Die Verwaltung wird beauftragt, zeitnah Gespräche mit dem SVE Wiefelstede und dem TV Metjendorf über die Hallenkapazitäten und Lösungen unter Beteiligung der Fraktionen zu führen und die Ergebnisse erneut zur Beratung in den Sport- und Kulturausschuss einzustellen.

 


 

Ausschussvorsitzender Geerdes dankt der Verwaltung für die umfangreiche Beratungsvorlage, aus der auch die jeweiligen Stellungnahmen des SVE Wiefelstede und des TV Metjendorf ersichtlich sind. Des Weiteren beinhalte die Beratungsvorlage auch die jeweiligen Entwicklungsschritte, die Bevölkerungsentwicklung, die Hallenkapazitäten und die Alternativmöglichkeiten „Anmietung des Objektes Pargmann“.

 

Bürgermeister Pieper erklärt, dass der Werdegang der Sporthallendiskussion aus der Beratungsvorlage ersichtlich und die Notwendigkeit bzw. Nichtnotwendigkeit weiterer Hallenzeiten ausführlich dargelegt worden sei. In den Einfeld-Turnhallen können die Sportarten Basketball und Handball nicht ausgeübt werden, so dass der SVE Wiefelstede mit dessen Handballabteilung die Sporthalle in Metjendorf für einige Stunden pro Woche nutze. Es sei richtig, dass der TV Metjendorf zunächst einen Antrag auf Errichtung einer Gymnastikhalle in Metjendorf gestellt habe und der SVE Wiefelstede seinen Antrag auf Errichtung einer Ballsporthalle in Wiefelstede zurückgestellt habe. Eine Sanierung der Turnhalle in Metjendorf müsse in die weiteren Überlegungen einbezogen werden, da die Turnhalle in Metjendorf in den 60´er Jahren erbaut und inzwischen in die Jahre gekommen sei. Die geschätzten Sanierungskosten in Höhe von 770.000 Euro können auch als realistisch betrachtet werden, da Zahlenmaterial aus der Sanierung der Turnhalle Wiefelstede vorlägen (2002 Sanierungskosten in Höhe von 396.000 Euro / 2011 Fassaden- und Sporthallenbodensanierung sowie Einbau von Deckenheizplatten in Höhe von 218.000 Euro) Derzeit bestünde hier kein aktueller Reparatur-/Handlungsbedarf, teilt Bürgermeister Pieper weiterhin mit. Er sei jedoch der Auffassung, dass die Turnhalle Metjendorf angesichts des Alters nicht aus den weiteren Betrachtungen herauszunehmen sei. Aufgrund der Grundzentren Wiefelstede und Metjendorf mit ungefähr gleichen Einwohnerzahlen seien seiner Auffassung nach auch die Bedürfnisse an Sport- und Turnhallen/-kapazitäten ähnlich, so dass auch Kostenschätzungen über eine 3-Feld-Sporthalle in Wiefelstede (die Kostenschätzung in 2014 lag bei 2.1 Millionen Euro, nunmehr bei ca. 3,0 Millionen Euro) eingeholt wurden. Die Errichtung einer Gymnastikhalle würde seines Erachtens lediglich den kurzfristigen Bedarf decken, stelle für ihn jedoch keine langfristige Lösung dar. Ebenfalls würde die Anmietung des Objektes „Pargmann“ für ihn keine Option darstellen, argumentiert Bürgermeister Pieper im weiteren Verlauf seiner Ausführungen.

 

Ausschussvorsitzender Geerdes gibt den Vorsitz an seinen Stellvertreter, Ausschussmitglied Helms ab und erklärt, dass beide Vereinsvorsitzende (SVE Wiefelstede / TV Metjendorf) erstaunt über den Beratungsinhalt gewesen seien. Letztendlich habe der SVE Wiefelstede neben dem Bedarf an Hallenzeiten für den Handballsport auch Hallenzeitbedarf zu den jeweiligen Stoßzeiten (17.00 Uhr – 22.00 Uhr). Die bereits vorhandenen Sportangebote können aufgrund der Hallenkapazitäten mit großem Abstimmungsaufwand bedient, aber zusätzliche Sportarten nicht eingeführt werden. Auch müsse über eine Übergangslösung für die betroffenen Vereine nachgedacht werden; der Handballsport wäre seines Erachtens weiterhin in Metjendorf durchzuführen.

 

Der Vorsitz ergeht wieder an den Ausschussvorsitzenden Geerdes.

 

Auf Wunsch der Ausschussmitglieder nimmt der 1. Vorsitzende des TV Metjendorf Herr Gallisch zu der Beratungsvorlage Stellung. Seines Erachtens wäre dem TV Metjendorf damit geholfen, eine zweiteilige Sporthalle in Metjendorf nutzen zu können, da dadurch auch andere Sportarten (z. B. Football) angeboten werden könnten. Außerdem würden hierdurch die bisherigen Kapazitätsauslastungen etwas entzerrt. Durch die Schaffung einer zweiteiligen Sporthalle in Metjendorf könne der SVE Wiefelstede weiterhin die dreiteilige Sporthalle für den Handballsport zu den bisherigen Zeiten nutzen.

 

Ausschussmitglied Bruns bittet auch in Wiefelstede Hallenkapazitäten zu schaffen, da hierdurch die Möglichkeit bestünde, den Handballsport als Gesamtes nach Wiefelstede zu verlagern. Insofern würden sich zukünftig die betroffenen Vereine besser positionieren können.

 

Die Beratungsvorlage hält Ausschussmitglied Helms für sehr ausführlich und dankt der Verwaltung für die umfangreichen Darlegungen. Er gibt zu bedenken, dass eine einteilige Sporthalle nicht für den Handballsport geeignet sei.

 

Auf Anfrage des Ausschussmitgliedes Thom teilt der 1. Vorsitzende des SVE Wiefelstede Herr Geerdes mit, dass eine zweiteilige Sporthalle (20 Meter x 40 Meter) für den Handballsport im Kinder-/Jugendbereich spielfähig sei und auch Punktspiele durchgeführt werden könnten.

 

Ausschussmitglied Watermann wirft die Frage auf, ob durch die Errichtung einer zweiteiligen Sporthalle in Metjendorf zusätzliche Zeiten für den SVE Wiefelstede erreicht werden. Herr Geerdes (1. Vorsitzender des SVE Wiefelstede) teilt mit, dass verschiedenste Argumente abgewogen wurden. Der Handballsport ist in Absprache mit den Vereinsvertretern des TV Metjendorf vorrangig auf den SVE Wiefelstede konzentriert worden. Auch sind seitens des SVE Wiefelstede Überlegungen angestellt worden, gänzlich mit dem Handballsport aus den Sporthallen Metjendorf herauszugehen, dies birgt jedoch die Gefahr, die Bindung der Kinder/Jugendlichen aus anderen Bauernschaften möglicher Weise zu verlieren. Der Bau einer zweiteiligen Sporthalle in Wiefelstede würde eine wichtige Entzerrung der Hallenkapazitätsknappheit in Wiefelstede bedeuten, meint Herr Geerdes weiter. Auf langer Sicht bliebe jedoch abzuwarten, ob ein Mehrbedarf an Hallenzeiten durch die Ganztagsschule der Grundschule Wiefelstede entstünde oder aufgrund des Ausbildungsrahmenplanes der Oberschule weitere Hallenzeiten benötigt werden.

 

Auf Anfrage des Ausschussmitgliedes Claußen macht der 1. Vorsitzende des TV Metjendorf Herr Gallisch deutlich, dass der TV Metjendorf keine Handballabteilung in absehbarer Zeit eröffnen werde.

 

Ausschussmitglied Schnörwangen meint, dass es unumstritten sei, zusätzliche Hallenzeiten schaffen zu müssen. Aus den bisherigen Stellungnahmen und den heutigen Wortbeiträgen könne sie jedoch nicht entnehmen, welche Gesamtlösung die Vereine derzeit favorisieren. Die Erstellung mehrerer Sporthallen an verschiedenen Standorten sei ihrer Ansicht nach in den nächsten Jahren nicht finanzierbar. Wünschenswert wäre auch eine Elterninformation, da die Eltern möglicher Weise ihre Kinder zukünftig fahren müssten. Leider fehle es in der Gesamtbetrachtung auch an Informationen über die zu erbringenden Eigenleistungen der Vereine, macht Ausschussmitglied Schnörwangen verständlich. Auch müssten die Fördermöglichkeiten des Landessportbundes, des Landkreises Ammerland und weitere Quellen ausgelotet werden.

 

Der ergangene Auftrag an die Verwaltung sei zur heutigen Sitzung abgearbeitet, stellt Ausschussmitglied Bruns fest. Er würde sich auch ein weiteres Gespräch mit den betroffenen Vereinsvertretern wünschen, um eine gemeinsame Lösung zu finden.

 

Für Ausschussmitglied de Boer sei aufgrund der bisherigen Gespräche bekannt, dass sich der SVE Wiefelstede eher für eine große Hallenlösung (zusätzliche dreiteilige Sporthalle) in Wiefelstede aussprechen würde. Die Sanierung der Kleinsporthalle in Metjendorf war ihm bislang nicht bekannt und müsse sicherlich berücksichtigt werden. Die jeweilige Nutzung der Sporthallen und evtl. Elternbeteiligungen sei jedoch Aufgabe der Vereine. Zudem könne er sich vorstellen, dass es für den Ersatz der Turnhalle in Metjendorf Fördermöglichkeiten geben würde.

 

Bürgermeister Pieper erklärt, dass die Turnhalle Metjendorf seinerzeit aus der Kreisschulbaukasse, die es heute nicht mehr gibt, mit 1/3 der Kosten gefördert wurde. Die alleinige Finanzverantwortung läge hier bei der Gemeinde. Die Beratungsempfehlung schließe die Ermittlung der Fördermöglichkeiten für die jeweils angedachte Maßnahme sowie die erforderliche Antragstellung ein.

 

Ausschussmitglied Martens äußert, dass alle Anwesenden die sportlichen Aktivitäten in der Gemeinde Wiefelstede unterstützen; jedoch sollte eine einvernehmliche Lösung geschaffen werden. Die ausgearbeiteten Pläne und Stellungnahmen spiegeln einen Sachstand aus dem 1. Quartal 2015 wieder und er hätte sich gewünscht, dass die Vereinsvertreter durch die Gemeindeverwaltung zu einem Gespräch geladen worden wären. Hier hätte man bereits im Vorfeld die jeweiligen Wünsche und Erwartungen abwägen können.

 

Bürgermeister Pieper entgegnet, dass die Sitzung des Sport- und Kulturausschusses bereits terminiert war und Gegenstand des Verwaltungsauftrages keine Zusammenkunft der Vereinsvertreter beinhaltete. Den Gremien wäre mit einem feststehenden Ergebnis sicherlich nicht geholfen.

 

Auf Anfrage des Ausschussmitgliedes Claußen teilt der 1. Vorsitzende des SVE Herr Geerdes mit, dass bei einem möglichen Hallenstandort (Am Breeden) die Skaterbahn unwesentlich verrückt werden müsse. Außerdem seien beide Vereinsvertreter ebenfalls der Auffassung, dass weitere Vorgespräche zu dieser Sitzung durchaus sinnvoller gewesen wären.

 

Aufgrund der derzeit vorliegenden Darlehenssituationen (niedriger Zinssatz) könne sich Ausschussmitglied Helms auch eine Finanzierung von weiteren Sporthallen in der Gemeinde Wiefelstede durch den Kredit/Finanzmarkt vorstellen. Bürgermeister Pieper teilt mit, dass seines Erachtens eine Finanzierung ohne Drittförderung nicht möglich sei. Neben der Sportförderung sind auch andere Projekte, beispielhaft die Feuerwehr, Kindertagesstätten oder die Umsetzung des Raumnutzungskonzeptes in den Schulen, zu finanzieren.

 


Es ergeht einstimmig folgender Beschlussvorschlag an den Verwaltungsausschuss: