Betreff
Bericht aus dem Workshop "Zukunftsorientierte Seniorenpolitik" am 24. + 25.10.2014
Vorlage
B/0275/2014
Aktenzeichen
FB II-30 CE/Mei
Art
Beratungsvorlage

Vorschlag / Empfehlung:

 

Der Verwaltungsausschuss ist damit einverstanden, dass sich aus den zum Workshop „zukunftsorientierte Senioren Politik“ eingeladenen Teilnehmer/innen, unter Federfüh­rung der Verwaltung, ein Arbeitskreis „Demographischer Wandel und Generationen-Dialog“ bildet. Dieser Arbeitskreis soll für die Gremien der Gemeinde Ideen entwickeln, wie sich die Gemeinde seniorenpolitisch aufstellt.

 


Situationsbericht / Bisherige Beratung:

 

Um das Projekt „Wohnen im Alter in Wiefelstede“ voranzutreiben, fand am 24. und 25. Oktober ein Workshop für eine zukunftsorientierte Seniorenpolitik im Rathaus der Gemeinde Wiefelstede statt.

 

In diesem Workshop haben 16 Personen unter Moderation von Frau Heinrich als Fachberate­rin sowie Herrn Wähnke von der Bertelsmann-Stiftung gemeinsam Ziele, Strategien und Maßnahmen erarbeitet um den demographischen Herausforderungen gerecht zu werden. Der Teilnehmerkreis setzte sich zusammen aus Vertretern des Gemeinderates, der Gemeindever­waltung, des Seniorenbeirates, der Kirche sowie aus Fachleuten aus den Bereichen Pflege und Erwachsenenbildung.

 

Durch die rasante Zunahme der hochbetagten Menschen steht auch die Gemeinde Wiefelstede vor sehr großen Herausforderungen. Nach einer neuen Bevölkerungsprognose der Bertels­mann Stiftung wird die Zahl der über 80jährigen Einwohner bis zum Jahr 2030 bundesweit um fast 60 Prozent zunehmen.

 

Wiefelstede liegt hier deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Im August dieses Jahres lebten 594 Personen, mit einem Alter von über 80 Jahren in der Gemeinde, diese Zahl wird sich bis zum Jahr 2030 mehr als verdoppeln. Dann liegt die Zahl, laut der entsprechenden Hochrech­nung, bei 1310 Personen. In der Rangreihe der Kommunen mit der stärksten Steigerung dieser Altersgruppe steht Wiefelstede damit auf Rang 44 von fast 2.900 untersuchten Kommunen.

 

 

Ablauf des Workshops:

 

 

  1. Zwei ausführliche Informationsreferate zu den Zahlen und Fakten des demographi­schen Wandels der Bertelsmann Stiftung und zu den zentralen Ergebnissen der Frage­bogenaktion aus dem Senioren-Projekt.

 

  1. Die Teilnehmer sammelten und formulierten die für Wiefelstede relevanten seniorenpoli­tischen Handlungsfelder. Im Einzelnen wurden folgende Punkte benannt: „Wohnen“, „Mobilität“, „Betreuung und Pflege“, „Barrierefreiheit“, „Bewusstsein schaffen“ mit den Unterpunkten „Beratung“ und „Informationspolitik“, „ehrenamtli­che Alltagshilfen“, „Quartiersentwicklung“ / „Nahversorgung der Randbereiche“, „Demenzfreundliche Kommune“, „generationsübergreifender Dialog/Begegnung“, „bürgerschaftliches Engagement“, „hauptamtliche Dienstleistungsangebote“, „Hospiz- und Palliativversorgung“.

 

 

 

 

 

 

  1. Da nicht alle Felder bearbeitet werden können, wurden die Handlungsfelder „Wohnen“, „generationsübergreifender Dialog“, „Bewusstsein schaffen“ und „Quartiersentwicklung“ nach einem demokratischen Auswahlverfahren priorisiert.

 

  1. Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit den ausgewählten Handlungsfeldern wurden von verschiedenen Arbeitsgruppen folgende konkrete Projektideen entwickelt:

 

®     Bürgerdienste/Nachbarschaftshilfe und bürgerschaftliches Engagement (Wobei die ursprünglich zwei einzelnen Handlungsfelder im Nachhinein zusammengefasst wurden, da sie sich stark ähneln). Hierbei geht es darum, vor Ort in den Siedlungen ehrenamtliche „Kümmerer“ zu suchen, die nachbarschaftliche Hilfen zum Beispiel beim Einkaufen, bei kleineren handwerklichen Verrichtungen oder auch nur für Besuche initiieren und vermitteln. Eine andere Möglichkeit wäre, eine zentrale Hilfebörse zu installieren die „hilfegebende“ und „hilfenehmende“ Personen zusammenbringt. In jedem Fall soll aber das durch die Seniorenbefragung deutlich gewordene Potential an bürgerschaftlichem Engagement geweckt und ausgeschöpft werden. Auch wurde in dieser Arbeitsgruppe die Idee zu einem Arbeitskreis entwickelt, der sich mit Senioren- bzw. Generationenpolitischen Inhalten beschäftigt.

 

®     Öffentlichkeitsarbeit zum Thema demographischer Wandel und Generationen-Dialog, um eine nachhaltige Sensibilisierung der Bevölkerung zu erzielen.

Hierbei geht es darum unter Beteiligung der zu dem Workshop eingeladenen Personen, der Ortsbürgervereine, der Sportvereine und anderen Interessierten, die vom Workshop erarbeiteten Inhalte in das öffentliche Bewusstsein zu transportieren. Konkrete Schritte könnten sein: Berichte über Arbeitskreis „Demographische Wandel und Generationen-Dialog“, Aktionstage, Pressearbeit und persönliche Ansprache mit der Absicht weitere Multiplikatoren zu „infizieren.

 

®     Seniorengerechte Hintergrundbebauung um ein Herausreißen aus dem gewohnten Wohnumfeld zu vermeiden und generationengerechte Planung zukünftiger Baugebiete. Hierbei sollen geeignete Straßenzüge gefunden werden, die eine zentrale und auch verdichtende Bebauung der Hintergrundstücke mit seniorengerechten Wohneinheiten ermöglichen.

 

  1. Gemeinsam wurde im Plenum ein Maßnahmenplan zum weiteren Vorgehen erarbeitet:

 

®     10/2014 Pressearbeit zum Workshop Bgm. (erledigt)

®     11/2014 Dokumentation der Ergebnisse. (erledigt durch dieser Beratungsvorlage)

®     01/2015 Bildung eines Arbeitskreises „Demographische Wandel und Generatio­nen-Dialog“, um dies zu gewährleisten, dass die gute Arbeit des Workshops wei­tergeführt wird.

®     02/2015 Beteiligung Bauausschuss wegen „Seniorengerechte Hintergrundbebau­ung“.

®     02/2015 Klärung der Aufgabenerfüllung und Projektplan erstellen

 


Anlagen: