Vorschlag / Empfehlung:

 

Der Rat der Gemeinde Wiefelstede beschließt zur Verbesserung des Sportangebotes in der Gemeinde Wiefelstede grundsätzlich, vorbehaltlich der Finanzierbarkeit folgende Maßnahmen:

 

1.      Der Rat der Gemeinde beschließt den Bau einer erweiterungsfähigen Einfeldhalle in Wiefelstede am Standort Am Breeden mit einem Kostenvolumen in Höhe von 1.230.000 € zuzüglich evtl. Grunderwerbskosten.

 

2.      Der Rat der Gemeinde Wiefelstede beschließt den Bau einer zweiteiligen, nicht erweiterungsfähigen Sporthalle und dem gleichzeitigen Abriss der alten Turnhalle in Metjendorf an gleicher Stelle mit einem Kostenvolumen in Höhe von 2.500.000 €.

 

3.      Der Verwaltungsausschuss beschließt, die Verwaltung zu beauftragen, Fördermöglichkeiten für diese Maßnahmen zu ermitteln und entsprechende Anträge zu stellen.

 


Situationsbericht / Bisherige Beratung:

 

A Entwicklung der Antragstellung

 

Der TV Metjendorf hat im Jahr 2012 die Zuweisung der bisher der Handballspielgemeinschaft SVE Wiefelstede/Neuenkruger Turnerbund zur Verfügung stehenden Hallenzeiten in der Großraumsporthalle Metjendorf für eigene Vereinszwecke beantragt. Aus Sicht des TV Metjendorf waren die seinerzeit getroffenen Vereinbarungen zur Nutzung der Großraumsporthalle Metjendorf für den Handballsport hinfällig, da der Neuenkruger Turnerbund die Handballspielgemeinschaft gekündigt und damit „nur“ der SVE Wiefelstede die Hallenzeiten in Metjendorf blockiert. In diesem Zusammenhang wurde argumentiert, dass dem SVE Wiefelstede Hallenzeiten in der Großraumsporthalle an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung stehen, dem TV Metjendorf hingegen nur an 3 Tagen, da der SVE Wiefelstede die Halle an zwei Tagen blockieren würde. Die Möglichkeit, eine Handballsportgemeinschaft mit dem SVE Wiefelstede einzugehen, wurde nach Kenntnis der Verwaltung verworfen.

 

Inhaltlich problematisch an dieser Angelegenheit ist, dass der Handballsport tatsächlich nur in einer sehr großen Halle betrieben werden kann, so dass ein Ausweichen auf kleinere Hallen für diesen Sport nicht möglich ist.

 

Mehrere Gespräche zwischen den Vereinen auch unter Einschaltung der Gemeindeverwaltung führten nicht zu einer Einigung unter den Vereinen.

 

Aufgrund der Tatsache, dass sich die Nutzungssituation auch nach der Kündigung der Handballspielgemeinschaft durch den Neuenkruger Turnerbund nicht geändert hat, wurde von der Gemeinde Wiefelstede als Eigentümer der Sporthallen entschieden, dass die Nutzungsrechte der Vereine unverändert bleiben, somit die Nutzungszeiten in der Großraumsporthalle Metjendorf für den SVE Wiefelstede bestehen bleiben. Diese Entscheidung wurde und wird vom TV Metjendorf nach wie vor nicht akzeptiert.

 

Der TV Metjendorf hat bereits vor einigen Jahren einen Antrag auf die Errichtung einer Gymnastikhalle in Metjendorf gestellt. Hintergrund waren und ist nach wie vor eine steigende Nachfrage nach Hallenzeiten und einer Ausdehnung des sportlichen Angebotes. Die Gemeinde Wiefelstede hat in der Zeit nach der Antragstellung durch den TV Metjendorf einen Antrag auf Errichtung eines Bewegungsraumes für den Kindergarten Metjendorf erhalten. Diesem Antrag wurde entsprochen. Die Gemeinde hat für die Errichtung einer Bewegungsraumes beim Kindergarten am Schulweg einen Baukostenzuschuss in Höhe von über 170.000 € gewährt. Verwaltungsseitig wurde davon ausgegangen, dass diese Räumlichkeiten insbesondere in den Nachmittags- und Abendstunden vom TV Metjendorf mitgenutzt werden könnten und der seinerzeit gestellte Antrag damit hinfällig sei. Im Nachhinein wurde vom Verein mitgeteilt, dass eine Mitnutzung durchaus möglich, jedoch die geschaffenen Räumlichkeiten nur für wenige Aktivitäten groß genug seien. Dieses wurde der Gemeinde in der Planungsphase leider nicht mitgeteilt.

 

Im Ergebnis hat der TV Metjendorf seinen Antrag auf Errichtung einer Gymnastikhalle erneuert und hierfür auch verschiedene Planungen mit Kostenschätzungen eines Fachplaners vorgelegt, der bereits in den Gremien diskutiert worden ist.

 

Auch der SVE Wiefelstede trägt sich seit Jahren mit den Gedanken, das Sportangebot durch Ausweitung der Hallenkapazitäten zu verbessern und zu erweitern, da auch nach Auffassung des SVE Wiefelstede die zur Verfügung stehenden Hallenzeiten nicht ausreichen. Gewünscht war bereits seinerzeit eine weitere Großraumsporthalle in Wiefelstede. Aus diesem Grunde wurde auch die Erweiterung des Mehrzweckgebäudes Am Breeden 4 mit der Errichtung eines Gymnastikraumes neben anderen Maßnahmen durchgeführt.

 

Der SVE Wiefelstede hatte eine Antragstellung bei der Gemeinde Wiefelstede zunächst zurückgestellt, da mit der Errichtung einer Gymnastikhalle in Metjendorf und dem möglichen Verbleib der Handballer in der Großraumsporthalle in Metjendorf beiden Vereinen geholfen wäre. Der TV Metjendorf hat in der Folgezeit seinen Antrag ruhend gestellt, da der Verein sich außer Stande sah, die eingeforderten Eigenleistungen zu erbringen. Auch würde es zunächst ausreichen, dass dem TV Metjendorf die gesamten Hallenzeiten zur Verfügung stehen, wenn der Antrag des SVE Wiefelstede auf Errichtung einer Großraumsporthalle realisiert werden würde.

 

B Entwicklung der Bevölkerung und der Sporthallenkapazitäten in der Gemeinde Wiefelstede

 

Die Einwohnerentwicklung ist in der Gemeinde Wiefelstede seit Jahrzehnten positiv. Die Einwohnerzahl hat sich von 10.455 im Jahr 1985 auf 15.590 per 30.06.2014 gesteigert somit um mehr als 50 % in 29 Jahren. Dieser Entwicklung hat die Gemeinde in der Vergangenheit grundsätzlich auch im Bereich der Sportstätten Rechnung getragen und diese erweitert. Im Wesentlichen wurden die Kleinsporthallen in Bokel, Neuenkruge und Gristede errichtet und den vor Ort tätigen Vereinen zur Verfügung gestellt. In jüngerer Zeit wurden die Kleinsporthalle in Spohle sowie der Gymnastikraum beim Mehrzweckgebäude Wiefelstede durch die Vereine mit erheblicher finanzieller Unterstützung der Gemeinde realisiert. Daneben wurden die Mehrzweckhallen in den Kindergärten Wiefelstede und Metjendorf errichtet, die von den Vereinen für ihre Vereinsaktivitäten genutzt werden können und teilweise auch genutzt werden.

 

Nicht genutzt werden können aufgrund der fehlenden separaten Eingangssituationen die Bewegungsräume der Kindergärten in Ofenerfeld und in Heidkamp. Gesprächsangebote der Gemeinde über entsprechende Lösungen für den Kindergarten Heidkamp wurden seinerzeit nicht angenommen.

 

Eingeschränkt wird die Inanspruchnahme der Sporthallen in den frühen Nachmittagsstunden durch die Einführung der Ganztagsschule insbesondere im Bereich des Schulzentrums Wiefelstede. Das allgemein zunehmende Angebot an Ganztagsschulen führt nicht nur dazu, dass Sporthallenkapazitäten nicht zur Verfügung stehen, sondern auch dazu, dass die Nutzungsmöglichkeiten durch die Sportler aufgrund der verlängerten Schulzeiten sich in den frühen Abend verschieben.

 

Zu beobachten ist auch, und dieses wird von den Sportvereinen bestätigt, dass heute deutlich mehr Senioren aktiv Sport in den Vereinen betreiben. Diese zusätzliche Nutzung ist sehr erfreulich. Zu hinterfragen ist in diesem Zusammenhang jedoch, die nur sehr gering ausgeprägte bzw. gar nicht vorhandene Flexibilität bei der Inanspruchnahme der Hallen, was Standort und Zeiten anbetrifft, können doch insbesondere die Senioren zeitlich flexiblere Dispositionen treffen.

 

Im Ergebnis ist festzustellen, dass die Gemeinde Wiefelstede die Sporthallenkapazitäten insgesamt erweitert hat. Im Wesentlichen haben jedoch nicht die Grundzentren Wiefelstede und Metjendorf hiervon profitiert sondern die Orte Bokel, Gristede, Neuenkruge und Spohle. Die Entwicklung in den einzelnen Vereinen und auch die Belegungspläne weisen auch heute noch oder gerade heute aus, dass diese Entscheidungen grundsätzlich richtig waren und haben ganz sicher, neben anderen Maßnahmen, auch zur Stabilisierung der Orte beigetragen.

 

Die Hauptentwicklung bei der Bevölkerung hat jedoch in den Grundzentren Wiefelstede und Metjendorf stattgefunden, in denen sicherlich anfänglich eine hervorragende Ausstattung an Sportstätten vorhanden war. Die eher kleineren Ergänzungen in den Grundzentren können nach den gleichlautenden Mitteilungen aus den Vereinen den gestiegenen und sich wandelnden Bedarf nicht decken.

 

C Belegungssituation der Hallenkapazitäten

 

Die Belegungssituation in den Sporthallen in der Gemeinde Wiefelstede von der Gemeinde oder anderen Institutionen vorhandenen Räumlichkeiten ergibt sich aus den als Anlage beigefügten Belegungsplänen. Grundsätzlich weisen diese Pläne Lücken auf, so dass vereinzelt Sportgruppen freie Kapazitäten, wenn auch nicht im jeweiligen Ort selbst, nutzen könnten. Aus den Übersichtsplänen ist nicht abzusehen, wie hoch die Frequentierung der einzelnen Gruppen in den unterschiedlichen Zeiten ist. Dieses wurde bei der letzten eigenen Erhebung ermittelt, dokumentiert und auch mitgeteilt.

 

Durch eine größere Flexibilität und einer optimierten Hallenbelegung wären sicherlich auch noch kleinere Freiräume zu schaffen, die eine bessere Ausnutzung der Hallen in Wiefelstede und Metjendorf bringen könnten.

 

Gleichwohl ist auch festzustellen, dass freie Kapazitäten in den Hauptnutzungszeiten (17 – 22.00 Uhr) in den einzelnen Sporthallen nur vereinzelt vorhanden sind. Freie Kapazitäten sind, bis auf die Bewegungsräume in den Kindergärten insbesondere in Räumlichkeiten vorhanden, die nur bedingt für den Sport geeignet sind (Aula/Mensa).

 

Insofern ist die Aussage der Verwaltung nach wie vor richtig, dass es freie Hallenkapazitäten gibt, auf die grundsätzlich verwiesen werden könnte. Ob diese jetzt und auch in Zukunft ausreichend sein würden, kann aufgrund der Schilderungen aus den Vereinen bezweifelt werden.

 

D Rechtliche Situation

 

Bei der Bereitstellung von Sporthallen und Plätzen, handelt es sich um eine rein freiwillige Leistung der Gemeinde im eigenen Wirkungskreis. Ein Rechtsanspruch auf die Errichtung von Anlagen besteht somit nicht. Andererseits stellt die Gemeinde im Rahmen seiner Leistungsfähigkeit die für die Einwohnerinnen und Einwohner erforderlichen u. a. sportlichen Einrichtungen bereit (§ 4 NKomVG).

 

Grundsätzlich hat die Gemeinde Wiefelstede hier somit frei zu entscheiden, ob, wie und was für Einrichtungen sie schaffen möchte. Die Entscheidung muss in diesem Zusammenhang selbstverständlich vor dem Hintergrund der gesamten öffentlichen Aufgaben der Gemeinde und der Leistungsfähigkeit getroffen werden.

 

E Auftrag aus dem Sport- und Kulturausschuss vom 24.11.2014

 

1.     Die Verwaltung wird beauftragt, den Bedarf an Hallenkapazitäten (Zeiten und Fläche) in Wiefelstede und Metjendorf zu prüfen.

2.     Die Verwaltung wird beauftragt, mögliche Alternativen zum Bau/Anmietung einer Ballsporthalle in Wiefelstede zu prüfen. Der evtl. Neubau einer Gymnastikhalle in Metjendorf ist Gegenstand des Auftrages.

3.     In diesem Rahmen sind die Hallennutzungszeiten nochmals zu untersuchen und ein Kompromiss unter den Vereinen herbeizuführen.

4.     Außerdem ist die finanzielle Beteiligung der Vereine zu überprüfen.

 

Aus diesen Aufträgen heraus wurden beide Vereine mit Schreiben vom 31.12.2014 (Anlage) angeschrieben und um Stellungnahme zu den einzelnen Punkten gebeten. Die Vereine haben daraufhin mit Schreiben vom 30.01.2015 bzw. 15.02.2015 zu den Fragestellungen Stellung bezogen (Anlage).

 

Zu 1)

Bezogen auf den ersten Prüfauftrag haben beide Vereine im Ergebnis übereinstimmend mitgeteilt, dass über die bereits bestehende Nutzung der Hallen und Räume weiterer Bedarf für größere und weitere Gruppen sowie für neue Angebote bestehen. Die vorhandenen Kapazitäten werden von beiden Vereinen als nicht ausreichend angesehen. Insbesondere führt auf Dauer eine Lösung in Wiefelstede nicht dazu, dass in Metjendorf kein Bedarf mehr gesehen wird. Zur Auslastung der Kapazitäten wird auf die Ausführungen zu C verwiesen.

 

Zu 2)

Wie bereits unter D ausgeführt, handelt es sich bei der Bereitstellung von Sporthallen oder Stätten grundsätzlich um eine freiwillige Aufgabe der Gemeinde. Die Verwaltung ist bei seinen Überlegungen davon ausgegangen, dass in den Grundzentren Wiefelstede und Metjendorf ein zusätzlicher Bedarf an Hallenzeiten gegeben ist. Ferner ist die Verwaltung davon ausgegangen, dass die Bevölkerung gleich groß ist und auch die Sportvereine in etwa die gleiche Größe haben. Hierbei war uns bewusst, dass es bei den Hallensportarten Unterschiede gibt. Diese werden nach unserer Auffassung jedoch von den unterschiedlich benötigten Hallenkapazitäten ausgeglichen.

 

Vor dem Gesamthintergrund ist die Verwaltung davon ausgegangen, dass es aufgrund der heutigen Situation erforderlich ist, in beiden Grundzentren die Kapazitäten um je eine Sporteinheit zu erweitern, die jedoch unterschiedlich ausgestaltet sein sollte.

 

Wiefelstede

 

Im Zusammenhang mit dem Grundzentrum Wiefelstede ist zu prüfen, ob die von Herrn Pargmann für Sporthallenzwecke zur Miete angebotene Produktionshalle eine Lösung darstellen könnte. Festzustellen ist, dass eine entsprechende Umnutzung baurechtlich zulässig wäre.

 

Herr Pargmann hat der Gemeinde angeboten, an der Stahlstraße einen Teil seiner Hallen anzumieten. In seinem Angebot für eine Mietzeit von 10 Jahren einschließlich einer Option für weitere 10 Jahre entstehen einschließlich Bewirtschaftungskosten (mit Strom und Gas) und einer zugrunde zu legenden Fläche von 1.450 m² jährliche Kosten von 104.400 €. Bezüglich der Energiekosten wäre eine Preisanpassung zu vereinbaren, da die Kostenentwicklung hier nicht absehbar ist.

 

Mit einer solchen Lösung hätte die Gemeinde den Bedarf für den SVE Wiefelstede sicherlich am schnellsten gedeckt, da bei dieser Größe alle Hallensportarten betrieben werden könnten. Die Ausstattung mit Sportgeräten ist in dieser Kalkulation nicht enthalten.

 

Bei der Betrachtung dieses Angebotes müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Eine Schulnutzung scheidet aufgrund der Entfernung aus. Eine weitere und für diesen Standort vorgesehene gewerbliche Nutzung wäre ausgeschlossen; ferner ist es möglich, dass sich Störungen zwischen Sport- und Gewerbenutzung der übrigen Anlagen ergeben.

 

Verwaltungsseitig wurde das Büro MRO beauftragt, Kostenschätzungen für verschiedene Optionen für eine Sporthalle in Wiefelstede vorzunehmen. Hierbei wurde dem Büro aufgegeben, dass eine Halle in jedem Fall erweiterungsfähig sein muss, um auch künftig noch Optionen für eine Erweiterung zu haben.

 

Ohne eine Entscheidung über den Standort zu treffen, der sicherlich beim Schul- und Sportzentrum Am Breeden liegen müsste, entstehen bei der Errichtung einer Einfachsporthalle Kosten in Höhe von 1.230.000 €. Eine Erweiterung der Einfachhalle zur Dreifachhalle würde mit weiteren Kosten in Höhe von 1.800.000 € verbunden sein.

 

In diese Betrachtung wurden nur Hochbaukosten einschließlich der festen Ausstattung einbezogen.

 

Metjendorf

 

In Metjendorf hat die Verwaltung den Bestand der alten Turnhalle in seine Überlegungen einbezogen. Dieses war in Wiefelstede nicht notwendig, da die alte Turnhalle zwischenzeitlich in verschiedenen Maßnahmen und Abschnitten und zuletzt mit Unterstützung des Konjunkturpaketes II komplett saniert wurde.

 

Die alte Turnhalle in Metjendorf ist nach Auffassung der Verwaltung komplett sanierungsbedürftig. Im Wesentlichen besteht sie noch aus der erstmaligen Errichtung in den 60er Jahren. Nach eine Schätzung des Planungsbüros MRO würden für die komplette Sanierung der Turnhalle Kosten in Höhe von 770.000 € entstehen. Rechnet man die seinerzeit für die Turnhalle in Wiefelstede insgesamt aufgewendeten Kosten zusammen erscheint diese Summe durchaus realistisch.

 

Das Planungsbüro hat hier noch verschiedene Optionen dargestellt und gerechnet, die im Einzelnen in der Sitzung dargestellt werden. Im Prinzip entsprechen die Kosten für einen Ersatzneubau einer Einfachhalle denen in Wiefelstede. Hinzuzurechnen wären die Kosten für den Abriss der alten Halle, was mit 45.000 € geschätzt wurde. Ein einfacher Ersatzbau bedeutete jedoch keine Erweiterung der Kapazitäten, die jedoch als notwendig angenommen wurde.

 

Anders als in Wiefelstede käme hier der Bau einer zweifachen, nicht erweiterbaren Halle in Betracht, die mit Kosten in Höhe von rd. 2.500.000 € verbunden wäre. Aufgrund der Ausrichtung und Maße wäre diese Halle für viele Sportarten einschließlich Handball und Basketball ausreichend.

 

Zu 3)

Ein Kompromiss zu den Hallennutzungszeiten konnte nach wie vor nicht gefunden werden.

 

Der SVE Wiefelstede hat in seiner Stellungnahme angeboten, montags die Halle ab 20.00 Uhr freizugeben. Der TV Metjendorf hat die Bereitstellung der Halle komplett am Donnerstag als Vorschlag unterbreitet. Diese Linie vertreten beide Vereine bereits vor der jetzt erneut nachgefragten Kompromisslinie. Hier ist abschließend zu entscheiden, ob und welche Hallenzeiten zwischenzeitlich, während und nach der evtl. Realisierung von Baumaßnahmen dem SVE in Metjendorf verbleiben.

 

Zu 4)

Finanzielle Beteiligung

Der TV Metjendorf hat eine Kostenbeteiligung grundsätzlich in Aussicht gestellt; ist jedoch in der Höhe der Beteiligung sehr vage. Auch der SVE Wiefelstede wird in seinen Ausführungen nicht konkret und hat weitere Gespräche zu diesem Punkt angeboten.

 

Aus Sicht der Verwaltung ist es nicht realistisch Investitionen im Sportbereich von mehreren Millionen Euro kurzfristig umzusetzen. In diesem Zusammenhang wäre konkret zu prüfen, ob die Gemeinde Wiefelstede für ein solches Projekt Fördermittel einwerben kann.

 

 

Gesamtbetrachtung

 

Grundsätzlich besteht die Einschätzung der Verwaltung, dass erweiterte Hallenkapazitäten auch dauerhaft für sportliche Zwecke genutzt werden würden. Evtl. abnehmende Einwohnerzahlen, die derzeit nicht abzusehen sind und bei der Lage der Gemeinde Wiefelstede auch künftig nicht so gravierend sein werden, wie in anderen Landesteilen, werden durch zusätzliche Nutzung durch weitere Sportarten wie auch durch erweiterte Nutzerkreise (z. B. Senioren) aufgefangen.

 

Aus den durchgeführten Folgekostenberechnungen geht hervor, dass die Lösung einer Dreifeldhalle bei Brötje-Automation wirtschaftlich gesehen nur einen geringfügigen Vorteil erbringt, der durch die Lage, der grundsätzlich vorgesehenen gewerblichen Nutzung aufgewogen wird. Ferner wird die Zwei-Standort-Lösung hierbei nicht berücksichtigt.

 

Bei den Betrachtungen bisher nicht berücksichtigt wurden etwaige Fördermöglichkeiten, die allerdings zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht konkretisiert werden konnten.

 


Finanzierung:

 

entfällt zurzeit, da Finanzierung noch nicht gesichert werden kann

 


Anlagen:

 

- Anschreiben vom 30.12.2014

- Schreiben des TV Metjendorf vom 30.01.2015

- Schreiben des SVE Wiefelstede vom 15.02.2015

- Belegungsübersicht  Stand 01.03.2015

- Belegungspläne

- Kostenschätzung Einfach-Sporthalle Wiefelstede (erweiterungsfähig)

- Kostenschätzung Erweiterung zur Dreifach-Sporthalle Wiefelstede

- Kostenschätzung Generalsanierung Turnhalle Metjendorf

- Kostenschätzungen mit Planskizzen Ersatzneubau Metjendorf

- Betriebskostenübersicht