Der Tagesordnungspunkt 8 „Fortschreibung der Entwicklungsstudie für den Bereich Metjendorf-Heidkamp-Ofenerfeld“ wird verschoben und soll in der nächsten Bau- und Umweltausschusssitzung erneut beraten werden.

 


 

Eingangs erläutert Bürgermeister Pieper, dass seinerzeit die Entwicklungsstudie im Jahre 1999 erstellt wurde. Aufgrund der Weiterentwicklung der Wohnbauflächen im Raum Metjendorf wurde die Fortschreibung der Entwicklungsstudie an das Planungsbüro NWP in Auftrag gegeben.

 

Frau Abel, NWP Planungsgesellschaft mbH, erläutert einen Auszug aus dem Flächennutzungsplan aus dem Jahre 1989. 10 Jahre später im Jahre 1999 wurde die Entwicklungsstudie für den Bereich Metjendorf-Heidkamp-Ofenerfeld erstellt. Kurz erläutert sie die Flächen, die bereits realisiert wurden. Anhand einer Präsentation zeigt sie weitere potentielle Wohnbauflächen. Die Flächen I bis VI wurden geprüft.

 

Auf Anfrage vom Ausschussvorsitzenden Nacke erklärt Frau Abel, dass die Nummerierung nicht nach Prioritäten sortiert worden sei.

 

Frau Abel erläutert ausführlich die durchgeführte Bewertung der einzelnen Flächen, die der Beratungsvorlage als Anlage beigefügt wurde:

 

Fläche I                Am Ostkamp, Metjendorf

Fläche II               Heidkamp, sh. Top 9 und 10

Fläche III             östlich des Metjenweges

Fläche IV             westlich der Ofenerfelder Straße (Heidkamperfelder Weg)

Fläche V              westlich der Pohlstraße (südlicher Abschnitt)

Fläche VI             westlich der Pohlstraße (nördlicher Abschnitt)

 

Die Bewertung erfolgt nach Kriterien ob Landwirtschaften in der näheren Umgebung vorhanden sind, Ausnutzung und die Entwicklung der Flächen, der Erschließungsaufwand, sind Kompensationsmaßnahmen notwendig, Berücksichtigung der Infrastruktur und ÖPNV-Anbindung. Weiterhin wurde berücksichtigt ob Lärmschutzgutachten, Immissionsschutzgutachten etc. eingeholt werden müssen.

 

Auf Anfrage des Ausschussvorsitzenden Nacke erteilt der Ausschuss einzelnen Zuhörern für diesen Tagesordnungspunkt das Rederecht.

 

Auf Nachfrage der Zuhörer erläutert er, dass sich keine dieser vorgestellten Flächen schon in einer Bauleitplanung befinden. Bislang wurden geeignete Flächen geprüft.

 

Auf Anfrage aus der Anliegerschaft Heidkamp erläutert Bürgermeister Pieper, dass der Gemeinde ein Antrag auf Bauleitplanung für die Fläche II vorliege und hierüber zu Top 10 und 11 beraten werde.

 

Auf Anfrage von Ausschussmitglied Müller-Saathoff, teilt Frau Abel mit, dass für die Flächen keine hydrologische Untersuchung vorgenommen wurde.

 

Ausschussmitglied Müller-Saathoff merkt an, dass die zwei vorhandenen Lebensmittelmärkte in Metjendorf nicht vergleichbar seien und die umliegenden Märkte in Oldenburg nicht berücksichtigt wurden.

 

Ausschussmitglied Weden ist der Auffassung, dass die vorgestellte Bewertung nicht so aussagefähig sei. Ihm fehlen noch weitere Aussagen zur Nahversorgung. Die vorhandenen Apotheken, das Ärztehaus, Kindergarten etc. fehlen.

 

Frau Abel, NWP, merkt an, dass die besagten Punkte ohne viel Aufwand mit in die Bewertung mit aufgenommen werden könnten.

 

Ausschussmitglied Müller-Saathoff spricht das seinerzeit erstellte städtebauliche Konzept der Umlandgemeinden an. Seines Erachtens sind die Ortschaften Heidkamp-Metjendorf-Ofenerfeld im Hinblick zu der Nähe an die Stadt Oldenburg städtisch zu sehen. Auch müsse die Natur und Landschaft mit berücksichtigt werden.

 

Ausschussmitglied Weden weist noch auf den ortsansässigen Landhandel und auf die Bankabwickel-Stelle hin. Weiterhin ist die römische Aufzählung nicht nur eine nummerische Auflistung.

 

Auf Anfrage von Ausschussmitglied Kruse erklärt FBL Siemen, dass die Fläche an der Ofenerfelder Straße zwischen Sandweg und Ammerlandstraße seinerzeit in dem alten Konzept enthalten war. Laut Aussage des Eigentümers ist diese Fläche aktuell nicht verfügbar.

 

Bürgermeister Pieper teilt mit, dass die Weiterentwicklung des Wohnbaulandes an dem bisherigen Bestand heran geplant worden sei.

 

Ausschussmitglied Schneider teilt mit, dass Konsens in der SPD-Fraktion sei, das vorgestellte Planungskonzept anzuerkennen. Die Potentialflächen sind unterschiedlich verfügbar, somit wird nicht alles auf einmal entwickelt. Seine Fraktion möchte nunmehr Bauleitplanungen beauftragen. Die Fläche „Am Ostkamp“ ist im Eigentum der Gemeinde und könne kurzfristig beplant werden. Es wäre nunmehr aufgrund des fehlenden Wohnbaulandes wünschenswert, die Bauleitplanungen für die Flächen I und II auf dem Wege zu bringen.

 

Auf Anfrage von Herrn Janßen (hinzugewähltes Mitglied) wird verwaltungsseitig erklärt, dass die Fläche I Gemeindeeigentum sei, die Fläche II in Privatbesitz sei, sowie auch alle anderen Flächen nicht der Gemeinde gehören.

 

Frau Abel, NWP, teilt mit, dass die Reihenfolge der Flächen vornehmlich nach der Verfügbarkeit festgelegt wurde.

 

Ausschussvorsitzender Nacke weist darauf hin, dass nach Verfügbarkeit einer Fläche mit dem Planverfahren begonnen werden könne. Hierzu werden einige Gutachten einzuholen sein und ein Planentwurf ist für die Aufstellung eines Bebauungsplanes zu erstellen, über dem der Verwaltungsausschuss zustimmen müsse. Weiterhin ist eine Behördenbeteiligungen und eine Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen, d. h., dass die Pläne für Jedermann einzusehen sind.

 

Ausschussmitglied Schneider erinnert daran, dass die Fläche I bereits verfügbar sei.

 

Hierzu entgegnet Ausschussvorsitzender Nacke, dass der Sachverhalt mehrmals diskutiert wurde und der besagte Mehrheitsbeschluss noch Bestand habe. Aufgrund der Infrastruktur in diesem Bereich wurde seinerzeit so entschieden.

 

Ausschussmitglied Müller-Saathoff merkt nochmals an, dass Metjendorf kein Dorf mehr sei sondern „vorstädtlich“ zu betrachten sei. Wohlweislich möchten einige Flächenbesitzer verkaufen. Der Bürgermeister teilte im Vorfeld mit, dass die Innenverdichtung in den Ortschaften Wiefelstede und Metjendorf sehr gut sei. Hier möchte er auf Grünflächen in der Stadt Oldenburg hinweisen, die der Erholung dienen. Wir müssen nunmehr entwickeln aber auch gestalten.

 

Ausschussmitglied Weden spricht ein Schreiben des Landrates an, die die Bürgermeister und die Kreistagsabgeordneten erhalten haben. Thematisiert worden ist der Rückstand des Mietwohnungsraumes. Dieser Verpflichtung müsse man nachkommen. Aufgrund der Planung auf der Fläche des „Fahrradhofes“ könne nunmehr die Fläche „Am Ostkamp“ für junge Leute und Alleinerziehende mit Wohnraum beplant werden. Wir stehen hier in der sozialen Verpflichtung. Auf seriöse Mietpreise ist zu achten. Er könne sich eine Bebauung mit 30 % für Mietwohnungen und der Rest mit einer Bebauung von Ein- oder Zweifamilienhäusern vorstellen.

 

Ausschussvorsitzender Nacke gibt seinen Vorsitz an Ausschussmitglied Lübben ab.

 

Ausschussmitglied Nacke merkt an, dass sehr wohl die Fläche „Am Ostkamp“ zur Verfügung stehe. Zurzeit nutzt die ansässige Feuerwehr diese Fläche als Übungsplatz. Aufgrund der Bebauungsplangebiete Nr. 130 und 131 sind die Schulen und Kindergärten momentan ausgelastet. Seinerzeit habe man die Fläche „Am Ostkamp“ für eine seniorengerechte Bebauung favorisiert und nun favorisiere man diese für eine Bebauung für junge Menschen, da an andere Stelle „seniorengerechtes Bauen“ möglich ist. Seines Erachtens sind auch die vorhandenen älteren Häuser für den Mietwohnungsbau geeignet. Deutlich möchte er machen, dass die Planung nicht der Landrat mache. Es ist nur als Bitte/Wunsch zu sehen, weiteren Wohnraum zu schaffen. Die Gemeinde habe die Bitte nicht zu vollstrecken.

 

Ausschussmitglied Weden stimmt zu, dass der Landrat keine Bebauungspläne aufstelle aber einen Alarmruf gestartet habe. Es solle Wohnraum über alle Generationen hinaus geschaffen werden.

 

Herr Nacke übernimmt wieder den Vorsitz.

 

Durch Ausschussmitglied Kruse wird der Antrag gestellt, den Tagesordnungspunkt zu verschieben und für die kommende Bau- und Umweltausschusssitzung mit vorzusehen, damit seine Fraktionskollegen über die heutige Beratung unterrichtet werden und eine Fraktionsberatung vorgenommen werden kann.

 

Bei 5 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme und 5 Enthaltungen wird der Antrag angenommen.