Sitzung: 26.06.2018 Finanzausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 8, Nein: 3
Vorlage: B/1099/2018
Vorschlag /
Empfehlung:
Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde
Wiefelstede beschließt die Verlängerung der Brennzeiten der Straßenbeleuchtung
ab dem 01.09.2018 pro Tag um eine Stunde.
BM
Pieper verweist auf die ausführliche Beratungsvorlage und den Antrag der
SPD-Fraktion.
Ausschussmitglied
Weden erläutert den Antrag der SPD-Fraktion. Er verweist insbesondere auf das
gestiegene Sicherheitsbedürfnis in der gesamten Bevölkerung, sowie auf
Gespräche mit dem Seniorenbeirat, welche eine Verlängerung der Brenndauer der
Straßenbeleuchtung begrüßen würden, hin.
Weden
berichtet von einem Artikel der NWZ über die individuellen Brenndauern der
Straßenbeleuchtung in der Gemeinde Rastede. Diese Brenndauern würden zu Beginn
des Jahres individuell durch einen Elektromeister vorgeschaltet werden und
ermöglichen, dass während größerer Veranstaltungen im Ort eine längere
Brenndauer der Straßenbeleuchtung gegeben sei. Diese Möglichkeit könnte auch
für die Gemeinde Wiefelstede angewandt werden.
Weden
berichtet weiter, dass die Reduzierung der Brenndauer zum damaligen Zeitpunkt
aus Kostengründen entschieden worden sei. Durch die Umstellung auf
LED-Beleuchtung seien diese Mehrkosten aufgefangen worden. Kosten für eine
Stunde Brenndauer mehr pro Tag betragen laut Berechnung des FD Straßen, Wege,
Plätze rund 9.000 Euro. Als Einstieg könne die Mehrbeleuchtung von einer Stunde
pro Tag umgesetzt werden.
Weden
erläutert, dass die SPD-Fraktion für die Gebührenfreiheit zur Verlängerung der
Brenndauer bei örtlich bedeutsamen und von Vereinen getragenen Veranstaltungen
stimme.
Auf
Nachfrage des Ausschussmitgliedes Niemeier erläutert Pieper, dass die Kosten
für die Umrüstung der gesamten Technik auf eine moderne Infrastruktur zurzeit
nicht mitgeteilt werden konnten. Pieper erklärt weiter, dass jede einmalige
Änderung des Schaltimpulses durch die beauftragten Elektrofirmen mit Kosten von
rund 50,00 Euro verbunden sei.
Auf
Anmerkung von Weden erläutert Pieper, dass die Gemeinde Rastede fast 50 % der
Beleuchtungskosten aufgrund der Umstellung auf LED-Beleuchtung gespart hätte,
da die Gemeinde Rastede, anders als Wiefelstede, auf die zwischenzeitliche
Umstellung auf Energiesparlampen verzichtet hätte. Daher sei das
Einsparergebnis der Gemeinde Wiefelstede im direkten Vergleich nicht so hoch
ausgefallen. Hier seien die Preissteigerungen seit 2010 zu berücksichtigen. Der
Energieverbrauch habe sich jedoch von über 400.000 kw/h auf 190.000 kw/h mehr
als halbiert.
Niemeier
erläutert, dass eine Differenzierung von örtlich bedeutsamen zum Verzicht auf
die Erhebung von Umstellungskosten sehr schwierig sein könnte. Eine Definition
sei nicht eindeutig erkennbar. Es wäre daher einfacher von jedem Verein und zu
jeder Veranstaltung die gleichen Kosten für die Mehrbeleuchtung zu erheben.
Weden
nennt das Metjendorfer Schützenfest, das Wiefelsteder Schützenfest und das
Dorffest in Spohle als Beispiele für örtlich bedeutsame Veranstaltungen von
Vereinen. Dies seien alles Veranstaltungen die von Ehrenamtlichen gestaltet
würden. Weden weist ausdrücklich darauf hin, dass hierzu nicht kommerzielle
Veranstaltungen, wie beispielsweise die Feierlichkeiten zum 1. Mai des Spohler
Kruges zählen sollten. Aus der Diskussion heraus würde die SPD-Fraktion den
Antrag auf Befreiung der Vereine zur Kostenbeteiligung zur durchgängigen
Beleuchtung zurückziehen.
Kossendey
stimmt Weden in seinen Ausführungen zur einstündigen Erweiterung der
Straßenbeleuchtung zu.
Kruse
weist darauf hin, dass es zu Missstimmungen unter den Vereinen aufgrund von
kostenlosen Brenndauerverlängerungen bei gewissen Veranstaltungen kommen könnte.
Eine klare Definition zur Kostenbefreiung sei schwer zu finden.
Kruse
erklärt, dass die UWG grundsätzlich gegen eine Erweiterung der
Beleuchtungszeiten sei. Das zusätzliche Geld könne eingespart werden.
Ausschussmitglied
Bruns stimmt Weden in Bezug auf seine Ausführungen zum gestiegenen
Sicherheitsbedürfnis in der Bevölkerung zu. Jedoch müsste, seiner Meinung nach,
aufgrund dieser Ausführungen die Beleuchtung die gesamte Nacht angeschaltet
bleiben. Bruns verweist auf die höheren Umweltbelastungen durch verlängerte
Brennzeiten. Zusammenfassend würde er keine Änderung der derzeitigen
Brennzeiten bevorzugen.
Bruns
erklärt, dass durch die jetzige Regelung der Brennzeitenverlängerung bei
Veranstaltungen alle Vereine die gleichen Kosten tragen würden, es gäbe somit
keinerlei Bevorzugung oder Benachteiligung.
Kossendey
spricht sich für eine einstündige Verlängerung der Brennzeiten und gegen die
Bevorzugung einzelner Vereine aus.
Ausschussmitglied
Teusner erläutert, dass der damalige Beschluss zur Reduzierung der Brennzeiten
der Straßenbeleuchtung aus der Sicht seiner Fraktion nicht nur aus monetären,
sondern auch aus Gründen der Stromersparnis mitgetragen worden sei. Die Bürger
der Gemeinde hätten diese Reduzierung mittlerweile akzeptiert. Wichtig sei,
dass die Brennzeiten zum jetzigen Zeitpunkt nicht nur verlängert würden, weil
gerade das Geld dafür vorhanden sei. Seine Fraktion werde daher den Vorschlag
zur Brennzeitenverlängerung nicht mittragen.
Teusner
erläutert, dass er die Abschaffung der Kostenbeteiligung für einzelne Vereine
und Veranstaltungen für nicht machbar halte, da keine eindeutige Abgrenzung
getroffen werden könnte. Eventuell halte er die Höhe der Erstattungssumme für
verhandelbar.
Niemeier
schlägt vor, den Vorschlag für die einstündige Verlängerung der Brenndauer
anzunehmen. Der Punkt zur Streichung der Kostenbeteiligung von Vereinen sollte
gestrichen werden.
Niemeier
weist auf eine Diskussion auf einer Facebook-Seite zur Umstellung der Beleuchtung
der Winterzeit auf die Sommerzeit hin. Eine Akzeptanz zu 100 % aus der
Bevölkerung sei dort nicht ersichtlich gewesen.
Ausschussvorsitzender
Schröder fasst die Beratungsergebnisse wie folgt zusammen:
Die
finanzielle Beteiligung von Vereinen zur individuellen Verlängerung von
Brennzeiten der Straßenbeleuchtung bei Veranstaltungen bleibt unverändert.
Der
Finanzausschuss empfiehlt die Verlängerung der Brennzeiten der
Straßenbeleuchtung in der Gemeinde Wiefelstede ab September 2018 um eine Stunde
pro Tag.
Auf Nachfrage des Ausschussmitgliedes Teusner erläutert Pieper, dass dieser Antrag der SPD im Finanzausschuss behandelt wurde, da durch den etwaigen Beschluss finanzielle Mehrbelastungen auf die Gemeinde zukommen. Der Straßenverkehrsausschuss, der ebenso für die Beratung des Antrages zur Verfügung stehen könnte, sei auf nach den Sommerferien verschoben worden, sodass eine Beratung im Finanzausschuss zeitnäher gewesen sei.
Auf Nachfrage von Weden und Schröder berichtet Pieper, dass es zum heutigen Zeitpunkt keine neuen Sachstandsinformationen zur Beleuchtung des “Ole Karkpadd” in Metjendorf gebe. Das Unternehmen habe sich bisher in dieser Angelegenheit nicht wieder gemeldet. Die Verwaltung werde sich mit der Firma in Verbindung setzen und im nächsten Straßenverkehrsausschuss, nach der Sommerpause, berichten.
Mit 8 Ja-Stimmen und 3
Nein-Stimmen ergeht folgender Beschlussvorschlag: