Bürgermeister Pieper verweist auf die übersandte E-Mail vom 26.05.2017.

Anschließend wird die Planung der Kindertagesstätte Süd durch Herrn Janßen und Frau Bahlmann-Henckel vom Architektenbüro Janßen-Bär-Partnerschaft vorgestellt. Die Pläne sowie die Kosten- und Terminplanung sind dieser Niederschrift als Anlage beigefügt.

Ausschussmitglied Nacke bedankt sich für die Vorstellung der Planung. Im Namen der CDU-Fraktion stellt er dar, dass sich im Vorfeld die Wenigsten für eine 2-geschossige Bauweise entschieden hätte, wenn nach den Wünschen gefragt worden wäre. Es sei sicherlich so, dass sich die meisten eine eingeschossige Bauweise mit einer großen Freifläche wünschen würden.

Bei der Grundstückssuche ist man auf das Grundstück in Metjendorf gestoßen. In der ersten Beratung im Bauausschuss wurden Planskizzen mit zwei Kita-Gebäuden sowie mit 1 Feuerwehrgebäude vorgelegt. Nun ergibt sich ein Problem, dass der Bauteppich zu klein erscheint, so dass eine ebenerdige Bauweise inkl. einer Erweiterungsmöglichkeit nicht möglich ist. Keiner hat zu Beginn der Beratungen daran gedacht, dass auf diesem Bauteppich nunmehr eine 2-geschossige Bauweise notwendig wird.  Er bittet um Verständnis dafür, dass einige Ratsmitglieder hier eine andere Vorstellung von einer neuen Kindertagesstätte haben. Zum jetzigen Zeitpunkt sei es befremdlich, dass man wegen fehlender 500 qm eine 2-geschossige Bauweise vornehmen muss und dann vollständige Gruppenräume in das Obergeschoss installiert werden müssen. Zudem kritisiert Ausschussmitglied Nacke die zeitliche Komponente. In dieser Sitzung und in der sich anschließenden Bau- und Umweltausschusssitzung sollen die Pläne zustimmend zur Kenntnis genommen werden. Anschließend soll dann noch eine Verwaltungsausschussitzung stattfinden, in der dann eine entsprechende Umsetzung der Planung erfolgen soll. Es gebe gute Gründe, warum normalerweise ein gewisser Zeitraum zwischen den Vorberatungen und der Entscheidung vergehen sollte. Man müsse Zeit bekommen, um sich auch mit der Planung auseinanderzusetzen oder auch ggf. Gespräche mit Erzieherinnen zu führen, die in einer 2-geschossigen Einrichtung arbeiten. Positiv bei der vorgestellten Planung sei sicherlich die große Freifläche sowie die Erweiterungsfläche. Wegen der selbst gesetzten Beschränkung der 2-geschossigen Bauweise sei die CDU-Fraktion allerdings noch nicht entschieden. Man wolle sich vor einer Entscheidung eine 2-geschossige Kindertagesstätte ansehen. Anschließend könne dann eine weitergehende Beratung in der VA-Sitzung am 12.06.2017 erfolgen – dies bedeute lediglich ein Zeitverlust von 14 Tagen, der vertretbar ist. Hier können dann abschließend darüber beraten werden, ob 2-geschossig gebaut werde oder ob die Gemeinde es sich erlauben kann, eine neue Planung zu entwickeln.

Ausschussmitglied Kuck unterstützt die Aussagen von Herrn Nacke. Es sollte nicht das Ziel sein, eine Kindertagesstätte in zweigeschossiger Bauweise zu errichten. Zudem sei hier auch die Raumaufteilung nicht schlüssig.

Ausschussmitglied Geerdes könne ebenfalls die Aussagen von Herrn Nacke nachvollziehen. Er würde gerne mit Erzieherinnen sprechen, die in einer 2-geschossigen Kita arbeiten. Auf der anderen Seite wurde hier ein interessantes, sehr gelungenes Konzept vorgestellt.

Herr Janßen vom Architekturbüro räumt ein, dass es sich bei einer 2-geschossigen Kindertagesstätte im ländlichen Raum eher um die Ausnahme handelt. Aber zunehmend sind auch im ländlichen Bereich die Ressourcen begrenzt. Durch den Bauteppich war eine andere Bauweise schlichtweg nicht möglich, so dass das vorgestellte Konzept erarbeitet wurde. Hier sei schon vieles gemeinsam mit dem Fachbereich und Erzieherinnen optimiert worden. Bei einer Neuplanung inkl. einer evtl. notwendigen Bebauungsplanänderung sei eine Eröffnung der Kindertagesstätte im August 2018 nicht umsetzbar.

Bürgermeister Pieper teilt mit, dass die Vorstellung an einer 2-geschossigen Kindertagesstätte zunächst ungewöhnlich erscheint. Die Rahmenbedingungen seien jedoch nicht zuletzt durch die Gespräche mit dem TV Metjendorf klar gewesen. Bei einer ebenerdigen Planung wäre keine Möglichkeit gewesen, einen weiteren Raum für eine fünfte Gruppe zu realisieren. Daher sollte eine 2-geschossige Bauweise erfolgen, um auch Erweiterungsmöglichkeiten zu haben. Dies hat der Verwaltungsausschuss in seiner Sitzung am 08.05.2017einstimmig bei 1 Enthaltung beschlossen. Aus Sicht der Verwaltung können man es sich nicht leisten, am 01.08.2018 die Kita Süd nicht zu eröffnen.

Die Planung und Realisierung bis zu diesem Termin ist ohnehin sehr ambitioniert. Sicherlich könne man die Angelegenheit noch einmal um 14 Tage verschieben, aber eine Bebauungsplanänderung ließe eine Eröffnung der Kita-Süd zum 01.08.2018 nicht zu. Über die Anmeldesituation im Kindertagesstättenbereich im südlichen Gemeindegebiet wurde hinreichend berichtet.

FBL Lemp ergänzt, dass sich die Verwaltung drei verschiedene Kindertagesstätten auf 2 Ebenen angesehen habe. In diesen Gesprächen mit den Erzieherinnen wurde versucht, das Positive der jeweiligen Einrichtungen mitzunehmen und in die Planung der Kita Süd einfließen zu lassen. Die hier vorgestellte Planung stellt ein schlüssiges Konzept dar. Auch mit der Landesschulbehörde wurde Kontakt aufgenommen wegen der Zweigeschossigkeit. Von dort wird die zweigeschossige Bauweise im Übrigen bereits als selbstverständlich angesehen.

FBL Lemp stellt noch einmal heraus, dass hier ein enormer Zeitdruck bestehe. Im Südbereich der Gemeinde warten zum 01.08.2018 viele Kindergarten- und Krippenkinder mit Rechtsanspruch auf einen Kindergarten-/Krippenplatz.

Ausschussmitglied Bäcker schließt sich den Ausführung der Verwaltung an. Sie verweist auf die einstimmige Beschlussfassung im Verwaltungsausschuss. Hier wurde ausdrücklich die 2-geschossige Bauweise genannt. Die Planung sei gemeinsam auf den Weg gebracht worden. Insofern seien die heutigen Stellungsnahmen sehr irritierend. Hier gehe ein Stück Verlässlichkeit verloren, was für die zukünftige Zusammenarbeit schwierig sei. Man habe sich für eine 2-Geschossigkeit entschieden, weil eine Ebenerdigkeit keine Erweiterungsmöglichkeit zulässt und nicht, weil man einfach mal was Neues machen wollte. Ketzerisch könne man auch sagen, wir verzichten auf die geplante Errichtung eines Feuerwehrhauses zugunsten einer Erweiterungsfläche für eine ebenerdige Kindertagesstätte. Dies sei jedoch entgegen aller Absprachen und mit der UWG nicht zu machen.

Ausschussmitglied Nacke führt aus, dass keiner die vorgestellte Planung oder die Notwendigkeit der Eröffnung zum 01.08.2018 in Frage gestellt habe. Auch möchte keiner die Absprachen mit der Feuerwehr torpedieren. ABER man möchte eine gute optimale Planung. Bezüglich der Zeitschiene wird darauf hingewiesen, dass man für viele Gewerbetreibende schon vieles in sehr kurzer Zeit geschaffen habe. Insofern sei er optimistisch, dass auch die Eröffnung der Kita Süd zum 01.08.2018 zu halten ist. Was den VA-Beschluss angeht, bittet er darum, diesen nicht umzudeuten. Unter den vorhandenen Rahmenbedingungen ist die 2-geschossige Bauweise vernünftig, aber ggf. könnten die Rahmenbedingungen doch verändert werden.

Es ergeht sodann bei 10 Ja-Stimmen und 1 Enthaltung folgender Beschluss:

Der Ausschuss für Generationen und Soziales nimmt die dargestellten Planungen zum Neubau der Kindertagesstätte Süd zur Kenntnis.

Die Verwaltung hat folgenden Besichtigungstermin vereinbart:

Dienstag, 06.06.2017, 16.00 Uhr

Ev.-luth. Kindertagesstätte Bloherfelde, Bloherfelder Straße 170, 26129 Oldenburg

(zweigeschossige Bauweise mit Krippengruppe im Obergeschoss)