Sitzung: 21.02.2022 Bau- Umwelt und Klimaausschuss
Vorlage: B/1993/2022
Vorschlag /
Empfehlung:
a) Der
Verwaltungsausschuss der Gemeinde Wiefelstede beschließt zu den Anregungen der
Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB
sowie von privater Seite gemäß den vorliegenden Abwägungsvorschlägen für den Planbereich
A.
b) Weiter
beschließt der Verwaltungsausschuss die Durchführung der öffentlichen Auslegung
gemäß § 3 Abs. 2 BauGB gleichzeitig mit der Beteiligung der Behörden und
sonstigen Trägern öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB für den Planbereich
A.
Ausschussvorsitzender
Nacke erläutert, dass die Beratung hier zu den Tagesordnungspunkten 11 und 12
zusammen erfolgt.
Frau
Abel vom Planungsbüro NWP erläutert die Planung und die erfolgten
Arbeitsschritte ausgiebig anhand der beigefügten Präsentation.
Hierbei
stellt Frau Abel nochmal deutlich dar, dass der Bedarf an Wohnungen und
Einfamilienhäusern gegeben ist.
Frau
Abel erläutert das überarbeitete Gesamtkonzept für den Bebauungsplan und die
vorgesehene Erschließung des Baugebietes. Deutlich gemacht wird hier, dass
aufgrund der vorgebrachten Anregungen die Anzahl der Grundstücke von 102 auf 89
reduziert wird. Vor allem im Bereich der Erschließung über den Ilexweges hat
sich eine erhebliche Veränderung ergeben, hierüber sollen nur noch 8
Grundstücke angebunden werden.
Frau
Abel macht deutlich, dass die Planung nun entlang der Ofener Bäke einen
besonderen Grünbereich vorsieht, der den Spielplatz mit einbezieht.
Frau
Abel erläutert, dass durch das Ing.-Büro Roelcke und Schwerdhelm ein
Verkehrsgutachten ausgearbeitet worden ist. Dieses hat ergeben, dass die
zusätzlichen Verkehre aus dem Baugebiet aufgenommen werden können, somit kann
das Verfahren ohne weitere Vorgaben weitergeführt werden. Hier verweist Frau
Abel auf die Vorstellung des Gutachtens in der Öffentlichkeitsunterrichtung am
22.11.2022.
Frau
Abel erläutert, dass seitens der Gemeindeverwaltung vorgesehen ist, den
Straßen- und Verkehrsausschuss über ein Verkehrskonzept für das gesamte
Quartier entscheiden zu lassen. Die Beratung hierzu erfolgt in der Sitzung des
Straßen- und Verkehrsausschusses.
Ausschussvorsitzender
Nacke bedankt sich bei Frau Abel für die Vorstellung der Planung und bittet um
Wortbeiträge und Beantwortung der Fragen aus der Einwohnerfragestunde.
Seitens
Frau Abel wir erläutert, dass die Breite des bereits bestehenden Ilexweges
nicht bemaßt ist und das aus der Planungsunterlage deutlich hervorgeht, dass
der Bestandsbereich schmaler als die neue Verkehrsfläche ist. Insofern wird
dieses mit den Gegebenheiten vor Ort übereinstimmen. Eine Bemaßung des
Bestandsbereiches kann noch im Plan erfolgen.
Bezüglich
der Entwässerung verweist Frau Abel auf die noch ausstehende Vorstellung des
Entwässerungskonzeptes durch Herrn Klockgether vom Ing.-Büro Heinzelmann.
Bürgermeister
Pieper erläutert, dass der Hinweis, dass das Verkehrsgutachten vom
Bauleitverfahren abgetrennt werden soll nicht richtig ist. Das Gutachten hat
ergeben, dass die Verkehre des vorgesehenen Baugebietes aufgenommen werden
können. Die Hinweise aus der Anliegerschaft wurden jedoch zum Anlass genommen
eine grundsätzliche verkehrliche Überprüfung des Quartieres anzustoßen. Hierbei
soll dann auch die Abbindung des Schulweges mit beleuchtet werden. Hierzu dann
eine gesonderte Beratung im Straßen- und Verkehrsausschuss erfolgen.
Bürgermeister
Pieper teilt weiterhin mit, dass er sich in Gesprächen für den erforderlichen
Grunderwerb für das Regenrückhaltebecken befindet.
Aufgrund
der Nachfrage zu der Infrastruktur teilt Herr Pieper mit, dass für das
Baugebiet die Kapazitäten in der Infrastruktur vorhanden sind (Kita-Plätze,
Schule, CASA usw.). In dem betroffenen Plangebiet soll die neue Kita
angesiedelt werden, hier sei es vorgesehen diese auf sechs Gruppen auszulegen.
Nach den aktuellen Zahlen wird sich künftig auch ohne die 6. Gruppe ein
Überhang an Plätzen ergeben.
Zu
der Thematik Schaffung von Ersatzflächen und Kompensation teilt Bürgermeister
Pieper mit, dass ein kleiner Teilbereich im Bereich der Ofener Bäke vorgesehen
ist. Weiterhin ist es vorgesehen die Kompensation über Werteinheiten bei den
Nds. Landesforsten im Bereich der Horstbüsche vorzunehmen.
Zu
der Anwendung der RAST 06 in der Fassung von 2012 wird durch BM Pieper
ausgeführt, dass die Anwendung der Richtlinie durch das Ministerium als
verbindlich vorgeschrieben wurde. Diese ist auch gerichtlich anerkannt.
Bürgermeister
Pieper macht deutlich, dass die Planung nicht in den nächsten 1 – 2 Jahren,
sondern eher in den nächsten 4 – 5 Jahren umgesetzt werden soll. Er verweist
auf den vorhandenen Bedarf.
Ausschussvorsitzender
Nacke geht auf die Anfrage einer Einwohnerin ein, ob ein Buch als Geschenk
angenommen werden kann. Hier teilt er mit, dass ein Buch pro Fraktion
überreicht werden kann und dem Bürgermeister muss das Buch zur Aufnahme in das
Gemeindevermögen übergeben werden.
Seitens
eines Einwohners wird die Frage aufgeworfen, ob für die Fläche des
Regenrückhaltebeckens keine planungsrechtliche Absicherung gegeben sein muss.
Frau
Abel entgegnet hierzu, dass die Fläche nicht zwingend im Bebauungsplan
dargestellt werden muss. Es wird aber ein Entwässerungskonzept geben, welches
dann auch Bestandteil des Bebauungsplanes wird. Weiterhin wird darauf
hingewiesen, dass noch nach dem Bauleitverfahren eine „Wasserrechtliche
Genehmigung“ zu beantragen ist.
Ausschussmitglied
Krass bedankt sich für die ausgiebigen Informationen. Er spricht sich jedoch
dafür aus, dass die Planung sich auf den südlichen Bereich beschränken soll.
Der restliche Planbereich soll zurückgestellt werden.
Ausschussvorsitzender
Nacke bittet Herrn Dipl-Ing. Klockgether um Vorstellung des
Entwässerungskonzeptes.
Herr
Dipl-Ing. Klockgether stellt die Entwässerungsplanung anhand der beigefügten
Präsentation vor.
Hierbei
erläutert Herr Klockgether, wo die Einleitstellen für das Regenrückhaltebecken
liegen sollen und wie die Kanäle in den Straßen liegen werden.
Anhand
der Präsentation erläutert Herr Klockgether, dass 10-, 30- und 100-jährige
Regenwasserereignis und macht deutlich, dass genug Fläche vorhanden ist. Da die
Oberflächenentwässerung derzeit oft problematisch ist, wird hier eine
großzügige Planung erfolgen (mehr als vorgeschrieben).
Hinsichtlich
des Phosphatanfalles bestehe die Möglichkeit dieses dem Wasser über
Schilfpflanzungen wieder zu entziehen.
Ausschussvorsitzender
Nacke bedankt sich für die Ausführungen.
Auf
Nachfrage von Herrn Dr. Wemken erläutert Herr Klockgether, dass die Schilfernte
im Regenrückhaltebecken in einer Trockenphase erfolgen muss.
Ausschussmitglied
Siemen erkundigt sich, ob ein Teil des Baugebietes auch ohne eine Veränderung
am Regenrückhaltebecken erfolgen kann.
Diese
wird durch Herrn Dipl.-Ing. Klockgether verneint.
Seitens
Ausschussmitglied Bruns wird deutlich gemacht, dass nun viele Informationen
ausgetauscht und viele Gespräche geführt worden sind. Deutlich sei auch, dass
der Bedarf an Wohnraum gegeben ist. Trotzdem sei es ein schwieriger Spagat
zwischen Schaffung von Wohnraum und Erhalt von Grünland. Seitens der
FDP-Fraktion wird jedoch die Auffassung vertreten, dass man nun auch den
Beschluss fassen sollte im Verfahren fortzufahren. Wünschenswert wäre jedoch
nochmals zu prüfen, ob die Erschließung über den Ilexweg entfallen kann und die
verkehrliche Anbindung nur über das neue Plangebiet erfolgen kann. Seitens der
FDP wird vorgeschlagen, dass ein Beschluss über die einzelnen
Erschließungsabschnitte gefasst wird.
Ausschussmitglied
Teusner spricht sich im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gegen die die
gesamte Planfläche aus und spricht sich für ein Fortgang der Planung nur für
den Südbereich (Kiga-Fläche) aus. Die bereits bestehenden Bedenken wurden durch
die Hinweise und Bedenken der Anliegerschaft bestätigt.
Seitens
der Fraktion wird hinterfragt, ob die Infrastruktur (Kita,
Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Bauhof) entsprechend mitwachsen kann.
Aus
Sicht von Herrn Teusner seien viele Fragen noch nicht beantwortet. Die
verkehrliche Anbindung wird weiterhin als problematisch angesehen. Es sei
wichtig Autoverkehre zu verringern und den Radverkehr zu stärken.
Ausschussmitglied
Siemen erklärt für die CDU-Fraktion, dass die Fortführung der Planung gewünscht
ist. Die nachrückenden Generationen möchte auch eine Baumöglichkeit in der
Gemeinde Wiefelstede haben, die Liste der Bauwilligen sei lang. Auch sei zu
bedenken, dass es hier um den Bau der Kita in Metjendorf geht.
Herr
Siemen gibt zu bedenken, dass die Grundstücke bereits erworben wurden und die
Beschlüsse hierfür mehrheitlich gefasst worden sind.
Ggfs.
sollte darüber nachgedacht werden, dass ein Beschluss über die abschnittsweise
Erschließung gefasst werden sollte.
Seitens
des Ausschussmitgliedes Kruse wird vorgebracht, dass sich die UWG-Fraktion
nicht für die vorgesehen Planung ausspricht. Bereits beim Erwerb der Flächen
habe die Fraktion nicht zugestimmt. Seitens der UWG-Fraktion wird beantragt das
weitere Verfahren auf die südliche Fläche zu beschränken.
Ausschussmitglied
Krass schließt sich seinem Vorredner an und vertritt die Auffassung, dass das
Plangebiet verkleinert werden sollte. Da er die Historie nicht so gut kennt,
gibt es sein Ausschussmandat an Ratsmitglied Weden ab.
Ausschussmitglied
Weden spricht sich im Namen der SPD-Fraktion gegen die Planung aus und fordert
die Fortführung der Planung nur für den Südbereich. Herr Weden erklärt, dass
sich die SPD-Fraktion dem Ankauf der nördlichen Fläche nicht zugestimmt hätte,
wenn bekannt gewesen wäre, dass das auch die südlichen Flächen erworben werden
könnten. Weiterhin wurden alle Sorgen und Bedenken bestätigt (Verkehrsprobleme,
ökologische Vielfalt usw.).
Herr
Weden sieht auch Bedarf an Wohnraum, jedoch sei der Bedarf nicht nur in
Metjendorf zu decken.
Bürgermeister
Pieper entgegnet hierzu, dass den Fraktionen beide Ankaufmöglichkeiten sehr
wohl bekannt waren.
BM
Pieper weist nochmals darauf hin, dass der Bedarf für das Wohnbaugelände
gegeben ist. Er weist nochmals darauf hin, dass von Anfang an die Erschließung
und Vermarktung in Abschnitten, wie in Wiefelstede vorgesehen sei. Der Rat
entscheide über jeden einzelnen Abschnitt.
Seitens
des Ausschussmitgliedes Weden wird drauf hingewiesen, dass die Ausführungen des
BM nicht richtig sind und das hierfür die Protokolle aus der nicht öffentlichen
Verwaltungsausschusssitzung zur Verfügung gestellt werden können.
Ausschussvorsitzender
Nacke übergibt den Vorsitz an Ausschussmitglied Siemen
Ausschussmitglied
Nacke macht deutlich, dass sich aus der bisherigen Beratung wohl ergeben wird,
dass sich die Planung auf den südlichen Bereich beschränken wird. Dieses wird
seitens der CDU-Fraktion als sehr schade angesehen. Die Planung wurde gemeinsam
auf den Weg gebracht einschl. der erforderlichen Flächenankäufe. Der
Wohnraumbedarf sei gegeben. In Metjendorf wird damit nicht das gelingen, was in
Wiefelstede erfolgt ist. Nämlich ein großes Gebiet zu beplanen und nach und
nach einen Abverkauf der Fläche vorzunehmen. Dieses wäre auch für Metjendorf
der richtige Weg gewesen. Nach Auffassung von Herrn Nacke wird mit dem Beschluss
ein falsches Signal gesetzt, nämlich das die Bebauung nicht kommen wird und das
sei nicht richtig, denn die Bebauung wird kommen.
Ausschussvorsitzender
Siemen übergibt den Vorsitz an Herr Nacke
Ausschussmitglied
Siemen gibt zu bedenken, dass er es als fraglich ansieht, wie die Erschließung,
vor allem in der Bauphase, für die Bauabschnitte 2 und 3 dann erfolgen soll,
dieses sei nach seiner Auffassung sehr schwierig.
Nach
der Aussprache lässt Ausschussvorsitzender Nacke über den Antrag der
UWG-Fraktion nur den Südteil weiter zu beplanen und den Antrag der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen, dass eine weitere Beplanung in 3 Schritten erfolgen soll
abstimmen.
Abstimmung
Planbereich Süd:
Es
ergeht einstimmig der Beschlussvorschlag für den Planbereich A (südlich)
Dem
Beschlussvorschlag wird für die Planbereiche B und C bei 6-Nein und 5
Ja-Stimmen nicht zugestimmt.