Vorschlag /
Empfehlung:
Der Verwaltungsausschuss nimmt den Bericht „Situation der Schutzsuchenden und Integrationsmaßnahmen“ zur Kenntnis
Situationsbericht /
Bisherige Beratung:
Im Fachdienst Soziale Hilfen werden
hauptsächlich die Gewährung von folgenden Sozialleistungen bearbeitet:
- Arbeitslosengeld II nach dem SGB II
- Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem 3. Kapitel
des SGB XII
- Grundsicherung im Alter und bei
Erwerbsminderung nach dem 4. Kapitel des SGB XII
- Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz
Fallzahlen: Stand Dezember 2017
SGB II |
3. Kapitel SGB
XII |
4.Kapitel SGB XII |
AsylblG |
355 |
14 |
92 |
19 |
Von den seinerzeit bis zu 330
Schutzsuchenden leben noch rd. 65 Asylbewerber in Wiefelstede, d. h. für diese
Menschen wurde bislang noch kein Aufenthaltstitel erteilt. Hierbei handelt es
sich vornehmlich um afghanische Asylbewerber.
Von den Asylbewerbern, die bereits einen Aufenthaltstitel erhalten haben (für ein oder drei Jahre) leben noch rd. 200 in Wiefelstede.
Nicht mehr benötigter Wohnraum wurde gekündigt und damit wieder dem allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung gestellt. Die Gemeinde hat jedoch noch immer 35 Wohnungen angemietet, die alle bewohnt sind.
Die Wohnungssituation im Dringenburger Krug
stellt sich so dar, dass dort noch 20 Personen wohnen (7 Personen in der
ehemaligen Gaststube, 7 Personen im ehemaligen Saal und 6 Personen in der
Oberwohnung). Hier sind geplante Umzüge zum 01.04.2018 bereits berücksichtigt.
Die Mobilheime werden derzeit nicht von Schutzsuchenden bewohnt.
Eine Aufnahmeverpflichtung der Gemeinde Wiefelstede für weitere Schutzsuchendende besteht zum jetzigen Zeitpunkt nicht, da die Verteilquote bereits erfüllt wurde. Eine Neufestsetzung der Verteilkontingente wird seitens des Nds. Innenministeriums voraussichtlich erst mit dem Beginn des dritten Quartals 2018 erforderlich werden.
Integrationskurse
In der Gemeinde Wiefelstede gibt es momentan zwei Integrationskurse (Alphabetisierungskurse) mit jeweils 14 Teilnehmern. Der erste Kurs findet seit dem 27.03.2017 jeweils montags- bis freitagsvormittags im Seminarraum der Feuerwehr Wiefelstede am Thienkamp statt.
Der zweite Kurs begann am 04.09.2017 in der neuen DRK-Bereitschaft Wiefelstede, Kortebrügger Straße 15.
Träger beider Kurse ist die Kreisvolkshochschule Ammerland.
Weitere Kurse sind vor Ort nicht geplant, da es nicht genügend Personen gibt, die die Voraussetzung für den Besuch eines Integrationskurses haben.
Sprachkurse
Seit Beginn des
Flüchtlingszustroms fanden durch KVHS und Ev. Erwachsenenbildung (EEB)
Sprachkurse für Flüchtlinge statt, gestützt durch ehrenamtliche
Dozenten/Flüchtlingshelfer.
Ab dem 24.04.2017 wurden von der EEB zwei Sprachkurse mit jeweils 12 Teilnehmern für Asylbewerber, die noch keinen Aufenthaltstitel erhalten haben, eingerichtet. Ein Kurs begann im Rudolf-Bultmann-Haus in Wiefelstede, der andere im Dringenburger Krug. Durch Wegzüge aus dem Dringenburger Krug hatte sich die Teilnehmerzahl dort sehr reduziert, so dass der dortige Kurs am 16.02.2018 aufgelöst wurde. Seit dem 19.02.2018 findet der Sprachkurs der EEB nur noch in Wiefelstede im Rudolf-Bultmann-Haus statt, allerdings in zwei Gruppen (Grundkenntnisse und Fortgeschrittene).
Parallel zum Unterricht findet im Obergeschoss des Rudolf-Bultmann-Hauses Kinderbetreuung statt.
Neu ab dem 09.04.2018 ist ein Sprachkurs nur für Frauen durch die EEB, der jeweils montags bis mittwochs am Nachmittag 2-stündig ebenfalls in Wiefelstede bis November angeboten wird.
Bericht
zum Stand des ehrenamtlichen Engagements in der Flüchtlingshilfe / Integration
in der Gemeinde Wiefelstede und Entwicklung seit 2015
Zu Beginn der großen
Flüchtlingszuweisung (Herbst 2015) engagierten sich in der Gemeinde Wiefelstede
ca. 80 Ehrenamtliche (davon 55 im Nordbereich und 25 im Südbereich) in der
Flüchtlingshilfe in folgenden Bereichen:
-
Familienpatenschaften
-
Sprachunterricht
-
Kinderbetreuung
-
Fahrdienste
zu Behörden, Ärzten, Tafel und sonstigen
Einrichtungen
-
Organisation
von Sachspenden und Verteilung
Des
Weiteren wurde in Wiefelstede schon im Frühjahr 2015 ein 14-tägig
stattfindendes Begegnungscafé im Jugendhaus FreiRaum in Wiefelstede
eingerichtet. Hier steht für die Erwachsenen ein lockeres Kennenlernen im
Vordergrund. Besucht wurde das Café von Flüchtlingen, ehrenamtlich Engagierten
und auch sonstigen Wiefelsteder Bürgern.
Kinder haben die Möglichkeit der Teilnahme an Bastelangeboten.
Zu Beginn des Jahres 2016 wurde auch im
Mehrgenerationenhaus CASA in Metjendorf ein Begegnungscafé eingerichtet,
allerdings nur alle vier Wochen. Hier findet jeden Montag ein 2-stündiger
Sprachunterricht von ehrenamtlichen Frauen für weibliche Flüchtlinge statt.
Zu allgemeinen Ansprechpartnern für die
ehrenamtlich engagierten Helfer wurden das Familienservicebüro und zwei
hauptamtliche Mitarbeiter der Gemeinde Wiefelstede, deren Aufgabenbereiche überwiegend
die Betreuung und Integration der Flüchtlinge sind, ernannt.
Im Laufe der Zeit haben sich etliche
Ehrenamtliche zurückgezogen, so dass zum jetzigen Zeitpunkt noch ca. 50
Personen (35 im Nordbereich und 15 im Südbereich der Gemeinde) tätig sind. Die
Begegnungscafés finden nach wie vor in Wiefelstede und Metjendorf statt, jedoch
werden sie nur noch von Ehrenamtlichen und Flüchtlingsfamilien besucht. Die
Wiefelsteder Bürger, die einfach nur mal Kontakte knüpfen wollten, sind
weggeblieben. Viele Flüchtlingsfamilien nutzen hier die Möglichkeit, sich
behördliche Schreiben o.ä. von den Helfern erklären zu lassen bzw. bekommen sie
Hilfe beim Ausfüllen.
Da mittlerweile viele Flüchtlinge an
Integrationskursen oder an durch verschiedene Träger organisierten
Deutschkursen teilnehmen, hat sich der sog. private Deutschunterricht in den
Familien teilweise auch reduziert. Er findet jedoch vereinzelt, gerade bei
Müttern mit kleinen Kindern, noch statt. Im Südbereich der Gemeinde gibt es
einzelne ältere Flüchtlingshelfer, die nach wie vor mehrmals die Woche „ihre“
Familie(n) aufsuchen, um dort kontinuierlich Deutsch zu unterrichten.
Regelmäßig werden noch viele Familien
bei Behörden-, Arztbesuchen und auch
Elternabenden in den Schulen von Ehrenamtlichen betreut. Es wird von Seiten der
Ehrenamtlichen auch viel Wert auf Integration in Sportvereinen gelegt, so dass
sie gerade den Kindern die Angebote der Sportvereine vorstellen und auch bei
der Anmeldung behilflich sind.
Man kann sagen, dass sich mittlerweile
auch richtige Freundschaften zwischen Flüchtlingsfamilien und Ehrenamtlichen
gebildet haben.
Den Fahrdienst zur Tafel haben die
Ehrenamtlichen eingestellt, diesen Weg müssen die Familien selbst mit dem
Fahrrad erledigen. Hier haben die Ehrenamtlichen organisiert, dass jede Familie
mit einem Fahrradanhänger ausgestattet wurde.
Auch gibt es schon lange keine
Organisation und Verteilung von Sachspenden mehr, da keine Lagermöglichkeiten
vorhanden waren und die Familien sich anderweitig eindecken können (z.B.
Kleiderkammer, Flohmärkte, private Direktspenden usw.).
Finanzierung:
entfällt