Vorschlag /
Empfehlung:
Der Verwaltungsausschuss nimmt die Initiierung des Modells „Nachbarn für Nachbarn“ zustimmend zur
Kenntnis.
Situationsbericht /
Bisherige Beratung:
Situationsbericht /
bisherige Beratung
In seiner Sitzung vom 13.07.2015 hat der Verwaltungsausschuss das „Seniorenpolitische
Konzept“ in den Punkten 5.) und 6.) als Konzept für die Gemeinde Wiefelstede
verabschiedet.
Als „zeitnahe Maßnahmen“ sind in diesem Konzept vorrangig genannt:
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Die
Schaffung von ortsnahen Anlaufstellen bzw. Treffpunkten für Senioren und
generationsübergreifenden Angeboten, hierauf wird zurzeit mit dem geplanten
Ausbau des MGH Casa und den Umstrukturierungen im Jugendhaus reagiert.
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Der
Aufbau von Strukturen des bürgerschaftlichen Engagements um einen möglichst
langen Verbleib älterer Menschen in ihrer gewohnten Umgebung zu unterstützen.
Dieses Ziel hatte sich parallel auch der „Arbeitskreis demographischer Wandel
und Generationendialog“ auf seine Fahnen geschrieben.
Um ein für Wiefelstede passendes Konzept zu erarbeiten, wurden Informationen
und Argumente aus den unterschiedlichsten Quellen zusammengetragen:
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Eine
intensive Beschäftigung mit dem Dötlinger Modell „Wi helpt di“, welches auf
eine Vereinsstruktur und eine „Aufwandsentschädigung“ für die Helfenden setzt.
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Die
Berücksichtigung der Argumente sowohl aus dem Arbeitskreis als auch aus dem
Fachausschuss. Hier wurde die Befürchtung geäußert, dass eine
Dienstleistungsbörse durch ihre Nähe zu einer Job-Börse eine
Konkurrenzsituation zu kommerziellen Anbietern von Dienstleistungen schaffen
könnte.
-
Der
Besuch von diversen Infoveranstaltung und Fachbörsen, in denen ähnliche
Projekte vorgestellt wurden.
-
Eine
ausführliche Internet- und Fachliteratur-Recherche.
Erarbeitet wurde ein Modell, welches „Nachbarn für Nachbarn“ heißen soll.
Dieses Modell setzt auf Nähe in den einzelnen Ortsteilen, wenig
Verwaltungsaufwand, persönliche Bekanntheit und kurze Wege. Benötigt werden ein
Handy, ein Ordner, zwei Formulare und ein Team aus Vermittlern /Organisatoren.
Hilfesuchende und Angebote der Helfer werden in einem Ordner gesammelt und
einander zugeordnet. Der Ordner wird gemeinsam mit dem Nachbarschafts-Handy
zwischen mehreren Verantwortlichen weitergegeben, diese stehen jeweils zu
festen Zeiten im Dienst der Nachbarschaftshilfe als Ansprechpartner für
Anfragen und Vermittlungen zu Verfügung. Das heißt eine zentrale Telefonnummer
aber eine geteilte Belastung.
Es müsste ein Angebots-Formular geben, in dem neben den persönlichen
Daten die Art der Hilfe die angeboten werden soll, dargelegt wird (Beispiel:
Mithilfe bei der Organisation von „Nachbarn für Nachbarn“,
Besuche/Gesellschaft, Begleitung/Fahrdienst, Einkaufen/Hilfe beim Einkaufen,
Haus und Garten, Hilfe bei Kontakten zu Behörden etc., sonstiges). Das
Nachfrage-Formular erfasst ebenfalls die persönlichen Daten und darüber hinaus
die analogen Rubriken wie das Angebots-Formular.
Um dieses Projekt anzuschieben, müssen zunächst Menschen in den
verschiedenen Ortsteilen gesucht werden, die bereit sind, diese Aufgaben
ehrenamtlich wahrzunehmen. Sie sollen dann ein kleines Netz der
Nachbarschaftshilfe aufbauen indem sie Kontakte suchen zu Menschen mit
Hilfebedarf und ebenso zu Menschen die ihre Hilfe anbieten möchten. Selbstverständlich
muss für eine solche Hilfestruktur eine zentrale Ansprechperson bei der Kommune
vorhanden sein, die die Gesamtkoordination übernimmt, die die Helfer auf ihre
Aufgaben vorbereitet, die Treffen moderiert auf denen auftretende Probleme
besprochen werden etc.
Die Größe der „Bezirke“ wird sich danach richten müssen, wo sich wieviel
Helfer zur Mitarbeit bereit erklären. Ideal wäre vielleicht die Größe von
Ortschaften wie Ofenerfeld oder Bokel als Organisationseinheit und die beiden
großen Orte sollten eventuell noch geteilt werden.
Hier sind einmal die Stärken dieses Modells aufgelistet:
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Es
bietet sich, bei dem Modell welches eher an „Hilfe über Gartenzaun“ anknüpft
als eine Job-Börse, ganz auf eine Aufwandsentschädigung für die Helfenden zu
verzichten. Ausgenommen sind natürlich tatsächliche aufgetretene Sachkosten
(Porto, Benzin usw.) oder auch kleine Aufmerksamkeiten (Blumen, Pralinen usw.)
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Es
werden keine zusätzlichen Räumlichkeiten wie z. B. Büros benötigt.
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Durch
die Ortsnähe und ggf. sogar eine persönliche Bekanntheit sollte es den Teams
aus Vermittlern /Organisatoren leichter fallen Kontakte herzustellen.
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Da
wenige Vorgaben vorhanden sind, können die einzelnen Teams ihre eigen, auf die
jeweiligen Bedingungen vor Ort angepassten Strukturen entwickeln.
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Die
Kosten sind eher überschaubar. Handys können ggf. über Spenden akquiriert
werden, die Kosten für eine Prepaid-Sim-Karte sind gering und die entstehenden
Telefongebühren sind leicht abzurechnen.
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Für alle
Beteiligten gibt es nur „kurze Wege“
Natürlich werden auf dem Weg der Umsetzung auch Schwierigkeiten auftreten
und es gibt zudem eine lange Liste von Einzelheiten, die noch zu abzuklären und
zu planen sind, wie z. B. der Versicherungsschutz für die Beteiligten oder die
Vorgehensweise bei einer Überforderung der Helfenden in schwierigen/belastenden
Situationen. Derlei Unwägbarkeiten sollten uns jedoch nicht davon abhalten,
dieses für Wiefelstede passende Projekt „Nachbarn für Nachbarn“ in Angriff zu
nehmen.
Über die konkreten Schritte die notwendig sind um dieses Projekt
gemeindeweit bekannt zu machen bzw. welche bereits bestehenden Strukturen
hierzu genutzt werden können, wird mündliche berichtet.
Finanzierung:
Im Haushalt 2016 sind bereits Gelder für die Seniorenprojekte in Höhe von
insgesamt 3000 € eingeplant.