Betreff
Bericht FD Soziale Hilfen – Situation der Schutzsuchenden und Integrationsmaßnahmen
Vorlage
B/1050/2018
Aktenzeichen
FB II-01 He/Schm
Art
Beratungsvorlage

Vorschlag / Empfehlung:

 

Der Verwaltungsausschuss nimmt den Bericht „Situation der Schutzsuchenden und Integrationsmaßnahmen“ zur Kenntnis    


Situationsbericht / Bisherige Beratung:

 

Im Fachdienst Soziale Hilfen werden hauptsächlich die Gewährung von folgenden Sozialleistungen bearbeitet:

 

  • Arbeitslosengeld II nach dem SGB II
  • Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem 3. Kapitel des SGB XII
  • Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem 4. Kapitel des SGB XII
  • Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz

 

 

Fallzahlen: Stand Dezember 2017

 

SGB II

3. Kapitel SGB XII

 

4.Kapitel SGB XII

 

AsylblG

 

355

14

92

19

 

Von den seinerzeit bis zu 330 Schutzsuchenden leben noch rd. 65 Asylbewerber in Wiefelstede, d. h. für diese Menschen wurde bislang noch kein Aufenthaltstitel erteilt. Hierbei handelt es sich vornehmlich um afghanische Asylbewerber.

 

Von den Asylbewerbern, die bereits einen Aufenthaltstitel erhalten haben (für ein oder drei Jahre) leben noch rd. 200 in Wiefelstede.

 

Nicht mehr benötigter Wohnraum wurde gekündigt und damit wieder dem allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung gestellt. Die Gemeinde hat jedoch noch immer 35 Wohnungen angemietet, die alle bewohnt sind.

 

Die Wohnungssituation im Dringenburger Krug stellt sich so dar, dass dort noch 20 Personen wohnen (7 Personen in der ehemaligen Gaststube, 7 Personen im ehemaligen Saal und 6 Personen in der Oberwohnung). Hier sind geplante Umzüge zum 01.04.2018 bereits berücksichtigt.

 

Die Mobilheime werden derzeit nicht von Schutzsuchenden bewohnt.

 

Eine Aufnahmeverpflichtung der Gemeinde Wiefelstede für weitere Schutzsuchendende besteht zum jetzigen Zeitpunkt nicht, da die Verteilquote bereits erfüllt wurde. Eine Neufestsetzung der Verteilkontingente wird seitens des Nds. Innenministeriums voraussichtlich erst mit dem Beginn des dritten Quartals 2018 erforderlich werden.

 

 

Integrationskurse

 

In der Gemeinde Wiefelstede gibt es momentan zwei Integrationskurse (Alphabetisierungskurse) mit jeweils 14 Teilnehmern. Der erste Kurs findet seit dem 27.03.2017 jeweils montags- bis freitagsvormittags im Seminarraum der Feuerwehr Wiefelstede am Thienkamp statt.

Der zweite Kurs begann am 04.09.2017 in der neuen DRK-Bereitschaft Wiefelstede, Kortebrügger Straße 15.

Träger beider Kurse ist die Kreisvolkshochschule Ammerland.

Weitere Kurse sind vor Ort nicht geplant, da es nicht genügend Personen gibt, die die Voraussetzung für den Besuch eines Integrationskurses haben.

 

 

Sprachkurse

 

Seit Beginn des Flüchtlingszustroms fanden durch KVHS und Ev. Erwachsenenbildung (EEB) Sprachkurse für Flüchtlinge statt, gestützt durch ehrenamtliche Dozenten/Flüchtlingshelfer.

Ab dem 24.04.2017 wurden von der EEB zwei Sprachkurse mit jeweils 12 Teilnehmern für Asylbewerber, die noch keinen Aufenthaltstitel erhalten haben, eingerichtet. Ein Kurs begann im Rudolf-Bultmann-Haus in Wiefelstede, der andere im Dringenburger Krug. Durch Wegzüge aus dem Dringenburger Krug hatte sich die Teilnehmerzahl dort sehr reduziert, so dass der dortige Kurs am 16.02.2018 aufgelöst wurde. Seit dem 19.02.2018 findet der Sprachkurs der EEB nur noch in Wiefelstede im Rudolf-Bultmann-Haus statt, allerdings in zwei Gruppen (Grundkenntnisse und Fortgeschrittene).

Parallel zum Unterricht findet im Obergeschoss des Rudolf-Bultmann-Hauses Kinderbetreuung statt.

Neu ab dem 09.04.2018 ist ein Sprachkurs nur für Frauen durch die EEB, der jeweils montags bis mittwochs am Nachmittag 2-stündig ebenfalls in Wiefelstede bis November angeboten wird.

 

Bericht zum Stand des ehrenamtlichen Engagements in der Flüchtlingshilfe / Integration in der Gemeinde Wiefelstede und Entwicklung seit 2015

Zu Beginn der großen Flüchtlingszuweisung (Herbst 2015) engagierten sich in der Gemeinde Wiefelstede ca. 80 Ehrenamtliche (davon 55 im Nordbereich und 25 im Südbereich) in der Flüchtlingshilfe in folgenden Bereichen:

-          Familienpatenschaften

-          Sprachunterricht

-          Kinderbetreuung

-          Fahrdienste zu Behörden,  Ärzten, Tafel und sonstigen Einrichtungen

-          Organisation von Sachspenden und Verteilung

 

Des  Weiteren wurde in Wiefelstede schon im Frühjahr 2015 ein 14-tägig stattfindendes Begegnungscafé im Jugendhaus FreiRaum in Wiefelstede eingerichtet. Hier steht für die Erwachsenen ein lockeres Kennenlernen im Vordergrund. Besucht wurde das Café von Flüchtlingen, ehrenamtlich Engagierten und auch sonstigen Wiefelsteder Bürgern.  Kinder haben die Möglichkeit der Teilnahme an Bastelangeboten.

Zu Beginn des Jahres 2016 wurde auch im Mehrgenerationenhaus CASA in Metjendorf ein Begegnungscafé eingerichtet, allerdings nur alle vier Wochen. Hier findet jeden Montag ein 2-stündiger Sprachunterricht von ehrenamtlichen Frauen für weibliche Flüchtlinge statt.

Zu allgemeinen Ansprechpartnern für die ehrenamtlich engagierten Helfer wurden das Familienservicebüro und zwei hauptamtliche Mitarbeiter der Gemeinde Wiefelstede, deren Aufgabenbereiche  überwiegend  die Betreuung und Integration der Flüchtlinge sind, ernannt.

Im Laufe der Zeit haben sich etliche Ehrenamtliche zurückgezogen, so dass zum jetzigen Zeitpunkt noch ca. 50 Personen (35 im Nordbereich und 15 im Südbereich der Gemeinde) tätig sind. Die Begegnungscafés finden nach wie vor in Wiefelstede und Metjendorf statt, jedoch werden sie nur noch von Ehrenamtlichen und Flüchtlingsfamilien besucht. Die Wiefelsteder Bürger, die einfach nur mal Kontakte knüpfen wollten, sind weggeblieben. Viele Flüchtlingsfamilien nutzen hier die Möglichkeit, sich behördliche Schreiben o.ä. von den Helfern erklären zu lassen bzw. bekommen sie Hilfe beim Ausfüllen.

Da mittlerweile viele Flüchtlinge an Integrationskursen oder an durch verschiedene Träger organisierten Deutschkursen teilnehmen, hat sich der sog. private Deutschunterricht in den Familien teilweise auch reduziert. Er findet jedoch vereinzelt, gerade bei Müttern mit kleinen Kindern, noch statt. Im Südbereich der Gemeinde gibt es einzelne ältere Flüchtlingshelfer, die nach wie vor mehrmals die Woche „ihre“ Familie(n) aufsuchen, um dort kontinuierlich Deutsch zu unterrichten.

Regelmäßig werden noch viele Familien bei Behörden-,  Arztbesuchen und auch Elternabenden in den Schulen von Ehrenamtlichen betreut. Es wird von Seiten der Ehrenamtlichen auch viel Wert auf Integration in Sportvereinen gelegt, so dass sie gerade den Kindern die Angebote der Sportvereine vorstellen und auch bei der Anmeldung behilflich sind.

Man kann sagen, dass sich mittlerweile auch richtige Freundschaften zwischen Flüchtlingsfamilien und Ehrenamtlichen gebildet haben.

Den Fahrdienst zur Tafel haben die Ehrenamtlichen eingestellt, diesen Weg müssen die Familien selbst mit dem Fahrrad erledigen. Hier haben die Ehrenamtlichen organisiert, dass jede Familie mit einem Fahrradanhänger ausgestattet wurde.

Auch gibt es schon lange keine Organisation und Verteilung von Sachspenden mehr, da keine Lagermöglichkeiten vorhanden waren und die Familien sich anderweitig eindecken können (z.B. Kleiderkammer, Flohmärkte, private Direktspenden usw.).

 

 

    


Finanzierung:

 

entfällt