus Sicht der Verwaltung als
repräsentativ bezeichnet werden.
̶
Die
Verteilung der wieder eingegangenen Fragebögen von Eltern von Kindern, die
aktuell in Wiefelstede (51 %) und Metjendorf (49 %) zur Grundschule gehen, ist
nahezu identisch.
̶
74
% der Befragten sind mit dem vorhandenen Schulangebot für Wiefelsteder
Schüler/innen sehr zufrieden (21 %) oder einigermaßen zufrieden (53 %).
̶
Das
Anwahlverhalten der Oberschule Wiefelstede beträgt nur 19 %. Hierbei ist
besonders das „Nord-Süd-Gefälle“ (GS Wiefelstede: 39 %, GS Metjendorf: 0 %)
auffällig.
̶
Besonders
hoch ist das Anwahlverhalten der KGS Rastede mit 57 % aller Befragten. Auch
hier fällt der Unterschied zwischen „Nord“ (48 %) und „Süd“ (67 %) deutlich
aus.
̶
56
% der Befragten wünschen sich für ihr Kind als Schulabschluss das Abitur und 30
% einen Realschulabschluss/erweiterten Realschulabschluss. Keine/r (0 %) der
Befragten wünscht sich für ihr/sein Kind einen Hauptschulabschluss. 14 % haben
sich noch nicht entschieden.
̶
Der
differenzierte Unterricht (Gym/Real/HS) sollte nach 39 % der Befragten ab der
Klasse 5 und nach 51 % der Befragten ab Klasse 7 erfolgen.
̶
83
% der Befragten ist es wichtig, dass ihr Kind bis zum Abitur auf der gleichen
Schule bleiben kann. Für 17 % ist ein Wechsel nach der 10. Klasse hingegen kein
Problem.
̶
Die
Empfehlung der Grundschule zur Wahl der weiterführenden Schule empfinden 90 %
der Befragten als sehr wichtig (53 %) oder einigermaßen wichtig (37 %).
̶
Mit
94 % der Befragten gilt dies gleichsam für die Erfahrung mit bereits bekannten
Schulen (sehr wichtig: 44 %, einigermaßen wichtig: 50 %).
̶
Sehr
wichtig (56 %) oder einigermaßen wichtig (42 %) ist den Befragten die Länge des
Schulweges (Erreichbarkeit, Dauer der Anfahrt).
̶
Dass
die weiterführende Schule ein ausreichendes Ganztagsangebot anbietet, ist 54 %
der Befragten sehr wichtig (22 %) oder einigermaßen wichtig (33 %). 46 % der
Befragten ist dies nicht sehr wichtig (30 %) oder überhaupt nicht wichtig (15
%).
̶
Etwas
mal als ein Drittel (34 %) der Befragten hat bei der Frage 12 Angaben gemacht.
Diese sind als Anlage
7, S. 1 und 2 beigefügt. Die
Angaben aus den Fragebögen wurden hierbei 1-zu-1 aus den Fragebögen übernommen.
Die in diesem Zusammenhang getätigte Nennung von weiteren Aspekten ist z. T.
sehr unterschiedlich ausgefallen und wurde daher statistisch nicht gesondert
erfasst, katalogisiert und ausgewertet. Es wurden u. a. die folgenden Aspekte
genannt:
o
Schulische
Angebote (Kurse und AGs, Fremdsprachen, Musik, Natur- und Geisteswissenschaften)
o
Ruf
der Schule
o
Größe
der Schule
o
Wenig
Unterrichtsausfall
b.) Fragebogen B
Die
Auswertung der Fragebögen B ist der Beratungsvorlage als Anlage beigefügt.
Aus
Basis der Auswertung ergeben sich die folgenden Aussagen:
̶
Größe
der Stichprobe n = 144 (Anzahl der versendeten Fragebögen)
̶
Rücklaufquote
r = 73 (Anzahl der wieder eingegangenen Fragebögen)
̶
Die
Rücklaufquote beträgt somit 51 % kann aus Sicht der Verwaltung als
repräsentativ bezeichnet werden.
̶
55
% der wieder eingegangenen Fragebögen stammen von Eltern von Kindern, die zuvor
in Metjendorf zur Grundschule gegangen sind. 41 % stammen von Eltern von
Kindern, die zuvor die Grundschule Wiefelstede besucht haben. Die Verteilung
ist somit nicht so identisch wie bei Fragebogen A.
̶
Das
Kind/Die Kinder von 23 % der Befragten besuchen aktuell die Oberschule
Wiefelstede. Auch hier ist das o. g. „Nord-Süd-Gefälle“ wieder besonders
auffällig (43 % zuvor GS Wiefelstede und nur 11 % zuvor GS Metjendorf).
̶
Das
Anwahlverhalten der KGS Rastede war mit insgesamt 70 % (54 % zuvor GS
Wiefelstede und 81 % zuvor GS Metjendorf) noch höher als im Fragebogen A.
̶
6
% (4 Mal) der Kinder der Befragten besuchen aktuell ein Gymnasium, davon 3 Mal
in Oldenburg und 1 Mal in Jaderberg.
̶
Nur
1 % besucht aktuell eine sonstige Schule (z. B. IGS).
̶
63
% der Befragten sind mit dem vorhandenen Schulangebot für Wiefelsteder
Schüler/innen sehr zufrieden (20 %) oder einigermaßen zufrieden (43 %).
̶
73
% der Befragten wünschen sich für ihr Kind als Schulabschluss das Abitur und 18
% einen Realschulabschluss/erweiterten Realschulabschluss. 1 % der Befragten
wünschen sich für ihr Kind einen Hauptschulabschluss. 8 % haben sich noch nicht
entschieden.
̶
Der
differenzierte Unterricht (Gym/Real/HS) sollte nach 42 % der Befragten ab der
Klasse 5 und nach 47 % der Befragten ab Klasse 7 erfolgen.
̶
88
% der Befragten ist es wichtig, dass ihr Kind bis zum Abitur auf der gleichen
Schule bleiben kann. Für 12 % ist ein Wechsel nach der 10. Klasse hingegen kein
Problem.
̶
Die
vorherige Empfehlung der Grundschule zur Wahl der aktuellen Schule empfanden 85
% der Befragten als sehr wichtig (ca. 42 %) oder einigermaßen wichtig (ca. 42
%) [Rundungsdifferenz in Excel].
̶
Mit
81 % der Befragten galt dies gleichsam für die Erfahrung mit bereits bekannten
Schulen (sehr wichtig: 35 %, einigermaßen wichtig: 46 %).
̶
Sehr
wichtig (39 %) oder einigermaßen wichtig (44 %) war den Befragten die Länge des
Schulweges (Erreichbarkeit, Dauer der Anfahrt).
̶
Dass
die weiterführende Schule ein ausreichendes Ganztagsangebot anbietet, war „nur“
32 % der Befragten sehr wichtig (14 %) oder einigermaßen wichtig (18 %). 68 %
der Befragten war dies bei der Wahl der weiterführenden Schule nicht sehr
wichtig (44 %) oder überhaupt nicht wichtig (25 %).
̶
40
% der Befragten haben bei der Frage 12 Angaben gemacht. Diese sind als Anlage 7, S. 3 und 4 beigefügt. Die Angaben aus den Fragebögen
wurden hierbei 1-zu-1 aus den Fragebögen übernommen. Die in diesem Zusammenhang
getätigte Nennung von weiteren Aspekten ist z. T. sehr unterschiedlich
ausgefallen und wurde daher statistisch nicht gesondert erfasst, katalogisiert
und ausgewertet. Es wurden u. a. die folgenden Aspekte genannt:
o
Räumliche
Nähe/Erreichbarkeit/Busverbindung
o
Ruf
der Schule
o
Größe
der Schule
o
Eigene
Erfahrungen mit bekannten Schulen
7.) Vergleich Fragebögen A/B und Fazit
Zunächst
ist aus Sicht der Verwaltung erfreulicherweise festzustellen, dass die
Beteiligung an der Befragung verhältnismäßig hoch war. Dies verdeutlichen die
Rücklaufquoten für beide Fragebögen mit jeweils über 50 %.
Ebenfalls
erfreulich ist, dass die befragten Erziehungsberechtigten und Eltern mit dem
vorhandenen Schulangebot für Wiefelsteder Schüler/innen sehr zufrieden oder
zumindest einigermaßen zufrieden sind. Hier resultieren Werte von kumuliert 74
% (Fragebogen A) bzw. 63 % (Fragebogen B). Nur sehr wenige der Befragten
(insgesamt 15 Stück, ca. 7,5 %) sind mit dem vorhandenen Schulangebot überhaupt
nicht zufrieden.
Nach
wie vor bedenklich ist das sehr geringe Anwahlverhalten der Oberschule
Wiefelstede von nur etwas über (Fragebogen B) oder sogar knapp unter
(Fragebogen A) 20 %. Im „Nord-Süd-Vergleich“ (s. o.) ist dieser Aspekt
besonders konträr: Das Anwahlverhalten der Oberschule Wiefelstede aus dem (ehemaligen)
Grundschuleinzugsbereich der Grundschule Metjendorf ist hierbei extrem gering
(0 bzw. 11 %). Aber auch aus dem (ehemaligen) Einzugsbereich der Grundschule
Wiefelstede liegt das Anwahlverhalten der OBS trotz der direkten räumlichen
Nähe nur in etwa bei 40 %. Dies deckt sich mit den bereits bekannten
Übergangsquoten und Schülerzahlen, welche den politischen Gremien und der
Öffentlichkeit in regelmäßigen Abständen präsentiert werden.
Jeweils
fast 90 % der Befragten wünschen sich für ihr/e Kind/er als Schulabschluss ein
Abitur oder einen (erweiterten) Realschulabschluss. Hier ist sicherlich zu
konstatieren, dass die Art der Fragestellung im Nachhinein nicht optimal
gewesen ist.
Mehrheitlich
mit 51 % (Fragebogen A) bzw. 47 % (Fragebogen B) sind die Befragten der
Auffassung, dass ein differenzierter Unterricht in Schulzweigen ab der 7.
Klasse erfolgen sollte. Ein ebenfalls großer Teil der Befragten (39 %/42 %)
hält den differenzierten Unterricht jedoch auch ab der Klasse 5 für richtig.
Mit
ebenfalls deutlichen Mehrheiten von durchschnittlich ca. 85 % empfinden es die
Befragten als wichtig, dass ihr/e Kind/er bis zum Abitur auf der gleichen
Schule bleiben kann.
Bei
den Fragen 7 bis 10 ist im Vergleich beider Fragebögen besonders auffällig,
dass die tatsächlichen und prozentualen Angaben aus dem Fragebogen A, d. h. der
Befragten, deren Kind/er ein Wechsel auf eine weiterführende Schule noch
bevorsteht, durchweg „extremer“ ausgefallen sind. Bis auf die Antworten auf die
Frage 9 sind die Ergebnisse hier sehr eindeutig.
Im
Kontext eines ausreichenden Ganztagsangebotes fällt auf, dass
Erziehungsberechtigte/Eltern von Kindern der jetzigen 5. Klassen (Fragebogen B)
dieses mit mehr als einer Zweidrittelmehrheit (68 %) für nicht sehr wichtig
oder sogar für überhaupt nicht wichtig erachten. Im Fragebogen A ist das
Ankreuzverhalten hier vergleichsweise noch relativ ausgewogen.
Zusammenfassend
ist festzustellen, dass die Erziehungsberechtigten/Eltern insgesamt zufrieden
mit dem vorhandenen Schulangebot für Wiefelsteder Schüler/innen sind. Das auf
Basis anderer Zahlen und Statistiken bereits bekannte Anwahlverhalten von
Eltern für eine weiterführende Schule im Sekundarbereich I (insbesondere OBS
Wiefelstede und KGS Rastede) konnte im Rahmen der Befragung bestätigt werden.
Diese Entwicklung gilt es sicherlich auch weiterhin kritisch zu beobachten und
zu evaluieren. Darüber hinaus bieten die Ergebnisse aus der durchgeführten
Befragung auch weitere Anhaltspunkte/Aspekte im Hinblick auf die weitere
Erörterung der Schulentwicklung in der Gemeinde Wiefelstede.
Finanzierung:
./.
Anlagen: