Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Wiefelstede nimmt den Sachstandsbericht zur Ganztagsschule an der Grundschule Wiefelstede zur Kenntnis.

 


Fachbereichsleiterin Neumann geht kurz auf die Beratungsvorlage ein und erwähnt, dass die Verwaltung zunächst allgemein zur Planung und über die weitere Vorgehensweise zur Ganztagsschule Wiefelstede zum Schuljahr 2024/2025 berichten werde. Die Berichte der Schulleitung sowie des Kooperationspartners würden sich dann anschließen.

 

Der Bericht der Verwaltung ergeht mittels Power-Point-Präsentation und wird der Niederschrift als pdf-Datei beigefügt.

 

Insbesondere wird herausgestellt, dass es sich bei der Anschlussbetreuung (Übergangs- bzw. Randzeiten bis 16:00 Uhr) um ein freiwilliges Angebot der Gemeinde handele. Die Verwaltung stehe im wöchentlichen Austausch mit der Schulleitung. Eine gemeinsame Elterninformation (Schule/Gemeinde) werde zudem angestrebt. Auch sei dann im späteren Verfahren eine ONLINE-Anmeldung für das freiwillige Angebot vorgesehen. Für die geplanten Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen an der Grundschule Wiefelstede mit einem voraussichtlichen Investitionsvolumen in Höhe von 2.761.000 Euro liegt eine Genehmigung zum vorzeitigen Maßnahmebeginn bereits vor. Die Maßnahme werde zudem mit einer Summe in Höhe von 782.800 Euro gefördert.  

 

Auf Anfrage durch Ausschussmitglied Nacke teilt Fachbereichsleiterin Neumann mit, dass keine Staffelung der Beiträge, beispielhaft Geschwisterermäßigungen, vorgesehen sei, da es sich um sozialverträgliche Beträge handeln würde.

 

Ausschussmitglied Dierks gehe davon aus, dass das Ganztagsangebot derzeit nur in groben Zügen bekannt sei. Außerdem gibt sie zu bedenken, dass eine fehlende Mittagsverpflegung an den Freitagen insbesondere die Kinder benachteilige, die es ohnehin schon nicht leicht im Leben hätten.

 

Auf Anfrage durch Ausschussmitglied Teusner antwortet Fachbereichsleiterin Neumann, dass bei der zukünftigen ONLINE-Anmeldung auch bei Bedarf eine Unterstützung durch das Familienservicebüro geboten werde.

 

 

Schulleiterin Tapken dankt zunächst für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Verwaltung. Sie führt aus, dass im November 2023 eine Elternbefragung zum Ganztag durchgeführt wurde, die insbesondere für die Festlegung des Lehrerstundenkontingents an das Regionale Landesamt für Schule und Bildung ausschlaggebend war. Zwischenzeitlich wurde neben den Lehrerstunden auch der konzeptionelle Rahmen geschaffen, der zu einer weiteren Elternbefragung im April 2024 führte. Im Ergebnis ließe sich feststellen, dass rund 150 Schüler/-innen am Ganztagsangebot der Grundschule Wiefelstede dienstags-donnerstags teilnehmen werden. Grundsätzlich sei im Rahmen des Anspruchs auf eine Betreuungszeit (12:00 Uhr – 12:45 Uhr) dann auch die Einnahmemöglichkeit eines Mittagessens vorgesehen und es schließe sich eine Hausaufgabenbetreuung von ca. 45 Minuten – keine Nachhilfe – an.

 

Der komplette Bericht der Schulleitung der Grundschule Wiefelstede ergeht mittels Power-Point-Präsentation und wird der Niederschrift als pdf-Datei beigefügt.

 

Auf Nachfrage durch Ausschussmitglied Dierks erwähnt Schulleiterin Tapken, dass die Stimmung innerhalb der Lehrerschaft sehr unterschiedlich sei. Die zunächst große Euphorie habe mit den doch erheblichen Formalien und gesetzlichen Vorgaben etwas abgenommen. Jedoch überproportional freue sich die Lehrerschaft auf den Ganztagsbetrieb in der Hoffnung, dass die Lehrerversorgung zukünftig besser aufgestellt werde.

 

Ausschussmitglied Koch stellt sich die Frage, ob die Schüler/-innen nicht mit einem 90-minütigen Blockmodell überfordert seien. Schulleiterin Tapken antwortet, dass die Blockwahl nicht ungewöhnlich sei. Ziel sei es insbesondere, möglichst geringe Lehrerwechsel vornehmen zu müssen. Die Schüler/-innen werden in den 90 Minuten nicht nur in einem Fach unterrichtet und auch zwischen den jeweiligen Fächern gäbe es Ruhe- und Bewegungseinheiten in den jeweiligen Klassenräumen.

 

Weiterhin befürchte Ausschussmitglied Koch, dass Eltern Randzeiten buchen müssten, da kein nahtloser Übergang von der Ganztagsschule zur Busbeförderung existiere. Bürgermeister Pieper entgegnet, dass auch der Landkreis Ammerland als Träger der Schülerbeförderung, Kenntnis von dem Ganztagsschulangebot und den Randzeiten erhalten habe. Allerdings sei das flächendeckende Angebot des ÖPNV sehr umfangreich und nur bedingt änderbar. Er wünsche sich zunächst mit dem freiwilligen Angebot zu beginnen und erst im Anschluss ggfs. nachzusteuern. 

 

Auf Nachfrage durch Ausschussmitglied Stolle, ob genügend Lehrerstunden bzw. pädagogische Mitarbeiter/-innen für die Hausaufgabenbetreuung zur Verfügung stünden, räumt Schulleiterin Tapken ein, dass nicht viele pädagogische Mitarbeiter für die Hausaufgabenbetreuung zur Verfügung stünden. Die Betreuung finde vorwiegend durch Lehrkräfte, teilweise auch durch pädagogische Mitarbeiter/-innen statt, die aus dem Vormittagsbereich kompensiert werden. Der Nachmittagsbereich werde im Anschluss durch das DRK wahrgenommen.

 

Sodann ergänzt Frau Henkensiefken (DRK) die bisherigen Ausführungen zum Ganztagsbetrieb. Grund für die mögliche Kooperation - welche auch als Pilotprojekt geführt werde - sei u. a. die seit Jahren bestehende und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Grundschule Wiefelstede in der Schulbegleitung. Bei den Angeboten des DRK gehe es auch darum, die Kinder fit für den Alltag zu machen in Ergänzung zur Bewegung, Ernährung und der Spielauswahl. Ziel sei es außerdem, mehr Toleranz und Rücksichtnahme unter dem Gesichtspunkt der Mitbestimmung zu fördern. Nicht zuletzt werden auch typische DRK-Themen behandelt (Erste-Hilfe). Neben den Angeboten ist im Anschluss auch eine Begleitung zu den Schulbussen vorgesehen. Für die Wochentage (freitags) bestünden bereits Überlegungen, wie die Mittagsverpflegung zukünftig aussehen könnte - beispielhaft mittels Suppenküche -.

 

Auf Nachfrage durch Ausschussmitglied Dierks teilt Frau Henkensiefken mit, dass in der Grundschule Wiefelstede derzeit 8 – 9 Schulbegleiter eingesetzt werden. Die Quote liegt in der Regel bei 1/1 je Kind bzw. werden auch gelegentlich 2 Kinder von einem Schulbegleiter unterstützt.

 

Ausschussmitglied Eilers fragt an, ob der Fachkräftemangel im Bereich der Schulbegleitung auch Einzug gefunden hätte. Frau Henkensiefken erwähnt, dass in fast allen Branchen qualifiziertes Personal gesucht und gefunden werden müsse. Der Bedarf an Schulbegleitern werde auch mit Poollösungen entlastet.  

 

Ausschussmitglied Stolle sieht es positiv, dass durch den Ganztagsbetrieb auch die Stundenanteile für die Schulbegleiter erhöht werden könnten. Sie sehe in dem Gesamtkonstrukt jedoch eine Grundschule mit Ganztagsbetreuung, die in den Nachmittagsbereichen keinen qualitativ hochwertigen Unterricht bietet. Frau Henkensiefken stellt dar, dass das DRK bereits seit Jahrzehnten die Bildungsangebote der Schulen unterstütze und auch mit ihren Angeboten Bildung vermittle. Letztendlich würden auch Fertigkeiten (Basteln, Malen, Lesen) oder auch Entwicklungen in der Persönlichkeit der Schüler/-innen gefördert.

 

Ausschussvorsitzender Becker bittet die weitere Diskussion auf den Standort Wiefelstede zu beschränken, da der Tagesordnungspunkt als Sachstandsbericht diene.

 

Ausschussmitglied Koch erwähnt, dass die Grundschule Wiefelstede zum Schuljahr 2024/2025 als offene Ganztagsschule geführt werde und nicht als teil-/gebundene Ganztagsschule. Er fragt nach der erforderlichen Qualifikation des DRK-Personals. Frau Henkensiefken führt aus, dass es sich beim Personal in der Regel um Erzieher oder pädagogische Mitarbeiter handeln würde. Es werden auch Quereinsteiger Interesse zeigen, die jedoch mindestens einen Qualifikationskurs durchlaufen müssten. Zudem würden noch Fortbildungen geplant.

 

 

 

   


Es ergeht einstimmig folgender Beschlussvorschlag: