Vorschlag / Empfehlung:
Der
Verwaltungsausschuss nimmt den Bericht zur Ferienpassaktion und Abenteuerfrei-
zeit 2014 zur Kenntnis.
Situationsbericht
/ Bisherige Beratung:
1. Ferienpass-Aktion
Die Ferienpass-Aktion 2014 wartete mit einer Neuerung
auf. Der Pass wurde kostenlos
verteilt.
Die Erfahrung der letzten beiden Jahre stellte den
Fachdienst Jugend und Familie vor die diffizile Entscheidung, ob der Ferienpass
auch in den nächsten Jahren noch als Druckmedium bereitgehalten, oder ob das
Angebot auf die Veröffentlichung im Internet beschränkt werden soll. Eine
Verringerung der Druckauflage hat nur geringen Einfluss auf die Höhe der
Druckkosten, da der Arbeitsaufwand praktisch gleich ist. Der Ferienpass müsste
allerdings 5 Euro kosten, um (bei den Verkaufszahlen des letzten Jahres) keinen
Verlust zu haben. Die Schutzgebühr von bisher 1 Euro zu erhöhen, würde die
Käufer jedoch gegenüber den Online-Nutzern unangemessen benachteiligen.
Aufgrund der Erfahrungen, dass das Druckmedium für
sehr viele Kinder trotz Online-Anmeldung eigentlich unverzichtbar ist, hat der
Fachdienst entschieden, den Ferienpass weiterhin als Heft anzubieten und ihn
versuchsweise kostenlos an den Schulen und in den Banken zu verteilen. Dadurch
entstanden zwar Mehrkosten durch die doppelt so hohe Auflage (ca. 450,00 €) und
die entgangenen Einnahmen aus dem Heftverkauf (ca. 200,00 €), welche sich
jedoch deutlich relativieren durch den Wegfall weiterer zeit- und
kostenaufwändiger Reklame. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass mit diesem Vorgehen
mehr Kinder mit dem Angebot zu erreichen sind.
Tatsächlich verzeichnet die FPA 2014 mit 671 Teilnehmern einen Zuwachs von
nahezu 100 Kindern (und Erwachsenen bei einigen Tagesfahrten) im Vergleich zu
den Vorjahren (= 16%), und damit die höchste
Teilnehmerzahl seit Bestehen der Ferienpassaktion. Das ist umso
bemerkenswerter, als sich in den Vorjahren die sinkende Kinderzahl in der
Gemeinde bereits in der Teilnehmerzahl bemerkbar machte (Rückgang der
Anmeldungen 2013 um 8% gegenüber 2012).
Nach den positiven Erfahrungen mit der
Online-Anmeldung zur Ferienpass-Aktion in den vergangenen Jahren, wurde dieses
Anmeldeverfahren beibehalten. Durch die kostenlose Verfügbarkeit des
Druckmediums nutzten jedoch Viele die Möglichkeit der herkömmlichen
schriftlichen Anmeldung per Anmeldebogen. Meldeten sich im Vorjahr 77% der
Teilnehmer über das Online-Anmeldeverfahren an, so sank die Zahl auf 56% in
diesem Jahr. Fast die Hälfte der Anmeldungen wurde also wieder schriftlich
getätigt. Das mag darin begründet sein, dass die schriftliche Anmeldung
unkomplizierter ist. Vor allem aber wurde es von den Teilnehmern genutzt, die
als ‚Grenzfälle‘ die strikten Vorgaben der Online-Anmeldung – oft zu recht - zu
umgehen wünschten (z.B. 2 Wochen zu jung / zu alt für eine Aktion oder Bitten
um Ausnahmen). Das Online-Verfahren wird
auch in Zukunft beibehalten werden, denn es hat sich bewährt und bedeutet
während der Anmeldephase eine deutliche Arbeitserleichterung.
Diese Erfahrungen legen nahe, auch in Zukunft zweigleisig zu fahren,
und den Ferienpass als Heft (wenn möglich kostenlos trotz Mehrkosten) und im
Internet anzubieten.
Das Schwergewicht der Angebote lag in der Altersstufe
der 8 – 11jährigen als den Hauptabnehmern der Pässe.
Insgesamt haben sich die 671 Teilnehmer zu 90
Aktionen mit mehr als 1.900 möglichen Teilnehmerplätzen
angemeldet (nicht gerechnet die Feste ohne Anmeldung).
75% der Aktionen waren komplett ausgebucht, bzw.
überbucht. Es konnten natürlich nicht alle Wünsche der Kinder erfüllt werden,
aber mit dem computergesteuerten
Losverfahren wird eine größtmögliche Chancengleichheit hergestellt.
Den einzelnen Sparten zugeordnet ergibt sich ungefähr
folgende Verteilung der 90 Aktionen (teilweise Mehrfachnennungen):
- Basteln, Werken, Kochen u.ä. 30
- Lernen und Erkunden / Natur
und Wissenschaft 20
- Sport-Aktionen 17
- Spiele-Aktionen 13
- Fahrten (Freizeitparks)
und Besichtigungen 11
- musischer Bereich (Musik,
Theater, Kunst) 9
- mehrtägige Kurse 3
- Zeltlager 3
Nach wie vor groß ist das Engagement der Wiefelsteder
Vereine und Verbände bei der Planung und Durchführung der Veranstaltungen.
Ohne den Einsatz engagierter ehrenamtlicher MitarbeiterInnen in den
Wiefelsteder Vereinen ist ein Ferienprogramm in diesem Umfang undenkbar. In
diesem Jahr waren es 25 Vereine, Verbände und Gruppen, die sich -
teilweise mit mehreren Aktionen
- an der FPA aktiv beteiligten
und mehr als ein Drittel (36%) der Veranstaltungen gestalteten. (Im Vorjahr
waren es 30 Vereine, die 37% der Aktionen ausrichteten.)
Folgende Vereine o.ä. machten mit:
AEK Wiefelstede |
HOBV Borbeck |
Arbeitskreis Jungenarbeit |
Boßelverein Spohle |
Beach Club Nethen |
Landfrauenverein Spohle |
Bündnis 90 / Die Grünen Wiefelstede |
Landfrauenverein Wiefelstede |
Tagesmütter-AG „Teddybären“ |
Lokale Agenda 21 |
Ev. luth. Kirchengemeinde Wiefelstede |
Neuenkruger Turnerbund |
Sportkegelverein Ammerland |
OBV Metjendorf/Heidkamp/Ofenerfeld |
Förderverein Terra Casa |
OBV Wiefelstede |
Freiwillige Feuerwehr Gristede |
SPD Wiefelstede |
Hegering Wiefelstede |
SVE Wiefelstede - Tennisabteilung |
Park der Gärten |
SVE Wiefelstede - Handballabteilung |
Familienservicebüro |
Freiwillige Feuerwehr Spohle |
Verein für Freizeit und Spiel Metjendorf |
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Ohne den engagierten Einsatz der ehrenamtlichen
MitarbeiterInnen der Jugendpflege wäre die Durchführung der komplexen und
aufwendigen Ferienpass-Aktion nicht zu verwirklichen. In diesem Jahr waren es
22 (und zum größten Teil wieder erwachsene) Ehrenamtliche, die unsere Arbeit
unterstützt haben. Hauptsächlich bedingt durch Studium- oder Berufsaufnahme,
aber auch aufgrund von Ferienjobs ist das ehrenamtliche Engagement bei
Jugendlichen eher zurückhaltend. Im Vergleich zum Vorjahr (27 Mitarbeiter) ist
die Zahl der Ehrenamtlichen wieder gesunken.
In diesem Jahr haben ehrenamtlich mitgewirkt:
Anke Addicks |
Julia
Lewin |
Uwe Boltes |
Svenja
Lübbering |
Clemens
Büse |
Martina Mayer |
Rebecca
von Dobbeler |
Kristina
Meyer |
Irene
Gotthier |
Sascha Otten |
Werner
Gotthier |
Hanna Pilawa |
Kiara Herz |
Sabine Pilawa |
Nancy
Herz |
Josefine
Plömacher |
Silke
Homann |
Per
Pogoda |
Hanna Hots |
Kai
Stollberg |
Thomas Lemp |
Meliena
Zlotos |
(Wie viele Ehrenamtliche den Vereinen bei ihren
Aktionen geholfen haben, lässt sich nur ahnen.
Auch in diesem Jahr konnten Kinder aus Familien mit
geringem Einkommen und kinderreiche Familien ab dem 3. Kind die soziale
Ermäßigung der Gemeinde nutzen. Sie erhielten pro Kind einen Gutschein in
Höhe von 20,- € (geringes Einkommen), bzw. 10,- € (Familien ab 3. Kind).
Nach dem Rückgang der Nachfrage nach Gutscheinen in den
Vorjahren, ist die Nachfrage von 69 Gutscheinen im vergangenen Jahr in diesem
Jahr sprunghaft um 32% auf 91 angestiegen. Dabei blieb die prozentuale
Verteilung von Gutscheinen wegen Kinderreichtums (52%) und geringen Einkommens
(48%) gegenüber dem Vorjahr gleich. Die Kosten für die soziale Ermäßigung sind
damit um 30% gestiegen, bleiben aber im Rahmen der zur Verfügung gestellten
Gelder in Höhe von 1.500 Euro, die mit 1.258,50 Euro zu 84% ausgeschöpft
wurden. Es liegt nahe, die erhöhte Nachfrage in direktem Zusammenhang mit dem
ebenfalls sprunghaften Anstieg der Teilnehmerzahlen zu sehen, aufgrund der
kostenlosen Verteilung des Ferienpasses. Über die vergangenen Jahre betrachtet,
lässt sich allerdings kein eindeutiger Trend ausmachen, weder eine zunehmende
oder abnehmende Nachfrage nach Gutscheinen an sich betreffend, noch in den
Sparten „Kinderreichtum“ oder „geringes Einkommen“.
Es ergibt sich für die Ferienpass-Aktion folgende Abschluss-Rechnung (gerundet):
Gesamt-Kosten
(ohne von den
Vereinen getragenen Kosten): 21.439,00 €
Gesamt-Einnahmen: 11.828,00 €
davon
soziale Ermäßigung: 1.259,00 €
bzw.
Landkreis-Zuschuss: 1.106,00 €
Gemeinde-Zuschuss: 9.611,00 €
Der eingeplante Gemeindezuschuss von 9.200,00 €
wird damit - trotz der durch die kostenlose Verteilung des Passes entstandenen
Mehrausgaben – nur um ca. 410,- € überschritten.
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2. Abenteuerfreizeit
Eine siebentägige
Abenteuerfreizeit startete am 11.08. mit 16 Kindern und Jugendlichen im Alter
von 11 bis 14 Jahren in den Harz (Braunlage/Hohegeiß). Die Fahrt war von Herrn
Tamke und den weiteren Betreuern mit erlebnispädagogischen
Inhalten konzipiert. Zu diesen intensiven pädagogischen Angeboten, an denen
die Kinder und Jugendlichen verbindlich teilnahmen, zählten Kletteraktionen mit
Team-„Problemlösungen“, Trekkingtouren (Wandern), Wahrnehmungsschulungen,
spielerische Problemstellungen mit Vertrauen bildenden und die soziale
Kompetenz fördernden Hintergrund. Als einschneidendes Erlebnis wurde wohl der
plötzliche Verzicht aufs Handy erfahren, der die Teilnehmer forderte.
Vor Ort wurde mit professionellen Anbietern von
„erlebnistage.harz“ kooperiert.
Die Gemeinde stellt einen
Zuschuss von 2.000,00 Euro für diese (ursprünglich als Familienfreizeit
angedachte) Freizeit zur Verfügung. Da jedoch erlebnispädagogische Angebote vom
Landkreis zurzeit um ein Vielfaches gefördert werden, war es möglich, die mit
ca. 7.300,00 Euro kalkulierte kostenaufwändige Freizeit für einen Preis unter
200,00 Euro pro Person anzubieten (für weitere Geschwisterkinder gab es zudem
noch 30% Ermäßigung).
Dass der Kooperationspartner einen Betreuer kostenfrei stellte und kostentreibende „Schlechtwetter-Alternativen“ entfielen, senkte die Ausgaben noch weiter. So wird der vorgesehene Gemeindezuschuss nur mit 407,00 Euro beansprucht. (Allerdings wird ein Nachbereitungstreffen noch - überschaubare - Kosten verursachen.)