Betreff
Bericht Ferienpass-Aktion 2014 / Abenteuerfreizeit
Vorlage
B/0262/2014
Aktenzeichen
FB II-30 Schn/Mei
Art
Beratungsvorlage

Vorschlag / Empfehlung:

 

Der Verwaltungsausschuss nimmt den Bericht zur Ferienpassaktion und Abenteuerfrei-

zeit 2014 zur Kenntnis.


Situationsbericht / Bisherige Beratung:

 

1. Ferienpass-Aktion

 

Die Ferienpass-Aktion 2014 wartete mit einer Neuerung auf. Der Pass wurde kostenlos verteilt.

 

Die Erfahrung der letzten beiden Jahre stellte den Fachdienst Jugend und Familie vor die diffizile Entscheidung, ob der Ferienpass auch in den nächsten Jahren noch als Druckmedium bereitgehalten, oder ob das Angebot auf die Veröffentlichung im Internet beschränkt werden soll. Eine Verringerung der Druckauflage hat nur geringen Einfluss auf die Höhe der Druckkosten, da der Arbeitsaufwand praktisch gleich ist. Der Ferienpass müsste allerdings 5 Euro kosten, um (bei den Verkaufszahlen des letzten Jahres) keinen Verlust zu haben. Die Schutzgebühr von bisher 1 Euro zu erhöhen, würde die Käufer jedoch gegenüber den Online-Nutzern unangemessen benachteiligen.

 

Aufgrund der Erfahrungen, dass das Druckmedium für sehr viele Kinder trotz Online-Anmeldung eigentlich unverzichtbar ist, hat der Fachdienst entschieden, den Ferienpass weiterhin als Heft anzubieten und ihn versuchsweise kostenlos an den Schulen und in den Banken zu verteilen. Dadurch entstanden zwar Mehrkosten durch die doppelt so hohe Auflage (ca. 450,00 €) und die entgangenen Einnahmen aus dem Heftverkauf (ca. 200,00 €), welche sich jedoch deutlich relativieren durch den Wegfall weiterer zeit- und kostenaufwändiger Reklame. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass mit diesem Vorgehen mehr Kinder mit dem Angebot zu erreichen sind.

 

Tatsächlich verzeichnet die FPA 2014 mit 671 Teilnehmern einen Zuwachs von nahezu 100 Kindern (und Erwachsenen bei einigen Tagesfahrten) im Vergleich zu den Vorjahren (= 16%), und damit die höchste Teilnehmerzahl seit Bestehen der Ferienpassaktion. Das ist umso bemerkenswerter, als sich in den Vorjahren die sinkende Kinderzahl in der Gemeinde bereits in der Teilnehmerzahl bemerkbar machte (Rückgang der Anmeldungen 2013 um 8% gegenüber 2012).

 

Nach den positiven Erfahrungen mit der Online-Anmeldung zur Ferienpass-Aktion in den vergangenen Jahren, wurde dieses Anmeldeverfahren beibehalten. Durch die kostenlose Verfügbarkeit des Druckmediums nutzten jedoch Viele die Möglichkeit der herkömmlichen schriftlichen Anmeldung per Anmeldebogen. Meldeten sich im Vorjahr 77% der Teilnehmer über das Online-Anmeldeverfahren an, so sank die Zahl auf 56% in diesem Jahr. Fast die Hälfte der Anmeldungen wurde also wieder schriftlich getätigt. Das mag darin begründet sein, dass die schriftliche Anmeldung unkomplizierter ist. Vor allem aber wurde es von den Teilnehmern genutzt, die als ‚Grenzfälle‘ die strikten Vorgaben der Online-Anmeldung – oft zu recht - zu umgehen wünschten (z.B. 2 Wochen zu jung / zu alt für eine Aktion oder Bitten um Ausnahmen). Das Online-Verfahren wird auch in Zukunft beibehalten werden, denn es hat sich bewährt und bedeutet während der Anmeldephase eine deutliche Arbeitserleichterung.

 

Diese Erfahrungen legen nahe, auch in Zukunft zweigleisig zu fahren, und den Ferienpass als Heft (wenn möglich kostenlos trotz Mehrkosten) und im Internet anzubieten.

 

Das Schwergewicht der Angebote lag in der Altersstufe der 8 – 11jährigen als den Hauptabnehmern der Pässe.

 

Insgesamt haben sich die 671 Teilnehmer zu 90 Aktionen mit mehr als 1.900 möglichen Teilnehmerplätzen angemeldet (nicht gerechnet die Feste ohne Anmeldung).

 

75% der Aktionen waren komplett ausgebucht, bzw. überbucht. Es konnten natürlich nicht alle Wünsche der Kinder erfüllt werden, aber mit dem computergesteuerten Losverfahren wird eine größtmögliche Chancengleichheit hergestellt.

 

Den einzelnen Sparten zugeordnet ergibt sich ungefähr folgende Verteilung der 90 Aktionen (teilweise Mehrfachnennungen):

-           Basteln, Werken, Kochen u.ä.              30

-           Lernen und Erkunden / Natur

             und Wissenschaft                                      20

-           Sport-Aktionen                                           17

-           Spiele-Aktionen                                         13

-           Fahrten (Freizeitparks)

             und Besichtigungen                                  11

-           musischer Bereich (Musik,

             Theater, Kunst)                                             9

-           mehrtägige Kurse                                        3

-           Zeltlager                                                           3

 

Nach wie vor groß ist das Engagement der Wiefelsteder Vereine und Verbände bei der Planung und Durchführung der Veranstaltungen. Ohne den Einsatz engagierter ehrenamtlicher MitarbeiterInnen in den Wiefelsteder Vereinen ist ein Ferienprogramm in diesem Umfang undenkbar. In diesem Jahr waren es 25 Vereine, Verbände und Gruppen, die sich  -  teilweise mit mehreren Aktionen  -  an der FPA aktiv beteiligten und mehr als ein Drittel (36%) der Veranstaltungen gestalteten. (Im Vorjahr waren es 30 Vereine, die 37% der Aktionen ausrichteten.)

 

Folgende Vereine o.ä. machten mit:

 

AEK Wiefelstede

HOBV Borbeck

Arbeitskreis Jungenarbeit

Boßelverein Spohle

Beach Club Nethen

Landfrauenverein Spohle

Bündnis 90 / Die Grünen Wiefelstede

Landfrauenverein Wiefelstede

Tagesmütter-AG „Teddybären“

Lokale Agenda 21

Ev. luth. Kirchengemeinde Wiefelstede

Neuenkruger Turnerbund

Sportkegelverein Ammerland

OBV Metjendorf/Heidkamp/Ofenerfeld

Förderverein Terra Casa

OBV Wiefelstede

Freiwillige Feuerwehr Gristede

SPD Wiefelstede

Hegering Wiefelstede

SVE Wiefelstede - Tennisabteilung

Park der Gärten

SVE Wiefelstede - Handballabteilung

Familienservicebüro

Freiwillige Feuerwehr Spohle

Verein für Freizeit und Spiel Metjendorf

 

 

Ohne den engagierten Einsatz der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der Jugendpflege wäre die Durchführung der komplexen und aufwendigen Ferienpass-Aktion nicht zu verwirklichen. In diesem Jahr waren es 22 (und zum größten Teil wieder erwachsene) Ehrenamtliche, die unsere Arbeit unterstützt haben. Hauptsächlich bedingt durch Studium- oder Berufsaufnahme, aber auch aufgrund von Ferienjobs ist das ehrenamtliche Engagement bei Jugendlichen eher zurückhaltend. Im Vergleich zum Vorjahr (27 Mitarbeiter) ist die Zahl der Ehrenamtlichen wieder gesunken.

 

In diesem Jahr haben ehrenamtlich mitgewirkt:

 

Anke Addicks

Julia Lewin

Uwe Boltes

Svenja Lübbering

Clemens Büse

Martina Mayer

Rebecca von Dobbeler

Kristina Meyer

Irene Gotthier

Sascha Otten

Werner Gotthier

Hanna Pilawa

Kiara Herz

Sabine Pilawa

Nancy Herz

Josefine Plömacher

Silke Homann

Per Pogoda

Hanna Hots

Kai Stollberg

Thomas Lemp

Meliena Zlotos

 

(Wie viele Ehrenamtliche den Vereinen bei ihren Aktionen geholfen haben, lässt sich nur ahnen.

 

Auch in diesem Jahr konnten Kinder aus Familien mit geringem Einkommen und kinderreiche Familien ab dem 3. Kind die soziale Ermäßigung der Gemeinde nutzen. Sie erhielten pro Kind einen Gutschein in Höhe von 20,- € (geringes Einkommen), bzw. 10,- € (Familien ab 3. Kind).

 

Nach dem Rückgang der Nachfrage nach Gutscheinen in den Vorjahren, ist die Nachfrage von 69 Gutscheinen im vergangenen Jahr in diesem Jahr sprunghaft um 32% auf 91 angestiegen. Dabei blieb die prozentuale Verteilung von Gutscheinen wegen Kinderreichtums (52%) und geringen Einkommens (48%) gegenüber dem Vorjahr gleich. Die Kosten für die soziale Ermäßigung sind damit um 30% gestiegen, bleiben aber im Rahmen der zur Verfügung gestellten Gelder in Höhe von 1.500 Euro, die mit 1.258,50 Euro zu 84% ausgeschöpft wurden. Es liegt nahe, die erhöhte Nachfrage in direktem Zusammenhang mit dem ebenfalls sprunghaften Anstieg der Teilnehmerzahlen zu sehen, aufgrund der kostenlosen Verteilung des Ferienpasses. Über die vergangenen Jahre betrachtet, lässt sich allerdings kein eindeutiger Trend ausmachen, weder eine zunehmende oder abnehmende Nachfrage nach Gutscheinen an sich betreffend, noch in den Sparten „Kinderreichtum“ oder „geringes Einkommen“.

 

Es ergibt sich für die Ferienpass-Aktion folgende Abschluss-Rechnung (gerundet):

                Gesamt-Kosten (ohne von den

                   Vereinen getragenen Kosten):             21.439,00 €

                Gesamt-Einnahmen:                                    11.828,00 €

                               davon soziale Ermäßigung:           1.259,00 €

                               bzw. Landkreis-Zuschuss:             1.106,00 €

                Gemeinde-Zuschuss:                                     9.611,00 €

 

Der eingeplante Gemeindezuschuss von 9.200,00 € wird damit - trotz der durch die kostenlose Verteilung des Passes entstandenen Mehrausgaben – nur um ca. 410,- € überschritten.

 

 

 

2. Abenteuerfreizeit

 

Eine siebentägige Abenteuerfreizeit startete am 11.08. mit 16 Kindern und Jugendlichen im Alter von 11 bis 14 Jahren in den Harz (Braunlage/Hohegeiß). Die Fahrt war von Herrn Tamke und den weiteren Betreuern mit erlebnispädagogischen Inhalten konzipiert. Zu diesen intensiven pädagogischen Angeboten, an denen die Kinder und Jugendlichen verbindlich teilnahmen, zählten Kletteraktionen mit Team-„Problemlösungen“, Trekkingtouren (Wandern), Wahrnehmungsschulungen, spielerische Problemstellungen mit Vertrauen bildenden und die soziale Kompetenz fördernden Hintergrund. Als einschneidendes Erlebnis wurde wohl der plötzliche Verzicht aufs Handy erfahren, der die Teilnehmer forderte.

 

Vor Ort wurde mit professionellen Anbietern von „erlebnistage.harz“ kooperiert.

Die Gemeinde stellt einen Zuschuss von 2.000,00 Euro für diese (ursprünglich als Familienfreizeit angedachte) Freizeit zur Verfügung. Da jedoch erlebnispädagogische Angebote vom Landkreis zurzeit um ein Vielfaches gefördert werden, war es möglich, die mit ca. 7.300,00 Euro kalkulierte kostenaufwändige Freizeit für einen Preis unter 200,00 Euro pro Person anzubieten (für weitere Geschwisterkinder gab es zudem noch 30% Ermäßigung).

Dass der Kooperationspartner einen Betreuer kostenfrei stellte und kostentreibende „Schlechtwetter-Alternativen“ entfielen, senkte die Ausgaben noch weiter. So wird der vorgesehene Gemeindezuschuss nur mit 407,00 Euro beansprucht. (Allerdings wird ein Nachbereitungstreffen noch - überschaubare - Kosten verursachen.)